Was zählt ein bestehender Kunde?
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Um die Antwort gleich vorwegzunehmen: Nichts!
Damit wäre eigentlich alles gesagt. Überlegen Sie: Wann wollten sie das letzte Mal etwas von Ihrem Handy oder Festnetzanbieter. Für Neukunden überschlagen sich die Angebote. Laptop,neues Handy, Gratiswochen – Gratismonate, Gutschriften da, Gutschriften dort. Für bestehende Kunde: Nichts!
Früher mal war das anders. Da schätzte man den Stammkunden noch. Ging man als Stammkunde einkaufen, erhielt man Prozente und das oft sogar sehr großzügig. Und heute: Versuchen Sie mal ein Abo vor Ablauf zu stornieren, obwohl sie den Artikel schon zig Jahre abonniert haben. Der Teufel liegt im Kleinggedruckten.
Dale Carnegie, hat in dem beeindruckenden Buch, «Sorge dich nicht, lebe» seine Eindrücke geschildert und er hat vollkommen recht. Davon abgesehen, dass das Buch schon etwas «antiquiert» ist, kann man viele seiner Tipps noch umsetzen. Ich habe seine Praktiken mehrmals beherzigt und festgestellt: «Heh, das funktioniert ja wirklich» – Aber leider haben die Firmen das verlernt. Wer wurde in letzter Zeit nicht per Telefonmarketing – das dazu noch unverschämt aggressiv daherkommt – genervt? Wer von uns hat nicht in letzter Zeit massiv Spam erhalten, dass er dieses oder jenes kaufen soll? Wer bekommt nicht laufend Mails von vertrauenserweckenden Menschen, dass man eine Erbschaft gemacht hat, bzw. man festgestellt hat, dass zig Millionen auf einen Konto liegen und man nun behilflich sein soll diese außer Landes zu schaffen.
Geld ist offensichtlich momentan das was zählt. Baute man früher auf Stammkunden, so baut man heute auf Laufkundschaft.
Das letzte Mal, als ich nach Dale Carnegies Buch lebte hab ich mich hingesetzt und einen Brief an eine Lebensmittelfirma geschrieben. Ich habe einen Brotaufstrich gekauft der mir wirklich schmeckte – und er hob sich geschmacklich wirklich ab – und der Firma das per Brief mitgeteilt… Also kein Beschwerdeschreiben, sondern ein dickes Lob. Und: Überraschung! Ich erhielt eine Auswahl von 12 Aufstrichen a 0,5 kg zum Ausprobieren. Und ich bin jetzt natürlich noch immer treuer Kunde dieser Firma, ohne Vertrag ohne Klauseln.
Es ist aber leider nicht immer so. Statt Kritik von einem Kunden zu akzeptieren und vielleicht zu versuchen das zu ändern, wird heute gleich mit einem Anwalt gedroht und darauf hingewiesen, dass eine Kündigung sowieso nicht möglich ist, weil man noch x-Monate im Vertrag festhängt. Das wird einem vorzugsweise von einer Dame – vorwiegend mit deutschem Dialekt – die in einem Callcenter arbeitet und mit der Firma meist gar nichts zu tun hat zumindest so erzählt. Meist startet das Gespräch mit einer bereits nervigen Telefonansage: «Willkommen bei der Hotline der Firma X, danke für ihren Anruf. Wenn sie Fragen zu einem Produkt haben – sagen sie nun klar und deutlich – Produkt.» Was machen Menschen mit einem Sprachfehler? Sind die für immer von einem Mitarbeiter der Firma X getrennt?
Nehmen wir das Internet: Es gibt einige seriöse Anbieter. Keine Frage. Aber es gibt auch Seiten wie: «Mit wem sind sie verwandt?» «Wie lange leben sie noch?» «Wie hoch ist ihr IQ»» die «Service» anbieten in Form von einfachen Fragen, diese Themen abzuhandeln. Folge davon: Man wird nicht klüger, man erhält nicht mal eine Antwort auf die angeführten Sachen, man wir nur abgezockt.
Weitere Folge davon: Man lernt. Im Internet registriert man sich nicht. Man gibt seine Daten nicht preis, weil man dann zahlen muss. Und normale Foren aber auch Seiten wie diese hier, leiden dann drunter, weil sich kaum mehr Leute registrieren. Es könnte ja sein, dass irgendwo, irgendwas Kleingedrucktes versteckt ist, was dann Kosten verursacht.
Ich erinnere mich noch an eine Zeit, da wurde ein Versicherungsvertreter an seinem Kundestock gemessen. Je mehr Stammkunden er hatte, um so besser musste er wohl sein. Wenn ich heute mit diesem Freund rede, so hat sich das in diese Richtung geändert: 200 Kunden zählen nichts. Was zählt ist die Versicherungssumme. Also betreust du 200 Kunden bist du selber schuld, weil du ja mit einem Kunden auf die selbe Summe kommen kannst. Dass dem Kunden das eigentlich egal ist und er sich eine «bevorzugte» Behandlung vorstellt, ist egal. Brav zahlen und wenn möglich keinen Schadenfall melden.
Solange jede Firma nach Gewinnmaximierung trachtet und es nicht mehr der Kunde sondern nur dessen Geld ist, wird sich nichts ändern.
Also Fazit: Was zählt ein bestehender Kunde: Nichts!
Ergo, ich hätte mir die Zeilen zwischen dem ersten Nichts! und dem letzten Nichts! sparen können.
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Und hier noch eine Warnung an alle!
Achtung Abzocke!
Was ist bloss aus dem Land der Dichter und Denker geworden?
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Nachfolgend ein mir zugesandtes Mail, das einer erhalten hat, der schlau genug war, seine richtigen Daten nicht preiszugeben:
LETZTE MAHNUNG
Sehr geehrter Herr/Frau Karnik
unsere Rechnung RE15-38xxxx vom xx.06.2009 wurde trotz Zahlungserinnerung vom xx.06.2009 nach wie vor nicht ausgeglichen. Wir fordern Sie daher nachdrücklich auf, den nachfolgend aufgeführten Betrag inklusive Mahnkosten durch unverzügliche Überweisung auf u.g. Konto unter Angabe des u.g. Verwendungszweckes zum Ausgleich zu bringen. Sollten Sie inzwischen gezahlt haben, so betrachten Sie dieses Schreiben bitte als gegenstandslos.
6 – Monatszugang Gedichte-welten.de: 59,95 Euro
Verzugspauschale: 5,00 Euro
Zahlungsbetrag: 64,95 Euro
(Ohne Abzug sofort zahlbar)
Zu Ihrer Information:
Die aufgeführte Entgeltforderung beruht auf einem mit uns abgeschlossenen Dienstleistungsvertrag über die Bereitstellung der Online-Datenbank www.Gedichte-welten.de. Sie haben sich für dieses Dienstleistungsangebot unter Angabe Ihres Namens, Ihrer Anschrift und E-mail Adresse eingetragen.
Ferner haben Sie uns gegenüber bestätigt, die diesem Vertrag zugrunde liegenden Allgemeinen Geschäftsbedingungen gelesen und akzeptiert zu haben. Das Ihnen zustehende Widerrufsrecht haben Sie gar nicht, nicht fristgerecht oder unwirksam ausgeübt.
Hinsichtlich weiterer Einzelheiten beachten Sie bitte die Ihnen mit Vertragsschluss übermittelten und jederzeit unter Gedichte-welten.de einsehbaren Verbraucherinformationen & AGB.
Die Mahnkosten sind gemäß der Ausführungen in unserer Zahlungserinnerung gem. § 280, 286 als Verzugsschaden von Ihnen zu tragen.
Hinweis:
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir im Sinne einer wirtschaftlichen Abwicklung unserer Vertragsverhältnisse den weiteren Einzug einem darauf spezialisierten Inkasso-/Rechtsanwaltsbüros übertragen werden. Dadurch entstehen Ihnen weitere Kosten und gegebenenfalls weitere Nachteile wie z.B. ein negativer Schufa-Eintrag.
Wir bitten Sie erneut, den oben aufgeführten Betrag bis zum xx.07.2009 durch Zahlung auf dem u.g. Konto unter Angabe des Verwendungszweckes
OC-16-SFBTLA-194208-ZBSDNS-7 (Zeichen ausgetauscht)
auszugleichen.
Unsere Bankverbindung lautet:
Inhaber: Go Web Ltd.
Konto: 302 048 178
BLZ: 770 500 00
Bank: Sparkasse Bamberg
IBAN: DE70 7705 0000 0302 0481 78
BIC: BYLADEM1SKB
Für Rückfragen stehen wir Ihnen unter per E-Mail unter mahnung@Gedichte-welten.de oder telefonisch unter +49-180-5039930-80 (14 Cent / Minute aus dem dt. Festnetz) zur Verfügung.
Im Mailanhang finden Sie nochmals die Mahnung im PDF-Format.
Mit freundlichen Grüßen, Ihr Gedichte-welten.de – Team
Und manchmal sogar weniger als nichts…. :-/
Ethik und Moral haben anscheinend in Geschäftsleben nichts mehr zu suchen – dafür geht man dann Sonntags zur Kirche und glaubt, damit einen Ablasshandel der Sünden zu bewerkstelligen …
Die Registrierpflicht in Websites und Blogs ist vor allem dann ein Ärgernis, wenn ich vor dem registrieren gar nicht sehen kann, ob es sich lohnt.
Hier ist es ein bisschen ander: ohne Registrierung kann ich lesen, was du und deine Kommentatoren schreiben.
Registrieren heisst bei dir auch nur, einen nick und Mailadresse anzugeben.
Die allg. Erfahrung im Internet sagt, dass man NIE die normale Mailadresse angeben darf, bzw. nur, wenn man auf Spam steht.
Registriern, wenigstens nur mit Nick (so wie bei dir9 ist, dass man sich einbilden kann, andere mehr und mehr kennenzulernen -wie ticken Herbie, Sackstark etc.