SVP – Undifferenziertes Schwarz/Weiß-Denken

Die SVP spielt mit dem Feuer

Mit provokativen und ausgrenzenden Plakaten heizt die SVP die Stimmung gegen Ausländer an. Doch wer mit dem Feuer spielt, kann sich leicht die Finger verbrennen.

Das SVP-Plakat mit den weißen und den schwarzen Schafen hat es in sich: es vermag zu provozieren, weil es auf der einen Seite mit dem Schema «Schwarz/Weiß», sprich «Gut/Böse» arbeitet, aber auf der anderen Seite die Guten und die Bösen nicht klar bezeichnet. Indirekt und unterschwellig wird die Botschaft vermittelt: die schwarzen Schafe sind die kriminellen Ausländer als Teilmenge der Ausländer, denen gegenüber man besonders vorsichtig begegnen muss, denn man kann ja nie wissen, ob sie nicht auch potenziell kriminell sind.

Die weißen Schafe hingegen, das sind die Schweizerinnen und Schweizer, die als weiße Wesen vom Begriff des Guten («weiß») her definiert werden, während der Begriff «Ausländer» dem Schwarzen zugeordnet bleibt, auch wenn unmittelbar nur die kriminellen Ausländer gemeint sind. Das Plakat lebt von der Schwarz/Weißmalerei und vermittelt so alles andere als eine differenzierte Wahrnehmung der Kriminalität, welche nicht nur eine Ausländerproblematik ist, sondern eine gesamtgesellschaftliche Erscheinung.

Undifferenzierte Darstellungen können undifferenzierte Reaktionen hervorrufen – in eine von der SVP nicht gewünschten Richtung: Sie wurde durch die Schmierereien in den Dunstkreis des Nationalsozialismus gestellt. In Luzern reichte die Partei deswegen sogar eine Anzeige wegen Verletzung des von ihr auf der Abschußliste stehenden Antirassismus-Artikels ein. Die Schmierereien sind genauso problematisch wie die Tatsache, dass durch das Plakat indirekt die Vorstellung ausgelöst werden kann, die Ausländer befänden sich im Dunstkreis der Kriminalität. In Abstimmungskämpfen sollte man nicht mit dem Feuer spielen, denn man kann sich leicht selber die Finger verbrennen.

frei nach Hans Widmer

Carolus Magnus

Freidenker, Rebell und Nonkonformist schreibt provokativ, konzis, unkonventionell und unmißverständlich über/gegen das grassierende, genußfeindliche, puritanische Weltbild in unserer Gesellschaft. Stilmittel: Satire, Provokation, Humor, Karikatur und knallharte Facts. Ein MultiMediaMagazin für Jeden.

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