Rauchen in Bars und Restaurants
Was man noch vor wenigen Jahren als absurde Idee abgetan hätte, schwappt nun wie eine Welle durch Europa: Das völlige Rauchverbot in Bars und Restaurants. Absurd ist es weiterhin, doch leider muß man sich nun ernsthaft mit einer solchen Drohung auseinandersetzen. Bars und Restaurants, Discotheken und Eckkneipen, das sind Orte, an denen man sich entspannt und seine Freizeit genießen will. Für viele gehört dazu auch eine Zigarette. Diesen Menschen durch ein völliges Rauchverbot in der Gastronomie die Möglichkeit zu nehmen, in einem für sie angenehmen Umfeld ihren Feierabend zu verbringen, ist ein Schritt in die falsche Richtung. Es ist bemerkenswert, daß die Forderung nach einer «rauchfreien Gastronomie» zwar immer wieder von Lobbygruppen gestellt wird, während sie für den Großteil der Bevölkerung offenbar keine größere Rolle spielt. Im freien Spiel der marktwirtschaftlichen Kräfte hätten sich sonst doch konsequenterweise schon längst «rauchfreie» Restaurants und Bars durchsetzen müssen. Ganz im Gegenteil: Es ist erstaunlich, daß sich «rauchfreie» Angebote im Ausland immer finanziell im Nachteil sehen, solange bei der Konkurrenz geraucht werden darf. Die «Schlacht um die Bars» (Tobacco Control, 2002, 12, S. 6) wird von einigen wenigen lautstarken Aktivisten der Tabakkontrolle geführt, den meisten Menschen ist sie hingegen herzlich gleichgültig.
Die mehr oder weniger freiwillige Selbstverpflichtung, nach der in Deutschland in den kommenden Jahren das Angebot an Nichtraucher-Bereichen in der Gastronomie deutlich erhöht werden soll, ist daher eine zweischneidige Angelegenheit. Der Regelung nach müssen Raucher zwar nicht fürchten, in den kommenden Jahren vor die Türe gesetzt zu werden, doch die Entwicklung ist bedenklich: Zunächst findet eine räumliche Trennung von Rauchern und Nichtrauchern statt, während die Forderungen nach kompletten Verboten immer lauter werden. Klingt das nicht irgendwie vertraut? Auch in Flugzeugen war die Aufteilung in Raucher- und Nichtraucherzonen ein bewußter Schritt hin auf dem Weg zu einem kompletten Verbot (Tobacco Control, 2004, 13, Supplement 1; S. i30-i36). In den USA haben die «nächsten logischen Schritte» auf direktem Weg zu Rauchverboten in Parks und an Stränden geführt, die weder wissenschaftlich noch sonstwie zu rechtfertigen sind. Eine sinnvolle und für alle Seiten akzeptable Lösung darf nicht zu weiteren Forderungen führen, die mit Vernunft und einem angemessenen Interessensausgleich nichts mehr zu tun haben.