Aus für Lounges in Zürich?
Verbotene Sofas
Die Stadt Zürich duldet keine Beizen-Lounges auf sommerlichen Trottoirs. Amtliche Regelungen gegen Spaßkultur in Schweizer Städten vergraulen Beizer und Gäste.
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Zum Rundschaubeitrag
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Nach dem Rauchverbot in Gaststätten will die puritanische Zwingli-Stadt Zürich den Gastronomen salamitaktisch mit einer weiteren Einschränkung in Richtung Endlösung der Gaststättenkultur die gemütlichen Sommer-Lounges im Freien verbieten. Dafür startete sie eigens eine Kampagne gegen eine Verwahrlosung «Verloungung» des öffentlichen Raums. Sofas und andere bequeme, voluminöse Sitzplätze in Außenlounges seien aus Sicherheitsgründen (wird heute nicht alles eintönig phantasie- und kreativlos mit «Sicherheit» begründet, als wäre der Krieg ausgebrochen?) nicht erlaubt, heißt es in der überarbeiteten Ausführung des städtischen Leitfadens 2005 für Boulevard-Gastronomie. Hoffentlich regnet bald wieder etwas Verstand in die Köpfe der Zürcher Regierung, damit die sommerlichen Feierabend-Apéros auf den gemütlichen Kissenwiesen nicht verschwinden.
Denn diesmal wehren sich nicht nur die Wirte, sondern auch die Einwohner. Sie setzen sich so für den Erhalt der geschätzten Lebensqualität in der Limmatstadt ein. Unter dem Motto «Zueri spinnt», wurde von Loungeliebhabern und freiheitlich gesinnten Bürgern eine Petition eingereicht, die sich für ein gemütliches, zeitgemäßes Zürich einsetzt. Eine lebendige Stadt muß die Bedürfnisse ihrer Bewohner erkennen, wahrnehmen, umsetzen und wo nötig auch erhalten. Die Regierung darf hier nicht schon wieder zum Spielverderber in kleinkarierter Denkweise und stupidem Aktivismus verharren – und schon gar nicht versuchen, weiter in die Privatsphäre ihrer Bürger vorzudringen. Das darf nie Aufgabe des Staates werden!
Das städtische Tiefbau- und Entsorgungsdepartement (TED), welches demnächst gar die Sofas entsorgen will, wird hiermit eindringlich aufgefordert, die zur Zeit in Zürich vorherrschende, kleingeistige Regulierungwut zu bekämpfen und nicht noch weiter zu bedienen und ist zudem aufgerufen, die darin enthaltene Hirnrissigkeit zu erkennen. Als ob Zürich keine wichtigeren Probleme hätte…
«Zürich – Sicherheit durch Höflichkeit»
Man sieht diese Tafel gelegentlich noch. Als ich noch ein Kind war, standen diese Tafeln auf allen Einfallstrassen in die Stadt.
Zürichwar die Stadt der Meere:
am Tag ein Häusermeer
Nachts ein Lichtermeer
Nach 24 Uhr überhaupt nichts mehr…
Nun soll dies also auf den Tag ausgeweitet werden. Züri spinnt! Das stimmt!
Starkes Blog! Ich habe es gleich in meine Blogroll aufgenommen!
Das freut mich ungemein – dito Verlinkung unter Rubrik «Deutschland»