Was zählt ein bestehender Kunde?
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Um die Antwort gleich vorwegzunehmen: Nichts!
Damit wäre eigentlich schon alles gesagt. Überlegen Sie: Wann wollten sie das letzte Mal etwas von Ihrem Handy oder Festnetzanbieter. Für Neukunden überschlagen sich die Angebote. Laptop, neues Handy, Gratiswochen – Gratismonate, Gutschriften da, Rabatte dort. Für bestehende Kunde: Nichts!
Früher mal war das anders. Da schätzte man den Stammkunden noch. Ging man als Stammkunde einkaufen, erhielt man Prozente und das oft sogar sehr großzügig. Zudem wurde man wesentlich höflicher bedient, als die andren. Und heute: Versuchen Sie mal ein Abo vor Ablauf zu stornieren, obwohl sie das Produkt, die Dienstleistung schon zig Jahre oder Jahrzehnte abonniert haben. Der Teufel liegt im Kleingedruckten.
Dale Carnegie, hat in dem beeindruckenden Buch, «Sorge dich nicht, lebe» seine Eindrücke geschildert und er hat vollkommen recht. Davon abgesehen, dass das Buch schon etwas «antiquiert» ist, kann man viele seiner Tipps noch heute umsetzen. Ich habe seine Praktiken mehrmals beherzigt und festgestellt: «Heh, das funktioniert ja wirklich» – Aber leider haben die Firmen das verlernt. Wer wurde in letzter Zeit nicht per ungefragtem Telefonmarketing – das dazu noch unverschämt aggressiv daherkommt – genervt? Wer von uns hat nicht in letzter Zeit massiv Spam erhalten, mit der Aufforderung, diesen oder jenen Unsinn zu kaufen? Wer bekommt nicht laufend Mails von vertrauenserweckenden Menschen, dass man eine Erbschaft in Nigeria oder anderswo gemacht hat, bzw. man festgestellt hätte, dass zig Millionen auf einen Konto liegen und man nun behilflich sein soll diese außer Landes zu schaffen.
Geld ist offensichtlich momentan das einzige was zählt. Baute man früher auf Stammkunden, so baut man heute auf Laufkundschaft.
Das letzte Mal, als ich nach Dale Carnegies Buch lebte hab ich mich hingesetzt und einen Brief an eine Lebensmittelfirma geschrieben. Ich habe einen Brotaufstrich gekauft der mir wirklich schmeckte – und er hob sich geschmacklich wesentlich von andren ab – und habe das der Firma auch per Brief mitgeteilt. Ich erhielt ein dickes Lob. Und: Überraschung! Man schickte mir eine Auswahl von 12 Aufstrichen a 0,5 kg zum Ausprobieren – kostenlos! Natürlich bin ich jetzt weiterhin ein noch immer treuer Kunde dieser Firma, ohne Vertrag, ohne Klauseln.
Es ist aber leider nicht immer so. Statt Kritik von einem Kunden dankbar anzunehmen und vielleicht zu versuchen den Anlass berechtigter Kritik zu ändern, wird heute gleich mit einem Anwalt gedroht und darauf hingewiesen, dass eine Kündigung sowieso nicht möglich ist, weil man noch x-Monate im Vertrag festhängt. Das wird einem vorzugsweise von einer Dame – vorwiegend mit BRD-deutschem Dialekt – die in einem Callcenter arbeitet und mit der Firma meist gar nichts zu tun hat – zumindest so erzählt. Meist startet das Gespräch mit einer bereits nervigen Telefonansage: «Willkommen bei der Hotline der Firma X, danke für ihren Anruf. Wenn sie Fragen zu einem Produkt haben – sagen sie nun klar und deutlich – Produkt.» Was machen Menschen mit einem Sprachfehler? Sind die für immer von einem Mitarbeiter der Firma X getrennt? Und – Wer bezahlt die lange Wartezeit? Sowohl zeitlich, aus auch kostenmässig?
Nehmen wir das Internet: Es gibt einige seriöse Anbieter. Keine Frage. Aber es gibt auch Seiten wie: «Mit wem sind sie verwandt?» «Wie lange leben sie noch?» «Wie hoch ist ihr IQ»» die einen höchst fragwürdigen «Service» anbieten in Form von einfachen Fragen, diese Themen abzuhandeln. Mir wurde beispielsweise eine Lebenserwartung von 64 Jahren vorhergesagt. Vermutlich wegen des Rauchens. Folge davon: Man wird nicht klüger, man erhält nicht mal eine Antwort auf die persönlich angeführten Informationen, man wir nur abgezockt. Und dies gleich doppelt. Erstens mit der Bezahlung eines völlig unnötigen «Service» und zweitens durch die zur Verfügung gestellten, ganz persönlichen Daten, ohne dafür eine Entschädigung als Gegenwert zu erhalten. Im Gegenteil.
Weitere Folge davon: Man lernt. Im Internet registriert man sich nicht. Man gibt seine Daten nicht preis, weil man dann mit Ungemach und Belästigung zahlen muss. Und normale Foren aber auch Seiten wie diese hier, leiden dann drunter, weil sich kaum mehr Leute registrieren. Es könnte ja sein, dass irgendwo, irgendwas Kleingedrucktes versteckt ist, was dann Kosten verursacht. Nun, bei sackstark.info ist das nicht der Fall. Diese Webseite lehnt auch jegliche Werbung oder Bezahlung seiner Dienste ab.
Ich erinnere mich noch an eine Zeit, da wurde ein Versicherungsvertreter an seinem Kundestock gemessen. Je mehr Stammkunden er hatte, um so besser musste er wohl sein. Wenn ich heute mit diesem Freund rede, so hat sich das in folgende Richtung geändert: 200 Kunden zählen nichts. Was zählt ist die abgeschlossene Versicherungssumme. Also betreust du 200 Kunden bist du selber schuld, weil du ja mit einem einzigen Kunden auf die selbe Summe kommen kannst. Dass dem Kunden das eigentlich egal ist und er sich eine «bevorzugte» Behandlung vorstellt, ist egal. Brav zahlen und wenn möglich keinen Schadenfall melden.
Solange jede Firma nach Gewinnmaximierung trachtet und somit nicht mehr der Kunde sondern nur dessen Geld der König ist, wird sich nichts ändern.
Fazit: Was zählt heute noch ein bestehender Stammkunde: Nichts!
Ergo, hätte ich mir die Zeilen zwischen dem ersten Nichts! und dem letzten Nichts! sparen können.
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Und hier noch eine Warnung an alle!
Achtung Abzocke!
Was ist bloss aus dem Land der Dichter und Denker geworden?
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Nachfolgend ein mir zugesandtes Mail, das einer erhalten hat, der schlau genug war, seine richtigen Daten nicht preiszugeben:
LETZTE MAHNUNG
Sehr geehrter Herr/Frau Karnik
unsere Rechnung RE15-38xxxx vom xx.06.2009 wurde trotz Zahlungserinnerung vom xx.06.2009 nach wie vor nicht ausgeglichen. Wir fordern Sie daher nachdrücklich auf, den nachfolgend aufgeführten Betrag inklusive Mahnkosten durch unverzügliche Überweisung auf u.g. Konto unter Angabe des u.g. Verwendungszweckes zum Ausgleich zu bringen. Sollten Sie inzwischen gezahlt haben, so betrachten Sie dieses Schreiben bitte als gegenstandslos.
6 – Monatszugang Gedichte-welten.de: 59,95 Euro
Verzugspauschale: 5,00 Euro
Zahlungsbetrag: 64,95 Euro
(Ohne Abzug sofort zahlbar)
Zu Ihrer Information:
Die aufgeführte Entgeltforderung beruht auf einem mit uns abgeschlossenen Dienstleistungsvertrag über die Bereitstellung der Online-Datenbank www.Gedichte-welten.de. Sie haben sich für dieses Dienstleistungsangebot unter Angabe Ihres Namens, Ihrer Anschrift und E-mail Adresse eingetragen.
Ferner haben Sie uns gegenüber bestätigt, die diesem Vertrag zugrunde liegenden Allgemeinen Geschäftsbedingungen gelesen und akzeptiert zu haben. Das Ihnen zustehende Widerrufsrecht haben Sie gar nicht, nicht fristgerecht oder unwirksam ausgeübt.
Hinsichtlich weiterer Einzelheiten beachten Sie bitte die Ihnen mit Vertragsschluss übermittelten und jederzeit unter Gedichte-welten.de einsehbaren Verbraucherinformationen & AGB.
Die Mahnkosten sind gemäß der Ausführungen in unserer Zahlungserinnerung gem. § 280, 286 als Verzugsschaden von Ihnen zu tragen.
Hinweis:
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir im Sinne einer wirtschaftlichen Abwicklung unserer Vertragsverhältnisse den weiteren Einzug einem darauf spezialisierten Inkasso-/Rechtsanwaltsbüros übertragen werden. Dadurch entstehen Ihnen weitere Kosten und gegebenenfalls weitere Nachteile wie z.B. ein negativer Schufa-Eintrag.
Wir bitten Sie erneut, den oben aufgeführten Betrag bis zum xx.07.2009 durch Zahlung auf dem u.g. Konto unter Angabe des Verwendungszweckes
OC-16-SFBTLA-194208-ZBSDNS-7 (Zeichen ausgetauscht)
auszugleichen.
Unsere Bankverbindung lautet:
Inhaber: Go Web Ltd.
Konto: 302 048 178
BLZ: 770 500 00
Bank: Sparkasse Bamberg
IBAN: DE70 7705 0000 0302 0481 78
BIC: BYLADEM1SKB
Für Rückfragen stehen wir Ihnen unter per E-Mail unter mahnung@Gedichte-welten.de oder telefonisch unter +49-180-5039930-80 (14 Cent / Minute aus dem dt. Festnetz) zur Verfügung.
Im Mailanhang finden Sie nochmals die Mahnung im PDF-Format.
Mit freundlichen Grüßen, Ihr Gedichte-welten.de – Team
Und manchmal sogar weniger als nichts…. :-/
Ethik und Moral haben anscheinend in Geschäftsleben nichts mehr zu suchen – dafür geht man dann Sonntags zur Kirche und glaubt, damit einen Ablasshandel der Sünden zu bewerkstelligen …
Die Registrierpflicht in Websites und Blogs ist vor allem dann ein Ärgernis, wenn ich vor dem registrieren gar nicht sehen kann, ob es sich lohnt.
Hier ist es ein bisschen ander: ohne Registrierung kann ich lesen, was du und deine Kommentatoren schreiben.
Registrieren heisst bei dir auch nur, einen nick und Mailadresse anzugeben.
Die allg. Erfahrung im Internet sagt, dass man NIE die normale Mailadresse angeben darf, bzw. nur, wenn man auf Spam steht.
Registriern, wenigstens nur mit Nick (so wie bei dir9 ist, dass man sich einbilden kann, andere mehr und mehr kennenzulernen -wie ticken Herbie, Sackstark etc.