Was macht die Macht?

Rauch- und Alkoholverbote als legitime Machtsubstitution für Psychopathen?

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Wer ist hier der Bösewicht?

DNF4

Perverse Antiraucher-Plakate in Frankreich

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Seit Jahren wende ich mich gegen die Beliebigkeit und Relativierung in der Verwendung des Machtbegriffes. Es sollte der Macht ein klar negatives Image zugewiesen werden – und das geht nur über die Sprache. Um etwas als Macht zu empfinden, braucht es jemanden, der auf mich Macht ausüben will und der ein Machtmittel zur Verfügung hat, das ich als solches anerkenne, oder glaube, es anerkennen zu müssen. Ein Machtmittel ist ja stets auf die Ängste der Menschen ausgelegt. So komme ich also zum logischen Schluß:

DAS WIRKSAME PRINZIP DER MACHT IST DIE ERPRESSUNG.

Und das sollte man auch so sagen!

Was «die Machthaber» – die narzistischen, psychopathischen Machteliten, seit dem Mittelalter, als der Normalbürger «die Macht» noch gemieden hat, besonders aber während der vergangenen Jahrzehnte fabelhaft verstanden haben, war die positive Verklärung der «Macht». Macht wurde im allgemeinen Verständnis erstrebenswert. Niemand fragt heute mehr nach den Grundlagen der Macht. Hauptsache man hantelt sich in den Machthierarchien möglichst nach oben, um zum inneren Kreis der Psychopathen zu zählen (natürlich ohne das zu durchschauen). Bereits über das Bildungswesen wird man dazu getrimmt, als Mitläufer (und Wasserträger) der Macht tauglich zu werden. «Die Macht» wird uns als sexy verkauft.

Macht ist aber stets etwas Genommenes. Niemand würde doch jemanden wählen, damit jener auf ihn Macht ausüben, ihn – wie und womit auch immer – erpressen soll. Ich unterscheide da sehr stark zwischen Macht und Autorität. Während Macht genommen wird, kann Autorität nur verliehen werden und zwar in enger Abstimmung mit den die Autorität Verleihenden. Autorität kann im Unterschied zur Macht entzogen werden. Wir verleihen z.B. einem Politiker Autorität, weil wir in seine Fähigkeiten vertrauen. Wir verleihen ihm aber nicht Macht. Das Beispiel ist natürlich rein akademisch zu sehen, weil wir ja doch Parteien und keine Personen wählen. Parteien haben aber keine Fähigkeiten, es sind trotz vieler Mitglieder und Funktionäre ganz spezifisch konstruierte Vehikel der Macht, die aus der Anonymität einer Organisation heraus nicht zögern, das wirksame Prinzip der Macht, nämlich die Erpressung, einzusetzen. Wenn, wie es so schön heißt, die Macht vom Volk ausgeht, ist ja das Volk das eigentliche Machtmittel, das der Autorität zur Seite steht. In den zahlreich stattfindenden Kriegen sehen wir aber, wie ganze Bevölkerungen zu Opfern der Machtausübung selbsternannter psychopathischer  Eliten werden.

Was wir jedoch lernen müssen, ist die Erkenntnis von Ghandi, daß Macht zerbröselt, wenn man sich von ihr abwendet, nicht bereit ist, das zur Anwendung gelangende Machtmittel anzuerkennen. Wir aber dienern und beugen uns vor der Macht, weil wir verlernt haben, zwischen Macht und Autorität zu unterscheiden. Freilich erfordert das Kraft, Mut und Ausdauer – vor allem aber den Erkenntnisprozeß.

Das weitverbreitete Verständnis von Macht ist eine verklärende Relativierung. «Macht braucht jeder, aber zu viel Macht ist schlecht». Niemand sagt, wo die Grenze zwischen zu viel und zu wenig Macht liegt. Im Endeffekt wird stets «die Macht» bestimmen, welche Lebensbereiche anderer beschnitten gehören. Nicht zu vergessen, dass natürlich das gesamte Rechtssystem der historisch entwickelte Spiegel sich wandelnder Machtverhältnisse ist. Auch wenn Elfriede Bauer-Jelinek von «der hellen und der dunklen Seite der Macht» spricht, bleibt sie in der klassischen Relativierung stecken und kann solcher Art absolut nichts zur Erhellung von «Macht» beitragen.

Ich möchte also zur Diskussion stellen, ob es nicht vernünftiger wäre, der «Macht» ganz eindeutig eine negative Konnotation zuzuweisen. Erstens wird sie dann selbst für Psychopathen weniger erstrebenswert, die sich derzeit noch im glänzenden Image der Macht sonnen wollen, zweitens könnten dadurch auch wieder die erstrebenswerten Fähigkeiten  in den Vordergrund rücken, die mittlerweile in Vergessenheit geraten sind.

Zum Schluß: Selten wird (nach Wertbemessung, Wertaufbewahrung und Tauschmittel) über die 4. Funktion des Geldes gesprochen, nämlich als Machtmittel zu dienen.

Dr. Günther Hoppenberger
A-2326 Maria Lanzendorf

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In diesem Zusammenhang hat auch moltaweto einen interessanten Artikel geschrieben, der uns lesenswert erscheint:

Dialektik der Macht
… offizielle Wahrheit versus „Verschwörungstheorie“

Vorausschicken muß man sicherlich die Frage, was denn „Macht“ eigentlich ist und wie sie sich darstellt? … Wir denken, die Bestimmung als „Erpressung“ trifft es schon recht gut, denn die Ausübung von Macht ist letzten Endes nichts anderes, auch wenn vorrangig auf die Erzeugung von Angst (auch Aberglauben) und Druck gesetzt zu werden scheint. Noch wichtiger ist aber ohne jede Frage das psychologische – oder besser massenpsychologische Element der Machtausübung …

Die von uns verwendete Definition des Begriffs „Dialektik der Macht“ hat absolut nichts mit dem philosophischen Ansatz zu tun, da zu keinem Zeitpunkt eine „Aufhebung der Gegensätze“ verfolgt wird, in deren Verlauf eine „Synthese“ – also ein neues Verständnis – entstehen soll. Stattdessen wird die Dialektik der Macht ausschließlich dazu verwendet, ein permanentes Spannungsfeld zu erzeugen, in dem es den kontrollierten Menschen verunmöglicht werden soll, sich im Prozeß der freien Willensentscheidung „für eine Seite“ zu entscheiden. Der einzige (scheinbare) Ausweg aus diesem Spannungsdilemma ist die „Übernahme“ einer Meinung und deren Verinnerlichung bis hin zur Dogmatisierung einer „These oder Antithese“ … der reelle Nutzwert dieser elitären Dauermanipulation ist, daß man lediglich Spannungsveränderungen an einem der beiden Pole (Gegensätze) herbeiführen muss, um die überwiegende Masse der unentschlossenen, kopflos hin und her irrenden Menschen in die eine oder andere Richtung zu manipulieren – und in letzter Konsequenz immer wieder aufs Neue zu spalten respektive sogar aufeinander zu hetzen … selbstverständlich immer und ausschließlich zum Nutzen derjenigen Kreise, die am Spannungsregler sitzen!

Und ganz aktuell wäre auch eine etwas eingehendere Beschäftigung mit der Frage angebracht, warum von staatlicher Seite momentan offenkundig mehr „Angst vor Links“ als „Abwehr gegen Rechts“ an den Tag gelegt wird? Und ganz generell auch, warum gerade wir Deutschen uns in einer regelrechten „Abgrenzungswut“ ergehen und uns dabei an von oben oktroyierten Definitionen von Rechts und Links aufhängen, anstatt zu versuchen, unterschiedliche, nachweislich eben nicht „extremistische“ Denkansätze unter einen Hut zu bringen, um dadurch Konzepte zu erhalten, mit denen man diesem gesamten Irrsinn wenigstens vor der eigenen Haustür Paroli bieten könnte? – Zum vollständigen Artikel

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Und gedankenfrei läßt seinen Gedanken in bezug auf Macht und Massenbetrug freien Lauf:

Wenn die Feldbesitzer die Masse nach A dirigieren wollen, dann lassen sie B Abstoßungsimpulse geben. Da sie psychologisch nicht ungeschickt sind, kann der Abstoßungsimpuls auch in einem vorübergehenden Druck, Zwang in Richtung B bestehen, sofern sicher gestellt ist, daß der Zwang eine „freiwillige“ Gegendynamik der Menschen in Gang setzt. Sobald ich Sie zu etwas zwinge oder massiv dränge, kann es gut sein, daß Sie genau deshalb das Gegenteil wollen und dieses Gegenteil nie gewollt hätten, wenn man nicht gegenteilig gedrückt hätte. Im Großen entspricht das dem Treiben einer Herde.

Diese Grundzüge sind einfach und können bei elektromagnetischen Feldern studiert werden. Ein bekanntes Schlagwort dafür ist: Teile und Herrsche. Solange beide Pole unter Kontrolle sind, ermöglicht das große Macht. Der Besitzer des Feldes kann dann dafür sorgen, daß die Teilchen, die Menschen, sich selbst vernichten – gegenseitig. So kann man riesige Volksmengen schwächen, fast ausrotten. Sie tun es praktisch selbst. Insgesamt ist die Praxis jedoch insofern komplizierter, als daß es nicht nur ein Feld gibt, sondern sehr viele. Die Gegenseite verwendet gewissermaßen ein multidialektisches Feld, und kleine Felder innerhalb größerer Felder und ist dadurch zu einer wirklich umfassenden Massensteuerung in der Lage. Das Entscheidende ist für die Steuerung nicht, welchen Pol Sie annehmen, bzw. ablehnen (beides ist identisch), sondern daß Sie das Feld an sich akzeptieren, denn dann sind sie bereits in diesem Feld und kommen nur schwer wieder heraus. – Zum vollständigen Artikel

Vatikan2

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Zurück in die verklemmten und verstaubten 1950er

Achtung! Nichts für schwache Nerven! (Alemannisch)

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Alter Link

Wofür bezahlen wir eigentlich Billag-Gebühren, wenn das Bezahlte nicht uns gehört?

Carolus Magnus

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12 thoughts on “Was macht die Macht?

  1. Man soll sich Schlangenfänger genau ansehen!

    Wie stellt sich jemand vor, «Macht» abzuschaffen?! Es würde bedeuten, sämtliche Hierarchien abzuschaffen. Völker müssten umerzogen werden, besonders jene, die ohne Machtfigur auskommen wollen => «Führer befiel, wir sind für dich da!»

    Blocher: «(…) Macht kommt nicht von machen, sondern hat zu tun mit können, vermögen. Von einem Vorgesetzten erwartet man, dass er mehr können, vermögen muss….)»

    Ich hätte meine Vorgesetzten nie der Erpressung bezichtigt! Hingegen habe ich mich erfolgreich gegen Versuche des Machtmissbrauchs gewehrt. Ds kann nicht jeder.

    Wenn es etwas zu bekämpfen gibt, so ist es der Machtmissbrauch. Der Autor möge aufzeigen, wo die Grenzen zu ziehen sind.

    Workaholic’s sind in der Gesellschaft akzeptiert. Sie werden gar bewundert. Süchtige allerdings sind verpönt.

    Niemand geht der Frage nach, was ein Wokaholic, der seine Resulatate rücksichtslos auf Kosten anderer erzielt, verursacht.

    Den Machtmissbrauch erfolgreich bekämpfen kann man nicht, indem sämtliche «Alphatiere» ausgeschaltet werden. Wer würde dies erreichen? Nur jemand, der Macht über sie auszuüben vermag!

    Salut

    1. Wie stellt sich jemand vor, “Macht” abzuschaffen?!

      Das kann nur jeder einzelne bei sich selbst beginnend. Wenn man eine Passivrauchlüge installieren kann, warum denn nicht auch ein für die Gesundheit schädliches, mißbräuchliches Machtgehabe mit Verboten belegen? Wenn man der Macht nicht mehr den Stellenwert gibt, den viele meinen annehmen zu müssen, nur weil es einfach mal so gewohnheitsmäßig gelehrt und gelernt wurde, wenn man ihr den erpresserischen Teil verweigert, auch wenn es anfänglich Zivilcourage verlangt, ist diese in der Folge auch nicht mehr erstrebenswert. Autorität = Geben, Macht = Nehmen. Der Autor schrieb ja:

      Was wir jedoch lernen müssen, ist die Erkenntnis von Ghandi, daß Macht zerbröselt, wenn man sich von ihr abwendet, nicht bereit ist, das zur Anwendung gelangende Machtmittel anzuerkennen. Wir aber dienern und beugen uns vor der Macht, weil wir verlernt haben, zwischen Macht und Autorität zu unterscheiden.

      Den Machtmissbrauch erfolgreich bekämpfen kann man nicht, indem sämtliche “Alphatiere” ausgeschaltet werden. Wer würde dies erreichen? Nur jemand, der Macht über sie auszuüben vermag!

      Nein, wenn man «Alphatieren» die Anerkennung ihrer angeblichen Macht verweigert, sich also nicht erpressen läßt, lernen auch diese sehr schnell. Das könnte aber auch über einführende Gesetze geschehen. Doch viele, die das Machtspiel mitspielen, erhoffen sich daraus ebenso die Möglichkeit, einst erpresserische Macht ausüben zu können – darin liegt der Hund begraben – auch didaktisch.

      Das Verhältnis des Menschen zum sozialen Leben ist im Laufe der Entwicklung der neuzeitlichen Intellektualität und der daraus hervorgegangenen sozialen Gestaltungen zu einem zunehmend abstrakt-anonymen Verhältnis geworden. Zwar hat sich die informelle Verständigung der Menschen parallel zum wirtschaftlichen Warenaustausch mittlerweile zu einer globalen Vernetzung ausgebildet, doch erlebt sich der einzelne Mensch in den geldwirtschaftlichen Gegebenheiten des modernen „Sozialstaates“ häufig nur noch als Zuschauer der scheinbar immer unfassbarer werdenden Dimensionen. Rückwirkend haben diese Verhältnisse wiederum auf die Denkart selbst gewirkt, „denn“, so formulierte es schon Wilhelm von Humboldt, „der isolierte Mensch vermag sich ebenso wenig zu bilden, als der in seiner Freiheit gewaltsam gehemmte“ Quelle

    2. (…Ist schon lange her…)
      Niemand glaubt «die Macht» abschaffen zu können. Eine bewusste Unterscheidung von Autorität und Macht könnte jedoch das derzeit anerzogene Machtstreben verpönen und unattraktiv machen. Festhalten möchte ich jedoch darin, dass das wirksame Prinzip der Macht die Erpressung ist. Ihr Vorgesetzter hat offensichtlich die ihm zur Verfügung stehenden Fähigkeiten und Mittel widmungsgemäß eingesetzt und war für Sie die unterstützende Autorität!

      In der Widmung liegt zugleich die Grenze zur Machtübung. Widmungsgemäß, oder widmungswidrig? Das ist das Beurteilungskriterium! Die Definition der Widmungsausrichtung – lebensfördernd oder lebensabträglich – ist die größte gesellschaftliche Herausforderung und für ein gedeihliches Zusammenleben unabdingbar.

      1. Ihr Vorgesetzter hat offensichtlich die ihm zur Verfügung stehenden Fähigkeiten und Mittel widmungsgemäß eingesetzt und war für Sie die unterstützende Autorität!

        Danke für Ihren Kommentar, Herr Hoppenberger.

        Sollte mit «Sie» ich angesprochen sein, so muß ich Sie enttäuschen: Sämtliche meiner Vorgesetzten nutzten Ihre Fähigkeiten und Mittel stets in höchst negativem Sinne. Es war jeweils einzig ich derjenige, welcher diese machtlos Kompensierenden, wenn auch stets erfolglos, darauf ansprach – und dann konsequent den Hut nahm um aus diesem repetetiven Spiel auszusteigen, somit demonstrierend, daß bei mir dieser Machtmißbrauch nicht funktioniert. Ich entzog ihnen dadurch die Macht und konnte sehen, wie ihr aufgeblasenes Ego von einer Sekunde auf die andere schrumpfte, da das unreife Kind in ihnen mit Wutausbrüchen bei mir nichts erreichen konnte. Durch meine Rolle als Spielverderber fühlten sich die, in Wirklichkeit machtlosen Machthaber (Haben statt Sein) gedemütigt und kastriert, was dann oft zu nachträglichen aggressiven, jedoch erfolglosen Retorsionsmaßnahmen mir gegenüber führte. Entsprechend sieht auch mein berufliches curriculum vitae aus, doch die Achtung vor mir selbst stieg mit jedem Spielausstieg und wirkte energetisierend und motivierend auf mich. Energie, die Zivilcourage erst möglich macht. Ich wußte, daß ich das richtige tat.

  2. Wer unter Minderwertigkeitsgefühlen leidet versucht, diese zu kompensieren. Je kleiner und minderwertiger sich jemand fühlt, desto grösser ist das Bestreben, überlegen zu sein. Es gibt viele Möglichkeiten dazu. Der Besserwisser z.B. terrorisiert seine «Umgebung» dadurch, dass er stets beweist, dass er recht hat. Er erhöht sich, um andere zu erniedrigen.
    Als wir Lehrlinge waren hatten wir einen Lehrer an der Gewerbeschule. Wir nannten ihn Jonnie Flaschenhals. Seine Gestalt war so, dass man ihn in einem Besenschrank hätte abstellen können und er hätte kaum Platz beansprucht. Er war sehr genau, so genau, dass er die Wahrheit für sich alleine gepachtet hatte. Und er bewies immer wieder, dass er «es» ganz genau wusste. Druck erzeugt Gegendruck! So manöverierte sich Jonnie Flaschenhals durch seine Besserwisserei in eine ungemütliche Lage. Als Klasse waren wir stark genug, ihm auf unsere Art Paroli zu bieten…
    In seinem Betrieb war er Chef von über hundert Fachleuten. Auch hier sprang er der Warheit nach. Aber sein Gift konnte er auf über hundert Leute verteilen. Das änderte sich bei ihm nach der Pensionierung. Jetzt war sein Frau «Adressatin». Aber bei ihr drang das ganze Gift ein! Sie hielt es etwa zwei Jahre aus… dann war Jonnie Witwer…
    Der arme Tropf musste stets beweisen, dass er etwas kann. Warum? Als Abendtechniker wurde er von seinen Kollegen nicht ganz für voll genommen, so sagte man. Das ist aber nur eine Warheit. Die andere, massgebendere war, dass er lohnmässig nicht gleich eingestuft war. Anstatt seinen Job zu tun, war er andern das Schwarze unter den Fingernägeln neidisch.

    Machtmissbrauch ist so alt wie die Menschheit und kommt überall dort vor, wo Menschen zusammenleben und arbeiten. Als Ursache kommen zum Beispiel Neid, Eifersucht, Konkurrenzangst, Überforderung oder Angst vor Arbeitsplatzverlust in Frage. Die Auswirkungen sind sowohl für Betroffene wie für Unternehmen gravierend.

    Gibt es nicht auch eine legitime Macht?

  3. Zum Thema Macht: Dann wäre also nach eurer Botschaft die Welt voller Individualisten. Es gäbe, zu Ende gedacht, weder Volksrechte, noch einen Staat. Auch keine Polizisten wären da, um sich falsch entwickelten Individuen «anzunehmen». Wer keine Macht will, lehnt die Autorität ab – die formelle, wie die persönliche.

    Ein kleines, unbedeutendes Beispiel:

    (…) Jedes Jahr veranstalten zwei rivalisierende Mineralölfirmen einen Ruderwettkampf. Doch schon seit etlichen Jahren unterliegt immer das gleiche Unternehmen. Der neue Chef möchte sich damit nicht länger abfinden und analysiert diesmal die Videoaufzeichnungen des Rennens gemeinsam mit seinem Beraterstab. Das Ergebnis: Die Champions verfügen über einen Steuermann und sieben Ruderer. Das eigene Boot hingegen besitzt nur einen Ruderer und sieben Steuermänner! Verblüfft fragt der Unternehmensleiter seine Berater: „Was können wir bloss machen?“ Die Antwort kommt blitzschnell: „Motivieren! Wir müssen den Mann besser motivieren.“ …)» Man könnte den Steuermann auch noch zum Ruderer machen!

    Federico Engels: «(…) Aber die Notwendigkeit einer Autorität, und zwar einer gebieterischen Autorität, tritt am anschaulichsten bei einem Schiff auf hoher See zutage. Hier hängt, im Augenblick der Gefahr, das Leben aller davon ab, daß alle sofort und absolut dem Willen eines einzelnen gehorchen.

    Jedesmal, wenn ich dergleichen Argumente den wildesten Antiautoritariern unterbreitete, wußten sie mir nichts zu antworten als: „Ah! Das ist wahr, aber hier handelt es sich nicht um eine Autorität, die wir den Delegierten verleihen, sondern um einen Auftrag!“ Diese Herren glauben die Sache verändert zu haben, wenn sie deren Namen verändern. So machen sich diese tiefen Denker über die Welt lustig…) mehr hier

    Was die Antiautoritäre Erziehung erreicht hat, kann täglich beobachtet werden.

    Für Sackstark: Die Differenzen, die im Stockwerkeigentum entstehen und zu absurden Situationen führen können, würde man mit der Abschaffung der Macht und der Autorität kaum eliminieren. Selbst wenn das System abgeschafft würde und das Eigentum «entindividualisiert» würde, könntest du gegen eine starke Persönlichkeit unterliegen und wärst der natürlichsten Macht des Stärkeren ausgeliefert.

    Und wer Eigentum oder Kapital geerbt hat, das aus einem Vermögen eines Unternehmers stammt, dann diskutiert er oder sie auf der Basis von «wohlerworbenem» Kapital, für welches viele Untergebene geschuftet haben. Man lebt von der Leistung anderer… immer schön zu Ende gedacht!

    Schöne Ostereier!

    1. Zum Thema Macht: Dann wäre also nach eurer Botschaft die Welt voller Individualisten. Es gäbe, zu Ende gedacht, weder Volksrechte, noch einen Staat. Auch keine Polizisten wären da, um sich falsch entwickelten Individuen “anzunehmen”. Wer keine Macht will, lehnt die Autorität ab – die formelle, wie die persönliche.

      Genau das wird verneint und der Versuch gemacht, zwischen Autorität und Macht zu unterscheiden. Man könnte hier auf persönlicher oder psychologischer Ebene den Vergleich mit den Desperados in Lateinamerika, die jährlich irgend eine Revolution (Mexico) anzettelten und in sich gefestigte Personen, die eine natürliche Autorität ausstrahlen, ohne diese zu mißbrauchen, unterscheiden. Letztere, wie in der Geschichte von Zorro, haben selten niedrige Machgelüste. Sie dienen dem Volk und haben zum Ziel, Ungerechtigkeiten auszumerzen – ohne gleich das ganze Volk oder die gesamte Menschheit nach «Gottes», resp. ihrem eigenem Antlitz zwangsweise gestalten zu wollen.

      Volksrechte: Die Autorität wird vom Volk einem «Verwalter» auf Zeit verliehen, dessen innewohnende Macht bei Mißbrauch jederzeit in einer echten Demokratie gestoppt werden kann (Demokratischer Idealfall). Wer also ein Schiff sicher durch den Sturm steuert, der mißbraucht seine Macht nicht, sondern dient den Passagieren. Engels suchte hier eine für das Volk gedachte Ausrede zur Legitimation der absoluten Macht. Wie es in der Realität funktionierte, kann man in der Geschichte der Sowjetunion nachlesen.

      Bei der Macht der Geldelite, den Kirchen (Vatikan oder Islam ist egal) oder Emporkömmlingen einzig um der Macht und Geld Willen, wie etwa bei Gaddafi, Putin oder Chavez verhält es sich diametral entgegengesetzt. Hier kommen die von dir genannten Untugenden oder niederen Instinkte wie Gier, Gesichtsverlust und Minderwertigkeitsgefühle sowie Grenzenlosigkeit und Eigeninteressen als Antrieb zum Tragen.

  4. Jean Büttner im Interview mit Psychiater Thomas Knecht. Quelle: Bernerzeitung

    Als Psychiater und Gerichtsgutachter haben Sie mit Spitzenleuten aus allen Branchen der Wirtschaft zu tun, die sich kriminell verhalten haben.

    Was sind das für Menschen?
    Es sind fast nur Männer, denen ich begegne. Leute, die mit Wirtschaftsdelikten straffällig geworden sind und bei denen ich abklären muß, ob sie zurechnungsfähig und damit schuldfähig sind. Und wie groß das Risiko eines Rückfalles bleibt. Dazu gehören die typischen Betrüger, die schon früher straffällig wurden. Und dann jene Wirtschaftsleute, die lange Zeit Erfolg hatten und Karriere machten, also gesellschaftlich nicht auffielen. Und die dann dennoch den Unternehmen durch ihr Verhalten geschadet haben, weil sie hohe Risiken eingingen, weil sie Probleme verschwiegen, weil sie Gesetze brachen. Diese Gruppe von narzißtischen Persönlichkeiten erreicht in der Wirtschaft oft Spitzenpositionen.

    Wie erleben Sie solche Leute im Gespräch?
    Als überaus anregend. Sie können sich blendend verkaufen, und sie versuchen natürlich, auch den Gutachter für ihre Zwecke zu manipulieren. Zugleich geben sie faszinierende Einblicke in ihre Arbeitswelt. Sie zeigen, worum es in ihrem Geschäft geht: möglichst viel für sich zu bekommen, ohne daß die anderen es merken. Ob das dann auch dem Unternehmen und den Angestellten zugute kommt, ist ihnen egal. Globalisierung und Konzentration kommen dieser Mentalität sehr entgegen, weil die Kontrolle fehlt, aber auch die Rücksichtnahme und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Narzißtisch gestörte Manager funktionieren so:

    «Sie kommen, nehmen und gehen wieder, bevor ihre Schwindel auffliegen.» Macht = Nehmen.

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