Es ist ein Wunder
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Professor Beda M. Stadler, Uni Bern
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Das Jahr hat lustig begonnen. Printmedien, Radio und Fernsehen verbreiteten die frohe Nachricht. Eine erstmals in der Schweiz durchgeführte Studie des Bündner Kantonsspitals ergab: «Im Kanton Graubünden hat die Zahl der Herzinfarkte seit Einführung des Rauchverbotes um über einen Fünftel abgenommen. Vor allem bei Nichtrauchern gab es weniger Infarkte.» Alle sind sich einig, mit einem derart schnellen Erfolg der Rauchverbote konnte man nicht rechnen. Es ist ein Wunder.
Es staunt der Laie, und der Herzspezialist Hugo Saner (Bild rechts) doppelt für das Schweizer Fernsehen nach: «Es ist tatsächlich so, daß man die Gefahren des Passivrauchens massiv unterschätzt hat. Es ist toll, daß man hier die billigste und einfachste Methode der letzten zwanzig Jahre gefunden hat, um die Häufigkeit der akuten Herzinfarkte zu reduzieren.» Damit ist klar, nach diesem Erfolg gehören die Raucher in die Wüste, Pardon, in die Bündner Berge.
Das Wunder von Graubünden ist aber keines, bloß eine kleine Studie in einer Reihe von ähnlichen Studien, die belegen, daß Herzinfarkte weltweit rückläufig sind. Dies war bereits vor den Rauchverboten so. Andere Gründe für die Abnahme werden jeweils nicht ausgeschlossen. Andererseits gibt es Zahlen aus Schottland, England, Wales, Dänemark, Florida, Kalifornien, Oregon, New York oder ganz Amerika, die belegen: Rauchverbote zum Schutz der Nichtraucher haben zu keiner Reduktion der akuten Herzinfarkte geführt. Der herbeigeschriebene Erfolg unserer Rauchstopp-Gesetze ist tatsächlich ein Wunder wie in Lourdes: Die Spontanheilung wird besungen, der Zufall unter den Tisch gewischt. Die Medien bereiten damit den Boden für das BAG, welches nächstens behaupten wird, dank Händewaschen sei die Schweinegrippe vorbei.
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Für die Verbreitung solch absurder Volksverblödung außerhalb des 1. Aprils ist sich nicht einmal das Infotainment der Schweizerischen Tagesschau zu schade und stärkt somit weiterhin das «Vorurteil» in der Bevölkerung, die Redaktion sei aus dem «Cabaret Rotstift» hervorgegangen. Längst vorbei die Zeiten, als Nachrichten noch wert- und werbefrei in die Wohnstuben flimmerten.
Update: Das von uns Billag-Zahlenden produzierte Video wurde vom SRF aus YouTube entfernt. (2015-05-16)
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Ersatz-Video
Fürchten Nichtraucher plötzlich, sich nicht mehr künstlich aufplustern zu können?
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Mehr Objektivität & Transparenz bitte!
Daß sich die Wissenschaft in heutiger Zeit gerne in den Dienst politischer Ziele stellt, wissen wir nicht erst seit dem Waldsterben und der Klima-Debatte. Daß die Medien dabei häufig die Rolle des unkritischen Sprachrohrs oder gar Verstärkers spielen, ist hingegen ärgerlich. So wieder einmal geschehen in der vergangenen Woche, als eine medizinische „Studie» aus dem Kanton Graubünden fast überall Schlagzeilen machte. Kritisch hinterfragt wurden die Resultate kaum irgendwo. Während in diesem Fall den Medien eher Unvermögen denn Absicht unterstellt werden dürfte, schockt der gestern erbrachte Nachweis der institutionellen Verflechtung zwischen der Spitze des Schweizer Fernsehens und den Gewerkschaften. Bitte Weiterlesen auf verlinktem Titel!
Carolus Magnus
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Hamburger haben den gleichen Effekt
Weil die Passivrauchen-Kampagnen keine meßbaren Ergebnisse gebracht haben (der Zigarettenverkauf in Frankreich hat 2009 um zwei Prozent zugelegt), bleibt nur die Flucht nach vorne. Jetzt wird behauptet, bereits eine kurze Passivrauchexposition (geboten werden fünfzehn bis dreißig Minuten oder der Rauch von fünfzehn Paffern) reiche aus, damit es zu Zellwandschädigung in Blutgefäßen komme. Bisher galt, daß junge Raucher mit Koronarproblemen selten sind. Gemäß Lehrmeinung dauert es zwanzig Jahre oder länger, bis ein Raucher eine Herzkranzerkrankung entwickelt. Nun sollen es plötzlich dreißig Minuten Passivrauch sein! Blöderweise weiß man seit 2007 aus dem American Journal of Clinical Nutrition, daß ein Hamburger den gleichen Effekt wie Passivrauchen hat. Untersucht wurden bei McDonalds drei «Schlemmermenüs»: ein Hamburger mit Pommes und Softdrink; ein Vegi-Burger mit Pommes und Softdrink und ein Vegi-Burger mit Salat, Früchten, Yogurt und Orangensaft. Die traurige Nachricht: Selbst die «gesunde» Hamburgervariante führte zu einer Zellwandschädigung, wie sie dem Passivrauch in die Schuhe geschoben wird.
Hugo Saner war fasziniert, weil das Herzinfarktrisiko inzwischen an Sonntagen geringer sei, und machte aus dem statistischen Ausreisser eine gesündere Freizeit für Männer. Das erinnert an die frühere Propaganda der Raucherlobby als man versuchte, die Gefahren des Rauchens herunterzuspielen. Heute wird übertrieben. Viele Vertreter der Anti-Rauch-Lobby sind beseelt vom innigen Wunsch neue, schärfere Anti-Raucher-Maßnahmen zu propagieren. Die Übertreibungen der Passivraucher-Schützer gefährden somit die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft. Was soll der Bürger denken, wenn fast gleichzeitig mit dem Wunder in Graubünden das Institut für Sozial- und Präventivmedizin am Schweizerischen Tropeninstitut in Basel vermeldet, daß im Winter die Feinstaubwerte ansteigen und die notfallmäßigen Spitaleinweisungen wegen Herz- und Kreislaufproblemen zunehmen. Was ist jetzt gefährlicher, das Fumoir oder die Straßenkreuzung?
Neben naturwissenschaftlich denkenden Medizinern gibt es auch den Typus «Heiler». Sie wollen uns nicht nur gesunden lassen, sondern eine ganzheitliche Medizin anbieten. So wird Professor I. Roberts von der London School of Hygiene and Tropical Medicine im Naturkost-Magazin Schrot & Korn zitiert: «Übergewicht beschleunigt die Erderwärmung. Dies, weil Dicke 40 Prozent mehr Nahrungsmittel konsumieren als Schlanke und zu einem Überkonsum von Zucker und Fett neigen, zu deren Herstellung sehr viel Energie aufgewendet wird. Außerdem fahren sie mehr Auto, benutzen öfter Fahrstühle und Klimaanlagen.» Nach den Rauchern werden die Dicken drankommen, so viel scheint festzustehen.
Professor I. Roberts irrt. Anhänger der CO2-induzierten anthropogenen Klimaerwärmung führen auf ihrer CO2-Ökobilanz das Fahrstuhlfahren als weniger CO2-produzierend auf. Der Schindlerlift sei, wenn auch nicht für den Menschen, so doch für das Klima gesünder. Treppensteigen produziere mehr CO2.
Jede Fakultät und jeder selbsternannte Guru bedient sich heutzutage nur noch dessen, was für ihn und seine Sekte zweckdienlich ist. Kommt bei einer einwandfreien Studie eine Wahrheit zutage, so gilt diese nur als solche, wenn sie dem Interessenvertreter auch dienlich ist; sonst wird das erworbene Wissen für die Menschheit skrupellos vernichtet. Angebliche «Wissenschaft» ist, hauptsächlich mittels Cherry Picking und Tunnelblick aufgrund von Halbwissen, mangelndem interdisziplinären Wissenstransfer oder schlicht basierend auf gezielter Irreführung fahrlässig schlampiger oder politisch korrekt eingebetteter Journalisten sowie verblendeter Tugendterroristen und Zwangsbeglücker mehrheitlich zum Lieferanten für jede noch so esoterische Glaubensrichtung verkommen und wird ob solcher Possen von Jahr zu Jahr unglaubwürdiger. Welcome back to the Middle Age.
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Carolus Magnus
Wo liegen die Grenzen des medizinischen Sendungsbewußtseins? Wer das Fürchten lernen will, soll sich die Homepage der Lungenliga ansehen. Dort läuft die Propaganda für die Volksinitiative «Schutz vor Passivrauchen». Wie lange dauert es wohl noch, bis diese Organisation den «third hand smoke», Rauchen aus dritter Hand, entdeckt? Dieses Schreckgespenst wurde von Medizinern aufgrund einer Umfrage konstruiert. Gefährdet wären demnach Nichtraucher durch Raucher, selbst wenn diese ihre letzte Zigarette vor Tagen oder Wochen konsumiert haben. Rauchende Lehrer und Pflegende dürften wohl bald nur noch frisch geduscht zu ihren Schützlingen.
Mit freundlicher und ausdrücklicher Genehmigung des Autors und Copyright-Inhabers Beda M. Stadler, Professor an der Universität Bern und Direktor des Instituts für Immunologie. Erschienen in der Weltwoche Ausgabe 02/10
1057 Wörter
Etwas sollte man, bei aller Kritik an der Wissenschaft nicht vergessen:
Jeder Wissenschaftler ist ein Mensch. Er hat Vorlieben, Abneigungen und persönliche Interessen.
Ich glaube, dass es nicht einfach ist, allen seinen Interessen klar zu werden, um eine neutrale, wirkliche Wissenschaft zu betreiben.
Auch finanzielle Interessen spielen eine Rolle: über Korruption bauch ich nichts zu Schreiben.
Wissenschaftler haben, wie wir alle, eine Familie zu ernähren, Miet- oder Hypotekarzins zu bezahlen, will auch ein Auto, in die Ferien…….
Das ist ihm auch nicht zu verübeln, dass wollen wir doch alle auch bzw. haben es schon.
Wer von euch riskiert seinen Job, vor allem in der jetzigen Wirtschaftlage?
Die Angst der Wissenschaftler dürfte doch heissen: ja keine Resultate, die dem Geldgeber nicht gefallen.
Geldgeber weg -> Job weg, vielleicht die Existenz weg.
Wer nicht wegen des Jobs Kompromisse eingegangen ist, die ihm nicht passen, wirft den ersten Stein.
Nein, es gibt keine gundsätzliche Rechtfertigung für wissenschaftlichen Betrug, gute Gründe gigt es schon.
Ich will keinen Wissenschaftsbetrüger in Schutz nehmen.
Das wirtschaftlich und politischem Umfeld ist heute so, dass Forschung ohne wirtschaftliche Verwertbarkeit schwierig zu finanzieren ist.
So gesegen habe ich höchste Achtung gegenüder den Wissenschaftlern, die Ihre Resultate auch publizieren, wenn sie der Meanstreem_Meinung widersprecht und vor allem von denen, die öffentlich für Ihre Forschungsresultate einstehen und riskieren, als Idioten, Klimaleugner, neuer Hitler etc. hingestellt zu werden.
Wissenschaftler, die für Ihre Forschungsresultate Ihre Existenz riskieren.
Chapeau
Wer von euch riskiert seinen Job, vor allem in der jetzigen Wirtschaftlage?
Beispielsweise ich… schon mehrmals!
Wissenschaftler haben, wie wir alle, eine Familie zu ernähren, Miet- oder Hypotekarzins zu bezahlen, will auch ein Auto, in die Ferien…
Natürlich sind sie Menschen, das habe ich als selbstverständlich angenommen. Doch sie haben auch einiges mehr an Verantwortung, die sie mehr und mehr für Gefälligkeitsstudien vernachlässigen. Wer diese Verantwortung nicht zu tragen bereit ist, der sollte einen andren Beruf wählen. Schließlich läßt sich auch keiner von einem gelernten Metzger operieren?
Ich habe absolut kein Verständnis, wenn der Wissenschaft nicht mehr zu trauen ist. Dann sollte man diese besser den Werbeagenturen gleichstellen und die sogenannten «Sucher nach der Wahrheit und des Wissens» entsprechend weniger entlöhnen oder völlig freistellen.
Natürlich hast du Recht.
Klar, es ist eine verschissene Stuation, wenn man weder der Wissenschaft, der Politik und der Wirtschaft trauen kann.
Zu viele handeln nach dem Motto «nach mir die Sinnflut».
Wie konnte es soweit kommen, dass viele nur für den eigenen Nutzen handeln und null Solidarität zeigen?
Bei mir geht es auch um Selbstachtung, wie ich meinen Job erledige.
Aber:
In einer Zeit, in der auch die Regierung die Selbstachtung der Schweiz aus wirtschaftlichen Interessen vor die Säue wirft (Libyen, China, EU, Deutschland etc.) muss man schon gewaltig gegen den Strom schwimmen um auch seine Selbstachtung zu erhalten.
Viele sind weder mental bereit, diesen schwierigen Weg zu gehen.
Finanziell. na ja.