Studie: Schlappe Türken

Sexuelles Notstandsgebiet

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turkish_delightNach all den Studien rund um die Gefährlichkeit und Ungefährlichkeit von passivem Tabakrauch, etwa 3000 an der Zahl von denen viele Resultate ergaben, dass Passivrauch gar gesund sei, die in der Summe ein Relatives Risiko von gerade mal 1.19 ergeben (wobei RR 1 = absolut keine Gefahr) und wovor sich heute jeder Null-Acht-Fünfzehn-Leser fürchtet wie der Teufel das Weihwasser, erstaunt es nicht, dass immer kuriosere Studien den Weg in die Presse finden. Es ist (verbotene) redaktionelle Werbung für die Pharmamafia.

gartenschlauchForscher der türkischen Gesellschaft für Andrologie haben die Ergebnisse einer Studie bekanntgegeben, die das Selbstbild mancher Türken ins Wanken bringen dürfte: rund zwei Drittel aller türkischen Männer litten dem zufolge an Erektionsstörungen. 14.5 Sexpartner wollen die Türken laut einer Umfrage des Kondomherstellers Durex im Schnitt schon gehabt haben. Bei Frauen dürfte die Quote deutlich niedriger liegen, ein statistisches Wunder.

turkische_erektionenDie Bekanntgabe der Studie, die offiziell unter der Bezeichnung «Gesundheitscheck» lief, war sogleich Anlass für Spott, vorwiegend aus den eigenen Reihen. Die in der Türkei sehr beliebte Kolumnistin Melis Alphan stellte gleich das Sprüchlein «stark wie ein Türke» in Frage, «schlapp» sei zutreffender. Nicht alle nahmen das Resultat der zum Großteil aus Leverkusen vom Pharmakonzern Bayer finanzierten Studie so gelassen entgegen. Von einer «Ente» der Firma Pfizer (Viagra) war die Rede, andere sprachen von «heißer Luft», wobei unklar ist, ob damit nun die Studie oder die türkischen «Platzpatronen» gemeint sind. Ein Regionalpolitiker wollte die Verantwortlichen der Studie gar wegen «Verunglimpfung des Türkentums» (dem «berühmten» Paragraphen 301) verklagen. Getretene Hunde bellen.

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Weitere Quellen bei kybeline

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Dazu schreibt der Tagesanzeiger am 4. Juli 2009:

Der Penis als Barometer der männlichen Gesundheit

Zwei Drittel aller Türken haben Erektionsprobleme. Das Selbstbild der Männer gerät ins Wanken.

Als vor ein paar Jahren Amerikas berühmteste Puffmutter Heidi Fleiss ein Bordell für Frauen eröffnen wollte, da zitierte die türkische Presse sie stolz mit den Worten, türkische Männer würde sie sofort einstellen: «Sie sind so stark und fantasievoll.» Das schmeichelte dem Selbstbild des Türken, der sich in einer Umfrage des Kondomherstellers Durex rühmt, im Durchschnitt 14,5 Sexpartner gehabt zu haben. Was Weltspitze ist. Oder einfach gelogen.

Jedenfalls stellten Forscher in Istanbul diese Woche eine Studie vor, die für den türkischen Macho ein Schlag unter die Gürtellinie sein muss: Zwei Drittel aller Türken haben demnach Erektionsprobleme. In der grossen Zeitung «Milliyet» spottete die Kolumnistin Melis Alphan daraufhin, wahrscheinlich müsse man in dem Spruch «stark wie ein Türke» das Wörtchen «stark» nun durch «schlapp» ersetzen.

66 670 Probanden landesweit

Gefreut haben dürfte sich über die Ergebnisse lediglich der Bayer-Konzern, der die Studie unterstützte und der praktischerweise ein Mittelchen zur Behebung von Erektionsproblemen im Programm hat. Ärzte der türkischen Gesellschaft für Andrologie, für Männerheilkunde also, waren ein halbes Jahr lang mit einem zur Minipraxis umgebauten Transporter durch 25 türkische Provinzen gefahren, warben in Teehäusern und Wettbüros um Probanden und untersuchten 66 670 Männer im Alter zwischen 15 und 82.

«Manche dieser Männer waren noch nie in ihrem Leben beim Arzt gewesen», berichtete Ümit Aktan, der Sprecher des Projekts. Die Ärzte massen Blutdruck und Cholesterin, untersuchten auf Diabetes und Übergewicht. Und immer hatten sie dabei der Türken bestes Stück im Blick.

Offiziell hiess die Kampagne «Wir sprechen von Mann zu Mann über die Gesundheit». Das inoffizielle Motto formuliert Professor Ates Kadioglu von der Gesellschaft für Andrologie so: «Der Penis ist das Barometer der männlichen Gesundheit.» Und das zeigt für die Türkei leider Tiefdruck an.

Professor Kadioglu wusste zu berichten, dass seine Mitarbeiter einen durchschnittlichen Erektionshärtegrad von 17,28 Punkten gemessen hätten, wo auf seiner Skala doch 22 bis 25 Punkte ideal wären. Er nannte zwei Gründe: falsche Ernährung und «Lebensumstände». Neun von zehn Untersuchten waren übergewichtig. Und die Lebensumstände? Das spielt auf das oft verkorkste Liebesleben des konservativen und frommen Volks an, wo Sex in weiten Teilen noch mit Tabus belegt ist. Türkische Sexualforscher wie der Istanbuler Arzt Akif Poroy oder der Psychiater Haydar Dümen beschreiben ihr Land als sexuelles Notstandsgebiet, in dem verklemmte Männer und frigide Frauen einander so hilflos wie vergeblich Lust abzugewinnen versuchen.

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Wenn Folgendes in der Türkei gesetzlich verankert würde, käme dies wohl ziemlich teuer

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Portugiesin bekommt 50 000 Euro wegen Impotenz ihres Mannes

LISSABON (dpa). Eine Frau hat in Portugal mit einer Schadenersatzklage wegen ihres nicht erfüllten Sexuallebens Erfolg gehabt. Wie portugiesische Medien am Sonntag berichteten, sprach ihr das Oberste Gericht des Landes (STJ) 50 000 Euro Entschädigung zu, weil ihr Mann nach einem Arbeitsunfall impotent geworden war. Aerztezeitung …

Carolus Magnus

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