Die Lügen des BAG und pro aere

Offener Brief an die Ständeräte

Sehr geehrte Damen und Herren

Sind unsere Politiker, im konkreten Fall Ihre nationalrätlichen Kollegen, dumm und gleichgültig, lassen sie sich übertölpeln? Zu diesem Schluß kommt zumindest die Stiftung pro aere, die maßgebliche und militante Drahtzieherin hinter der Tabak-Passivrauch-Initiative des Motionars Gutzwiller. So ist unter http://www.proaere.ch/d/html/ zu lesen:

Nationalrat von Wirten übertölpelt

Einer Mehrheit des Nationalrates scheint gleichgültig zu sein, daß in der Schweiz jedes Jahr mehrere hundert Menschen am Passivrauchen sterben und die Volkswirtschaft jährlich 500 Millionen Franken Schaden erleidet:

Sie hat sich gegen ein griffiges Gesetz für den Schutz vor dem Passivrauchen entschieden und sich von Behauptungen des Wirteverbandes und des Gewerbeverbandes übertölpeln lassen, die jeder Grundlage entbehren.

Der Wirteverband und der Gewerbeverband behaupten hartnäckig und wider besseres Wissen, eine rauchfreie Gastroindustrie würde Umsatzeinbußen erleiden. Daß diese Behauptungen falsch sind, zeigt sich seit einigen Jahren in einer Reihe von Ländern – neuerdings auch in Deutschland und Frankreich.

Pro aere bezichtigt, in gewohnt gehässiger Manier, Wirte- und den Gewerbeverband der Lüge, verbreitet aber selbst allzu leicht widerlegbare eigene Lügen. Es erstaunt uns doch etwas, daß dies niemand bemerkt. Sollte also jemand versuchen unsere Politiker zu übertölpeln, dann ist es mit Sicherheit pro aere, die weniger mit Fakten als mit religiösen Eifer missioniert und lobbyiert.

Die Behauptungen von pro aere stehen hier stellvertretend für die irreführenden Informationen aus allen anderen, erstaunlich vielen Gesundheits-Globis der 56 Tabakkontrollkreisen und sind weitgehend deckungsgleich mit denjenigen des BAG und der Lungenliga, man schreibt sich gar wörtlich gegenseitig ab.

Behauptung: Passivrauch tötet. Mehrere hundert Menschen sterben am Passivrauch

Auf der Website von pro aere (Chef-Ideologe Thomas Hurter) unter http://www.proaere.ch/d/html/passivrauchen+8.html wird behauptet, daß in der Schweiz jährlich 400 Menschen an Tabak-Passivrauch sterben. Auf der Website http://www.passivrauchen.ch/ die ebenfalls pro aere gehört, sind es dann plötzlich 1000 Menschen. Inflation der Zahlen! Übertölpeln der Politiker und des Volkes. Wie glaubwürdig kann eine solche Organisation sein?

Tatsache ist, und an solche sollte man sich ausschließlich orientieren, daß diese Zahlen reine unbelegbare Erfindungen sind. Es ist bisher weltweit kein einziger Todesfall durch Passivrauch bekannt. Auch hat bisher weltweit kein einziger der vielen Hasardeure als Kläger vor Gericht eine Entschädigung zugesprochen bekommen, mangels Beweisen. Vielleicht sollten unsere Nationalräte sich ebenfalls an Beweise halten, statt an Gerüchten aus der halbseidenen Epidemiologie, die das Volk mit hart erarbeitetem Geld über die Steuer bezahlen muss, nur um belogen zu werden.

Kürzlich hat eine Ärztekommission der EU in einem Prozeß festgehalten, daß ein Zusammenhang zwischen der Erkrankung eines Mitarbeiters und seiner Tabak-Passivrauchexposition am Arbeitsplatz nicht nachweisbar sei.

Es gibt ebenso wenig einen Beweis für eine Gesundheitsschädigung durch Tabak-Passivrauch in Gastbetrieben wie es Beweise für die Gesundheitsschädigung durch Handy-Strahlung oder Hochspannungsleitungen gibt, auch wenn es in gefälschten Studien behauptet wird, wie kürzlich in Österreich geschehen – oder in den unzähligen gefälschten «Studien» die behaupten, die Herzinfarktraten seien innerhalb weniger Monate nach dem Rauchverbot um bis zu 60% gefallen. Beispiele dafür sind Helena, Bowling Green, Pueblo, Sasktoon, Piemonte, Frankreich, Irland, Schottland, England. Wir warten nur noch auf eine ebensolche aus der Schweiz. Wetten, dass …

Wette gewonnen !

Prof. Ropohl: Zu dieser Behauptung, die vor rund dreißig Jahren in den USA erfunden wurde, sind unzählige Untersuchungen angestellt worden, die durchwegs allein auf statistischen Schätzungen beruhen. Ihre Ergebnisse, widersprüchlich und unter Wissenschaftlern höchst umstritten, können nicht beweisen, das Tabak-“Passivrauchen» gesundheitsgefährlich wäre. Trotzdem behaupten Gesundheitsfunktionäre lautstark das Gegenteil und wollen mit wissenschaftlich fragwürdigen Spekulationen ein Grundrecht außer Kraft setzen. Wegen eines bloß hypothetischen, unbewiesenen Risikos soll wirkliche Freiheit geopfert werden.

Dr. Klaus Zapka im Deutschen Ärzteblatt: Gesundheitsrisiken durch Passivrauchen: Evidenz nicht eindeutig – http://snipurl.com

Behauptung: […] die Volkswirtschaft jährlich 500 Millionen Franken Schaden erleidet

Tatsache ist, und an solche sollte man sich ausschließlich orientieren, daß diese Zahl völlig aus der Luft gegriffen ist, es gibt keine einzige Studie, die das belegt. Heiligt der Zweck die Mittel? Und was hat diese Behauptung mit einem Rauchverbot in Gaststätten zu tun?

Sogar für aktives Rauchen entstehen keine «volkswirtschaftlichen Schäden». In einer vom BAG selbst in Auftrag gegebenen Studie der Universität Lausanne (Die Beziehung(en) zwischen Tabakkonsum und Tabaksteuer – Verschiedene Szenarien) wird festgestellt:

«Es ist dennoch erwähnenswert, dass die bis heute veröffentlichten Studien den Schluß zulassen, die Einnahmen, die durch die Besteuerung von Tabakwaren gewonnen werden, seien bei weitem höher als die externen sozialen Kosten, die durch Raucher verursacht werden. In einer Studie über die Schweiz kommen Professor C. Jeanrenaud und seine Mitarbeiter zu demselben Schluß [siehe Vitale et al. (1998)]. Dieser Studie nach belaufen sich die externen Kosten des Tabakkonsums in der Schweiz für 1995 auf 409 Millionen. Diese Summe ist kleiner als die Einnahmen der Tabaksteuer für dasselbe Jahr.»

Die oben erwähnte Studie von C. Jeanrenaud wurde ebenfalls im Auftrag des BAG durchgeführt. Quelle: (http://www2.unine.ch/Jahia/site/irene/cache/offonce/pid/11598).

Und hier ein Zitat von Thomas Zeltner (BAG) in «Le Temps» vom 24.06.2005: «Le coût social direct et indirect de la fumée se monte à 5 milliards de francs, dont l’essentiel est déjà payé par les fumeurs.» Wer ihm diesen Witz wohl vorgerechnet hat?

Wie glaubwürdig ist da pro aere noch?

Behauptung: […] eine rauchfreie Gastroindustrie würde keine Umsatzeinbussen erleiden. Nein, sie gehen entweder direkt bankrott, oder der Kunde zahlt das Doppelte der zuvor noch zivilen und tragbaren Preise. Es werden nur noch Hochpreis-segmentierte Gaststätten überleben, was wiederum ein Angriff auf das Armenquintil ist, worunter viele AHV-Bezüger zu leiden haben werden.

Dass diese Behauptungen der pro aere falsch sind, zeigt sich seit einigen Jahren in einer Reihe von Ländern – neuerdings auch in Deutschland und Frankreich.

Tatsache ist, und an solche sollte man sich ausschließlich orientieren, daß es aus Frankreich noch gar keine verläßlichen Zahlen geben kann, da das Rauchverbot in Gaststätten erst vor wenigen Monaten wirksam wurde. Hingegen hat das deutsche statistische Bundesamt vor wenigen Tagen Zahlen publiziert, die klar zeigen, daß in jenen Bundesländern, die Nichtraucherschutzgesetze erlassen haben, die Wirte Einnahmenseinbußen zu verzeichnen hatten.

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«Einbrüche um 14,1 Prozent in Kneipen, Diskotheken oder Bars mit Rauchverbot, und um nur 8,8 Prozent in solchen ohne Verbotsregelung.»
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Das WHO-Kollaborationszentrum, dem Deutschen Krebsforschungszentrum einzig angegliedert um Seriosität vorzutäuschen, hat in der Broschüre «Der irische Weg zu einer rauchfreien Gastronomie» festgestellt: «Zunächst sank die Anzahl der Beschäftigten um 7500 Personen, steigt inzwischen aber wieder an. Seit der Einführung der rauchfreien Gastronomie wurden rund 2000 Arbeitsplätze neu geschaffen.» Es verbleiben damit immer noch 5500 verlorene Arbeitsplätze. Und in welcher Arbeitsstätte die 2000 Angeheuerten eine Anstellung fanden und was die einstigen Pub-Inhaber heute tun, ob nun als Handlanger oder Kloputzer, darüber wird kein Wort verloren. Ebenso wenig über die Lohneinbussen. Noch weniger über die Arbeitslosenzahlen.

Behauptung: Tatsächlich ist Tabakrauch so aggressiv, daß eine normale Lüftung einen verrauchten Raum nicht mit der nötigen Menge Frischluft versorgen kann.

Tatsache ist, und an solche sollte man sich ausschließlich orientieren, daß Ventilationssysteme in der Lage sind in chemischen Laboratorien, bei der Herstellung von Computer-Festplatten, an Industrie-Arbeitsplätzen, in Restaurantküchen und in Straßentunnels dieselben Substanzen, wie sie im Rauch einiger Pflanzenblätter vorhanden sind, ausreichend zu entfernen. Messungen haben gezeigt, daß Schadstoffkonzentrationen von Passivrauch in vorschriftsmäßig gelüfteten Restaurants weit unter den von der SUVA festgelegten Grenzwerten liegen.

Der Technische Überwachungsverein (TÜV) Deutschlands hat in einem überzeugenden Gutachten nachgewiesen, dass Ventilationssysteme in der Lage sind, sogar in Raucherrestaurants die Luftschadstoffe auf Werte zu reduzieren, die weit unter den in Nicht-Raucherrestaurants gemessenen Werten liegen.

Sowohl die Stiftung pro aere als auch das BAG lügen!

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Sehr geehrte Damen und Herren

Wollen Sie sich vorwerfen lassen, sie ließen sich übertölpeln? Wenn nicht, informieren Sie sich bitte umfassend. Wenn Sie den Bericht des Bundesrates zum Schutz vor Tabak-Passivrauch aufmerksam gelesen haben, ist Ihnen sicherlich aufgefallen, daß die meisten Argumente nicht den Schutz vor Passivrauch im Allgemeinen betreffen, sondern unverhohlen darauf abzielen, Raucher gesellschaftlich auszugrenzen und in die Ecke zu stellen (siehe Anhang). Die Aussage unseres Bundespräsidenten in seiner Antrittsrede «Wer raucht ist asozial» zeigt, um was es wirklich geht. Der Bericht ist eine Sammlung sorgfältig ausgewählter, irreführender und zweckdienlicher Informationen, die absolut keiner wissenschaftlichen Beurteilung standhalten und die Glaubwürdigkeit der Autoren stark in Frage stellen.

Was gibt es Einfacheres, sich dem Passivrauch in Gaststätten zu entziehen, als diese ganz einfach zu meiden, so wie man wegen persönlicher Präferenzen vielleicht Bierkneipen, vegetarische oder Fast Food-Ketten meidet? Gibt es einen Zwang, eine bestimmte Gaststätte zu besuchen oder in ihr zu arbeiten? Sind wir Bürger so unselbständig, daß uns der Staat bei der Hand nehmen und uns zwangsweise zu unserem Glück führen muß?

Weshalb sollen in einer freiheitlichen Demokratie alle Gaststätten nur Nichtrauchern zur Verfügung stehen, wenn es doch so einfach wäre am Eingang eines Lokals anzuzeigen, ob geraucht werden darf oder nicht? Das in der Verfassung garantierte Prinzip der Verhältnismäßigkeit wird durch ein allgemeines Rauchverbot mit Füßen getreten. Können Sie das als integre Politiker vertreten?

Weitere Quellverweise, damit Sie nicht sagen können, Sie hätten es nicht gewußt:

  • Prof. Dr. Philippe Even, Lungenspezialist, Paris: Die Passivrauchlüge ist Betrug am Bundesbürger und unzulässige Volkshetze – http://snipurl.com
  • Dr. Jörg Gölz, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin: Werden jetzt die Raucher stigmatisiert? – http://snipurl.com
  • Prof. Dr. Romano Grieshaber, Präventionsleiter Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gaststätten: Zwei Drittel der 3.300 «Passivrauch-Toten» älter als 85 – Entscheidungsgrundlagen für Rauchverbote in deutschen Gaststätten zweifelhaft – http://snipurl.com
  • Prof. Dr Romano Grieshaber, Präventionsleiter Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gaststätten: Bewertung arbeitsbedingter Erkrankungen mittels Kennziffern und Expertisen – http://snipurl.com
  • Prof. Dr, Ing Günter Ropohl, Prof. emeritus: Raucher aller Länder, vereinigt euch! – http://snipurl.com
  • Prof. Dr. Überla, Mediziner: Verursacht Passivrauchen (ETS) Lungenkrebs? – http://snipurl.com
  • Prof. Dr. Michael Siegel, Universität Boston: Center for Public Accountability in Tobacco Control – http://snipurl.com

Lassen Sie sich nicht von den am lautesten schreienden Agitatoren übertölpeln, informieren Sie sich umfassend. Unwissenheit und Polemik sind keine akzeptablen Grundlagen für politische Entscheide.

Freundliche Grüße
Bernd Palmer
Dipl. Ing ETH
1295 Mies

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Carolus Magnus

Freidenker, Rebell und Nonkonformist schreibt provokativ, konzis, unkonventionell und unmißverständlich über/gegen das grassierende, genußfeindliche, puritanische Weltbild in unserer Gesellschaft. Stilmittel: Satire, Provokation, Humor, Karikatur und knallharte Facts. Ein MultiMediaMagazin für Jeden.

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