Was ich nicht sehen kann, das gibt es nicht
Erstaunlich, was so alles unter «Blog» im Netz läuft
Was unsere Schweizer Behörden, Parteien, Politiker, Lobbyisten, Spinnmeister und solche, die die sogenannte Ochsentour (Def.) zum Parlamentarier nicht stolperfrei zu absolvieren fähig sind, unter Meinungsfreiheit verstehen, kann am Beispiel des Alexander Müllers (ex SVP) exemplarisch nachverfolgt werden. Auf Geheiß seiner Partei entfernte er, mit Hang zur Pingeligkeit, während den Jahren 2011/12 sämtliche, über die Jahre angesammelten Diskussionen zwischen uns und ihm auf DailyTalk. Weiter entfernte er alle Pingbacks, Kommentare und sonstige Cyber-Verbindungen, die auch nur im Entferntesten auf eine Verbindung mit Sackstark! hindeuten könnten in mühseliger Kleinarbeit. Einzig sein Gästebucheintrag auf Sacktark! vom April 2009, erstaunlicherweise der allererste Eintrag überhaupt seit dessen Einrichtung zwei Jahre nach der Registrierung von Sackstark!, verlinkt Müllers Blog noch immer von unserer Seite. Der Grund dafür war unser damaliges Google-Ranking von 4, von dem sein Blog während Jahren profitierte um dieses Jahr eine 2 zu erreichen. Eine Entfernungsanfrage ging bis heute nicht bei uns ein – worauf wir übrigens nicht eingegangen wären. Wir zensurieren nicht. Dennoch erkannte die SVP des Pudel Müllers Kern und agierte prompt, als sich die Gelegenheit bot, einen Partei- und Imageschädling ohne Ausreden loszuwerden. Er wurde 2012 wie eine heiße Kartoffel fallengelassen, nachdem er seine Maske während eines unaufmerksamen Moments unbeobachtet wähnte um sinngemäß den Muslimen eine Frohe Kristallnacht auf Twitter zu wünschen (Tagesanzeiger). Playlist Youtube – Titel: «Staatliche Medienhetze vs Meinungsfreiheit Fall Alexander Mueller 27 Juni 2012» – Austeilen kann der bekennende Ex-Protestant und heutige Agnostiker, den man ihm nur schwer abnimmt, doch seine Anklage «Zensur im Kopf» zuerst selbst auf seinem Blog umzusetzen um mit gutem Beispiel voranzugehen scheint ihm dann doch zu mühsam. Er müßte Grundlegendes ändern, und Änderungen im Denken sind nicht sein Ding.
Müller ist, nebst vielen andren Aberrationen der Toleranz, bekennender Antiraucher und auch sonst nicht der Hellste. Erkennbar daran, daß er unsere Kommentare als nicht existent betrachtet und ohne Grundangabe unterdrückt, sobald er in Argumentationsnotstand kommt und behält somit das letzte Wort, das irreführenderweise als unwidersprochen erscheint. Weshalb er die Kommentarfunktion nicht einfach abschaltet, bleibt wohl für jeden, der dort jemals eine Meinung hinterließ, ein Rätsel.
Dennoch konnte er sich gegenüber den Rauchern bisher mit solchen Äußerungen zurückhalten, seiner vermutlich übermenschlichen Selbstbeherrschung und Selbstverleugnung wegen. Dafür danken wir Herrn Januskopf Müller. Bloß, wie kann jetzt noch unter all den von ihm Ausgegrenzten unterschieden werden, wenn sie alle unter dem Schutz des Rassismusartikels stehen? Er wird zum Verteidiger derer gleichen Schicksals*, was ihn in unseren Augen schon wieder sympathisch macht, wäre da nicht die eigene «Zensur im Kopf», seinen Blog auf «Parteikurs» halten und die Leser vor alternativen Gedanken und erweitertem Wissen schützen zu müssen. Er wäre als Lehrer bestimmt ein guter Staatsindoktrinator geworden. So gesehen hatten die andren Minoritäten in unserem Land einfach nur Glück gehabt, daß es zuerst die Muslime traf.
Kampfsportler Müller beansprucht für sich folgende Werte:
Doch das gilt nur für ihn selbst, andren wird seine, in einer Demokratie als selbstverständlich betrachtete Forderung nach Meinungsäußerungsfreiheit nicht zugestanden. Auf seinem Blog wird erst jeder Kommentar auf die Kongruenz seines Weltbildes überprüft und bei geringsten Abweichungen gnadenlos, bar jeglicher Netiquette, ohne den fairen, unter Bloggern seit Anbeginn eingebürgerten Hinweis mit einer kleinen Notiz wie «ADMIN EDIT […] oder einfach «Beitrag gelöscht» zu markieren. Soviel ist dem Kommentator und den Lesern im Minimum an Anstand geschuldet, die sich die Mühe nehmen, seinen Gedankengängen zu folgen. Stattdessen führt Zensurist Müller sie alle hinters Licht.
Wer nun meint, wir reagierten mimosenhaft, dem sei gesagt: Es gab keine einzige Diskussion auf seinem Blog mit uns, und es waren nicht wenige, ohne daß Kommentare plötzlich nicht mehr erschienen, und zwar just dann, wenn ihm die Argumente ausgingen. Auf E-Mail-Anfragen zu den verschwundenen Kommentaren antwortet er schon gar nicht. Deshalb, Herr Müller, fügen wir hier, übrigens nicht nur für Sie, das wichtigste über die Netiquette von heute ein.
Nun, egal ob Müller oder Meier, Zensur findet in der Schweiz und insbesondere in Deutschland (-1, Platz 17) nachweislich EU-menschenrechtswidrig (EMRK Schweiz!) statt, wobei anzumerken ist, daß die EU selbst die eifrigste Zensur-Zentrale seit deren Bestehen ist. So sind mehrere Artikel von Sackstark! in der BRD nicht zu lesen (geprüft von kikri), insbesondere die Verbreitung der Aufdeckung des Spesenmißbrauchs der Grünen MEP Hiltrud Breyer aus dem Jahre 2008, wo mit allen Mitteln versucht wurde, die Korruption der EU-Parlamentarier unter den Teppich zu kehren, sowie die Aufdeckung der aufwendig angelegten Passivtabakrauch-Märchen.
Doch zurück zur Schweiz: Auch bei Fachleuten wie den viel beachteten Reportern ohne Grenzen (ROG) kann man dies seit 2011 in beschämender Weise auf deren jährlich erstellten Ranglisten verfolgen. So ist die Schweiz in Sachen Pressezensur und Behinderung der freien Meinungsäußerung 2012 von Platz 6 auf Platz 14, also um gleich unglaubliche -8 Punkte auf der Skala der ROG gerutscht. DailyTalk-Müller schreibt einen Blog, so auch wir, was unsere Gemeinsamkeiten bereits erschöpft. Blogs werden natürlich im Rating nicht berücksichtigt, da sie nicht der Presse zugeordnet werden. Es war nur ein zufälliges Beispiel, das ebenso zufällig uns betrifft. Aber auch sonst fehlte diesem Beinahe-Politiker, vor dem wir verschont blieben, schlicht die notwendige Relevanz. Und dafür sind wir dankbar.
Nachtrag: Dieser Beitrag wurde im August 2013 geschrieben und von uns zurückgehalten in der Hoffnung, Müllers Lernfähigkeit würde sich entwickeln. Offenbar waren wir zu optimistisch, denn inzwischen hat sich sein Blog zu oft zu einem oberflächlichen und zensurierten Propaganda-Blättchen entwickelt, das hauptsächlich aus Abstimmungsparolen und persönlicher Gehirnwäsche aus einer Mischung von Bundeshaus-Mainstream und peinlich-politischer Korrektheit für einfache Gemüter besteht – und deren Bündelung auf seinem «Blog» nicht widersprochen werden darf.
Positiv anzumerken ist, wie er seit einiger Zeit, als gebranntes Kind, nun die, seit langem bekannten und haarsträubenden Machenschaften der Staatsanwaltschaften in der Schweiz aufs Korn nimmt und dazu beiträgt, dieses erstaunlich resistente Tabuthema endlich in so den Fokus der Gesellschaft zu rücken, daß Schweizer Bürger sich dessen überhaupt bewußt werden, was da mit ihrem Geld an Machtmißbrauch, bar jeglicher Scham, passiert und hoffnungsvoller Weise in der Folge auch die Politiker einst endlich realisieren, was da alles faul ist im Staat und sich endlich proaktiv an dieses hochbrisante Thema wagen, um die Disbalance wieder ins Lot zu bringen. Eine Revision hin zu staatsanwaltschaftlicher Kompetenzkürzungen (ihnen steht der gesamte Polizeiapparat zur Verfügung, was die Polizei nicht frei und unabhängig agieren läßt), Schaffung eines Kontrollorgans oder Stärkung der Autonomie der Polizeiorgane zwischen Staatsanwaltschaft und Polizei-Corps, um die Etablierung gleich langer Spieße für Volk und Strafverfolger zu ermöglichen. Es geht nicht an, um nur ein triviales Beispiel zu nennen, daß der Bürger bei einer Behördenverfügung nur 30 Tage Zeit für eine Einsprache hat, während dessen die Behörden noch zehn Jahren lang unlimitiert Belege und Beweise nachfordern können. Beim circa 1908 geschaffenen und bis heute noch nie revidierte Versicherungsgesetz erstrecckt sich die Beweisaufbewahrungspflicht sogar auf 101 Jahre.
*Hier irrt die SVP ZH in ihrem Schreiben. Relevante Vergleiche mit der Nazizeit sind nicht verboten. Die SVP ZH verwechselt das Wort «Gleichsetzung» mit «Vergleichen»; und letzteres ist erlaubt.
Der politische Formwandler Alexander Müller hat sich am 27.01.2015 auf Twitter neu definiert; zumindest nach außen hin. Er ist zwar noch immer derselbe Politiker mit ausgeprägtem Tunnelblick, aber sein neues Label entlarvt ihn nun auch noch als Windfahne ohne Rückgrat. Er bestätigt die Volksmeinung, Politiker müßten überwiegend gute Schauspieler sein, um ihre Arbeit auch zufriedenstellend erledigen zu können.
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N-GRAMM-Chart – Carolus Magnus wird wieder mehr gelesen