War on Drugs – Prohibition bedingt stets Extra-Profit!

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Der «War on Drugs» ist ein Krieg der USA

Im Krieg gegen die Drogen sterben nicht nur wegen der Zunahme der Weltbevölkerung Jahr für Jahr immer mehr Menschen, und zwar um ein Vielfaches mehr als an den Drogen selbst, während der Konsum weiterhin ungehemmt steigt.

Eine Realität, der weder mit Prohibition, noch mit todbringenden Waffen beizukommen ist. Wessen Realität verschoben ist, nennt man allgemein als «ver-rückt» und fast die gesamte UNO sowie die meisten Politiker müssen sich diesen Vorwurf gefallen lassen. Zudem kostet der ganze Prohibitionsapparat ein Mehrfaches dessen als der Straßenwert aller Drogen, der nur deshalb so hoch ist, weil es die Prohibition gibt. Dennoch werden in diesem bald 100jährigen religiös-fanatischen Verfolgungs- und Manipulationsritual gegen Drogen Menschen, analog der Inquisition des 16. Jahrhunderts gegen Gotteslästerung, Sünde und Hexerei, deswegen gefoltert, vergiftet und zum Tode verurteilt. Es werden ganze Nationen in den permanenten Kriegszustand zur kostspieligen, geldvernichtenden, kriegerischen Verteidigung zum Überleben gezwungen, es werden Dörfer mit hochtoxischen Giften besprüht, wogegen die UNO/WHO im Gegensatz zum Passiv-Tabakrauch nichts hat, im Gegenteil, sie dieses Vorgehen befürwortet, solange Genuß- und Meditationsmittel bekämpft werden. Es werden für die Bevölkerung lebensnotwendige, der Grundernährung dienende Äcker für immer unfruchtbar gemacht und man kann die USA nicht mal anklagen, da diese den Europäischen Gerichtshof nicht anerkennen. Es werden Demokratien durch die US-Geheimdienste in Diktaturen gestürzt, nicht genehme Politiker einfach gehängt und die Bevölkerung in konstantes Elend und Leid über Jahrzehnte getrieben, bloß um das Scheitern der restriktiven Drogenpolitik nicht zugeben zu müssen. Der Versuch, natürliche Rauschmittel mit Gewalt zu bekämpfen, macht sich grotesk aus, wie die Zahlen belegen. Der gescheiterte Versuch, Drogenanbau oder -konsum staatsbevormundend ausrotten zu wollen, grenzt an pathologischem Größenwahn. Es ist eine paramilitärische Industrie mit vielen Dunkelmännern dahinter, die die Regierungsgelder nicht verlieren wollen und fröhlich im Namen Gottes weiter hetzt und lästert.

Methamphetamin – Die gefährlichste Droge der Welt


 

Methamphetamin ist bislang aus unerfindlichen Gründen nicht in der Anhangsliste zum § 24a StVG aufgeführt, obwohl im Körper teilweise eine Metabolisierung zum Amphetamin erfolgt. Als Ausgangsmaterial für illegale Synthesen dient Ephedrin. Rekristallisiertes und damit besonders reines D-Methamphetamin (Hydrochlorid) wird unter der Bezeichnung Ice gehandelt und muß geraucht werden.

Interessant, daß eigentlich (fast) nur die USA ein echtes Drogenproblem haben

Drogen sind aber auch, wie zu Kriegszeiten die Zigaretten, eine Währung, die im Kurs – gerade wegen der Prohibition – um einiges höher stehen, als der Dollar oder sonstiges bedrucktes Papier und mehr Liquidität aufweist, als die computerisierten virtuellen Bankkonti, wo die Regierungen jederzeit den Weg des Geldes verfolgen oder es gar konfiszieren können, was beispielsweise auch bei «illegalen Drogen» schon um einiges schwieriger ist. Die Frage ist, was ist schneller reproduzierbar: Bäume oder Mohnfelder? Als Beispiel seien hier die schmutzigen Machenschaften der USA in Nicaraguas Iran-Contra-Affaire genannt.

«Es existiert eine Schattenregierung mit ihrer eigenen Luftwaffe, ihrer eigenen Marine, ihren eigenen Geldbeschaffungsmechanismen sowie der Möglichkeit, ihre eigene Vorstellung nationaler Interessen durchzusetzen, frei von allen Kontrollen und frei vom Gesetz selbst.»

US-Senator Daniel Inouye während der Senatsanhörungen zur Iran-Contra-Affäre

Heute sitzen in der UNO mit ihren 193 Mitgliedstaaten mehr Diktaturen als Demokratien! Drei Viertel um genau zu sein.

Hier ein Video einer Nichtraucherin auf Entzug von sehr gefährlichen, teilweise tödlichen Drogen (vornehm Produkte genannt) der Pharma-Mafia. Erst werden sie vom Hausarzt angefixt, dann geht der Leidensweg über einen äußerst qualvollen Entzug, bloß um danach lebenslang in der Psychiatrie zu landen. Irgendwann, durchschnittlich nach 20 Jahren Psychotherapie wählen sie den Weg in die Schweiz, um als Sterbetourist wenigstens legal sterben zu dürfen!

Update 2010-02-07

Von YouTube zensuriert !!!

Ersatz-Video 2020-01-09 – Sucht auf Rezept – Wie Medikamente abhängig machen können

Sucht auf Rezept – Wie Medikamente abhängig machen können

Psychopharmaka & Benzodiazepine 1/5

Psychopharmaka & Benzodiazepine 2/5

Psychopharmaka & Benzodiazepine 3/5

Psychopharmaka & Benzodiazepine 4/5

Hier ein valabler, dennoch ungenügender Ersatz

Entzug von Benzodiazepine

End of Update 2010-02-07

Carolus Magnus

Günter Amendt,

seit bald vierzig Jahren unbestrittener und anerkannter Drogen- und Rauschgift-Spezialist schreibt dazu Folgendes:

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Ideologische Verbohrtheit

Wer sagt, der «War on Drugs» sei verloren und die internationale Drogenpolitik auf ganzer Linie gescheitert, sagt weder etwas Neues, noch sagt er es alleine. Weltweit verlangen Fachleute nach einer Kosten-Nutzen-Analyse der UN-Drogenpolitik und nach Lösungsmodellen jenseits der vor fast 100 Jahren verhängten Drogenprohibition. Man muß ideologisch schon ziemlich verbohrt sein, wenn man die Notwendigkeit leugnet, das so genannte Drogenproblem neu zu definieren. Eine drogenfreie Welt zu versprechen, wie das in unzähligen UN-Dokumenten noch immer geschieht, ist Ausdruck einer grotesken Verkennung der Realität. Die Realität im Jahr 2008 sah so aus: Es kursiert mehr Kokain, mehr Heroin, mehr Opium, mehr Haschisch und mehr Marihuana am Weltmarkt als je zuvor. Von allen Schauplätzen werden Rekordernten und Rekordumsätze gemeldet, wobei die kontinuierlich wachsenden Umsätze bei Pharma-Drogen nicht einmal berücksichtigt sind.

Dieser Krieg ist ein Krieg der USA

Der «War on Drugs» ist ein realer Krieg und nicht etwa eine der im US-amerikanischen Politjargon so beliebten Kriegsmetaphern. Dieser Krieg ist ein Krieg der USA. Er ist ein Instrument US-amerikanischer Außenpolitik zur Sicherung von Einflußsphären. Präsident Richard Nixon hatte 1971 dazu aufgerufen. In den Gremien der UN fand er eine willige Gefolgschaft. Wie in kaum einem anderen internationalen Konfliktfeld ist es Vertretern der USA gelungen, eine große Koalition von Ja-Sagern für ihre drogenpolitischen Vorstellungen zusammenzubringen. Prohibition und Repression bilden den Kern dieser Politik, die Kriegshandlungen mit einschließt.

US-Verstöße gegen Völkerrecht – Verletzung von Menschenrechten

In diesem Krieg führen US-Geheimdienste die Regie. Die Operationen selbst werden zunehmend – vor allem in Zentral- und in Südamerika – außer von einheimischen Kräften von privaten Militärfirmen durchgeführt. Im Rahmen dieser Operationen kommt es permanent zu Verstößen gegen das Völkerrecht und zu schweren Verletzungen von Menschenrechten. Wesentlicher Bestandteil der Kriegsführung sind, neben bewaffneten Operationen zu Lande, Gifteinsätze aus der Luft. In Lateinamerika sind Hunderttausende auf der Flucht vor Gift sprühenden Flugzeugen und Helikoptern, die nicht nur die Kokapflanzen, sondern kollateral auch Äcker, Brunnen, Vieh und Menschen vergiften. Ecuador hat angekündigt, Kolumbien beim Haager Gerichtshof wegen dieser Gifteinsätze zu verklagen. Die Koka-Ökonomie bedroht den Regenwald unmittelbar. Die ökologischen Schäden der Kokainproduktion sind dramatisch. Um sie ermessen zu können, genügt es zu wissen, daß sowohl bei der Herstellung der Droge wie beim Versuch, diese zu verhindern, hochtoxische Stoffe in rauen Mengen über riesige Flächen verteilt werden.

Jährlich Zehntausende Drogenkriegsopfer

Dieser Krieg fordert Menschenopfer. Deren Zahl ist schwer zu ermitteln. Allein in Mexiko gab es im vergangenen Jahr 2.000 Kriegsopfer. In letzten Jahr waren es über 4.000: Drogenhändler, Polizisten, Soldaten und Zivilisten, die zwischen die Fronten geraten sind. Ähnlich ist die Lage in Brasilien, in Bolivien, in Kolumbien, in Ecuador, wo jährlich Tausende von Menschen dem Drogenkrieg zum Opfer fallen: Händler, Polizisten, Soldaten und Zivilisten. In ihrem jüngstem Bericht vom November 2008 bestätigt die Europäische Drogenbeobachtungsstelle (EBDD) einen Trend, den sie schon in ihren vorangegangenen Berichten festgestellt und beschrieben hat. Kokain ist auf dem Weg zur Massendroge und der Heroinkonsum in der Europäischen Union nimmt «besorgniserregend» zu. Das aber heißt: Das Kriegsziel wurde verfehlt. Alle Kriegsanstrengungen waren vergebens. Dennoch wird dieser Krieg fortgesetzt und mit dem Nato-Beschluß intensiviert, notfalls mit Waffengewalt gegen afghanische Drug-Lords vorzugehen.

Hauptnachfrage nach Drogen kommt aus den USA

Nach wie vor kommt die Hauptnachfrage aus den USA. Schon bald nachdem die beiden großen kolumbianischen Kartelle von Cali und Medellin ihre Monopolstellung verloren hatten, verschob sich das Machtzentrum der Koka-Ökonomie in die mexikanisch-amerikanische Grenzregion. Mehr als 90 Prozent allen in den USA konsumierten Kokains sollen über Mexiko in die USA gelangen. In Mexiko beträgt der Wert eines Kilos Kokain um die 10.000 Dollar. Jenseits der Grenze, in den USA, hat das Kilo einen Wert um die 100.000 Dollar – immer noch, trotz des Überangebots. Entsprechend niedrig sind die Preise am Endverbrauchermarkt.

Überproduktion in Afghanistan dank NATO-Truppen

Auch die afghanische Opium-Ökonomie steckt in einer Überproduktionskrise. Hinter dem Rücken von Nato-Truppen wurde seit der Vertreibung der Taliban Schlafmohn in einem bis dahin nicht gekannten Ausmaß angebaut und zu Opium beziehungsweise Heroin verarbeitet. Eine Rekordernte folgte der anderen. Das rapide Anwachsen der afghanischen Drogenindustrie, die längst auch wieder Haschisch im Angebot hat, wurde in der Öffentlichkeit der kriegführenden Nato-Staaten zwar registriert und kritisiert, unternommen wurde jedoch mangels Zuständigkeit und Kampfauftrag wenig. Untätigkeit und taktische Duldung des Mohn- und Koka-Anbaus waren immer schon Bestandteil der Drogenkriegsstrategie, die in den ersten Kriegsjahren von den US-Truppen auf der Jagd nach Al-Qaida-Mitgliedern strikt befolgt wurde. Auf die Weise gelang es, Drug-Lords im Kampfgebiet zu neutralisieren oder sie sogar zu Bündnispartnern zu machen.

NATO-Strategiewechsel verhilft Drogenhändlern zu höheren Preisen

Nun verkündet die Nato einen Strategiewechsel. Lagerhallen, Drogenlabors und die gesamte Infrastruktur der Distribution gelten als Angriffsziele. Wem dieser Strategiewechsel am Ende dient, ist offen. Ökonomisch führt der Militäreinsatz zu einer Marktbereinigung, einem Abbau der Überproduktion. Das treibt die Preise nach oben und dient den Interessen der am Markt verbliebenen Hersteller und Händler. Andererseits können die in Afghanistan operierenden Nato-Truppen nicht länger ignorieren, daß die Taliban ihre Waffenbeschaffung und die Versorgung ihrer Kämpfer schätzungsweise zu drei Fünfteln aus den Einnahmen des Drogenhandels finanziert. Mit den Preiserhöhungen werden auch diese profitieren, indem Sie mehr Waffen für weniger Drogen erhalten.

Geringe globale Auswirkungen auf den Opiummarkt

Ob und wieweit es den Nato-Truppen gelingen wird, den Mohnanbau in Afghanistan einzudämmen, mag für den Verlauf des «War on Terror» von Bedeutung sein. Die Auswirkung auf den globalen Opiummarkt ist jedoch gering. Denn selbst wenn es, wovon nicht auszugehen ist, der Nato gelänge, die Opium- und Heroinproduktion in Afghanistan auf null zu bringen, würden innerhalb kurzer Zeit neue Anbieter aus anderen Anbauregionen – etwa in Südostasien – in die Marktlücke vordringen.

Prohibition bedingt Extraprofit!

Daß der «War on Drugs» militärisch nicht zu gewinnen ist, räumen mittlerweile auch US-amerikanische Drogenkriegsstrategen ein. Sie fordern deshalb weitere flankierende Maßnahmen. So soll die Bevölkerung in den Anbaugebieten mit Hilfe finanzieller Anreize motiviert werden, andere Agrarprodukte anzubauen. Die USA und die UN haben erhebliche Mittel in solche Substitutionsprogramme gesteckt – ohne nachhaltige Wirkung. Denn es gibt kein gleichwertiges Agrarprodukt mit Absatzgarantie, das den Mohn (oder die Kokapflanze) ersetzen könnte. Die Erfahrungen in Lateinamerika zeigen, daß sich die Landbevölkerung mehr oder weniger bereitwillig in ein Substitutionsprogramm einspannen läßt, um etwas abseits neue Setzlinge hochzuziehen. Prohibition bedingt Extraprofit. Deshalb wird sich, solange der Zugang zum illegalen Markt gesichert ist, an dieser «Doppelstrategie» der Produzenten nichts ändern.

UNO will das Opium-Monopol

Das trifft auch zu auf das Hilfsprogramm «Poppy for Medicine». Es sieht vor, die afghanische Mohnernte aufzukaufen, das Opium in Morphin umzuwandeln und die so gewonnenen Medikamente kontrolliert dort zu verteilen, wo das Medizinsystem nicht in der Lage ist, schmerzstillende Opiate zu beschaffen. Dagegen ist entwicklungs- und gesundheitspolitisch nichts einzuwenden, doch der illegale Markt bleibt davon unberührt, denn ökonomisch handelt es sich nur um eine Erweiterung des sowieso bereits existierenden legalen Opiummarktes für medizinische Zwecke.

Heroinnachfrage in Europa stagniert, doch Angebotsdruck steigt

In den deutschen Medien wird zwar kontinuierlich – und verstärkt dann, wenn es um die Verlängerung des Bundeswehr-Mandats geht – über die jährlichen Zuwachsraten der afghanischen Opium-Ökonomie berichtet, aber welchen Weg der Stoff nimmt und wo er am Ende landet, interessiert kaum. Das Heroin-Problem wird im öffentlichen Bewußtsein nicht mehr als so bedrohlich wahrgenommen wie noch vor zehn Jahren. Es ist auch weniger sichtbar im öffentlichen Raum. Zwar gibt es noch immer in allen europäischen Staaten eine Heroinszene, die mit afghanischem Stoff beliefert wird, doch die Nachfrage stagniert. So waren die afghanischen Händler gezwungen, neue Absatzmärkte für ihre Überproduktion zu erschließen. Erfolgreich: Ein erheblicher Teil des Stoffes floß ab in die Afghanistan unmittelbar benachbarten Staaten Pakistan, Indien, Iran und die südlichen Republiken der früheren Sowjetunion. Und ein Teil des Stoffes blieb im Lande selbst hängen. Die Angaben der WHO und von Hilfsorganisationen sind ungenau und widersprüchlich, aber es ist davon auszugehen, daß es in Afghanistan selbst mittlerweile einige hunderttausend Opiatabhängige gibt. In den Ländern entlang der Schmuggelrouten breitet sich das HI-Virus dramatisch aus – eine Herausforderung, der das marode Gesundheitssystem dieser Länder nicht gewachsen ist. Und nun schlägt der Angebotsdruck auf Europa durch.

Weltweites Denkverbot, ob Prohibition weiter Sinn macht

Angesichts dieser Lage und der Bedrohung, die von ihr ausgeht, und vor dem Hintergrund eines sich ständig wiederholenden Scheiterns über Jahrzehnte hinweg, ist es nicht akzeptabel, daß das Drogenproblem auf eine sozial- und gesundheitspolitische Frage reduziert und juristisch fixiert wird, während die Frage nach den Ursachen und den Antriebskräften ausgeblendet bleibt. Welche ökonomischen Mechanismen sind verantwortlich für das ständig wachsende Angebot und den Druck auf die Verbrauchermärkte? Das ist die entscheidende Frage. Sie führt direkt zu der Frage, ob es politisch noch zu verantworten ist, die Prohibition weiter aufrechtzuerhalten. Über dieser Frage liegt ein Denkverbot.

Folgen der Prohibitionspolitik wiegen schwerer als Drogenmißbrauch

Nachdem die Bilanz von 2008 einmal mehr bestätigt, was die Verfasser eines Offenen Briefes an Kofi Annan schon vor zehn Jahren festgestellt haben, daß nämlich die Folgen der herrschenden Prohibitionspolitik schwerer wiegen als die des Drogenmißbrauchs selbst, ist es an der Zeit, das Scheitern dieser Politik einzugestehen und nach neuen Strategien und Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Es geht um die politischen, ökonomischen und finanzwirtschaftlichen Sekundärschäden dieser Politik. Es geht um Kriminalität, Korruption und das Vordringen des Organisierten Verbrechens in gesellschaftliche Institutionen. Der legitime Anspruch einer Gesellschaft, die Verbreitung von Suchtmitteln so niedrig wie möglich zu halten, ist Ausgangspunkt aller Überlegungen. Auf der Suche nach einer Strategie, die diesem Anspruch genügt, muß die Aufhebung der Prohibition eine Option sein.

Mit Artikel 2 des deutschen Grundgesetzes unvereinbar

Ein derart radikaler Paradigmenwechsel ist politisch nur dann durchsetzbar, wenn die Risiken der neuen Strategie analysiert, erkannt und öffentlich benannt werden. Nach Jahrzehnten einer phasenweise ideologisch hoch aufgeladenen Auseinandersetzung gilt es, sich vom Kulturkampf der sechziger und siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts zu lösen und von der «Politic of Fears», die aus dem Drogenproblem lange politisches Kapital schlug. Es ist der Tatsache Rechnung zu tragen, daß Menschen Drogen nehmen und nichts und niemand sie davon abhalten kann. Das ist eine anthropologische Konstante. Auch sollte Einigkeit darin bestehen, daß Abstinenz als subjektive Leitlinie der Lebensführung im Ermessen eines jeden einzelnen steht, daß Abstinenz als gesamtgesellschaftliche Forderung jedoch weder durchsetzbar noch akzeptabel ist. Sie ist Ausdruck eines totalitären Denkens und mit dem Artikel 2 des Grundgesetzes unvereinbar.

Eine solche Strategie, die alle Aspekte des Problems erfaßt, muß erst noch erarbeitet werden. Es wäre Aufgabe des Parlaments, diesen Prozeß einzuleiten und politisch zu begleiten. Ohne ein bestimmtes Lösungsmodell präjudizieren zu wollen, läßt sich schon heute sagen, daß die Aufhebung der Prohibition gesellschaftlich nur dann akzeptabel ist, wenn der Staat regulierende Rahmenbedingungen setzt und deren Einhaltung garantiert. Die Einsetzung einer «Enquête-Kommission Drogen» durch das Parlament wäre ein dem Problem angemessener Schritt.

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Dieser Text basiert auf einem Vortrag, den Günter Amendt in Berlin auf Einladung der Linken vor den drogenpolitischen Fachleuten der Partei gehalten hat. Günter Amendt hat, wie in seinem Essay zu lesen ist, den Vortrag mit der dringenden Bitte verbunden, sich für die Einsetzung einer «Enquête-Kommission Drogen» stark zu machen. Ob die Linken angesichts ihrer Raucherhatz für Amendts Anliegen überhaupt ein Musikgehör entwickelt haben? Man kann es sich nur schwerlich vorstellen.

Günter Amendt ist Sozialwissenschaftler und Autor in Hamburg. Zuletzt veröffentlichte er No Drugs No Future – Drogen im Zeitalter der Globalisierung und Die Legende vom LSD. (beide bei Zweitausendeins). Außerdem befaßt er sich mit Bob Dylan.

Die schon wieder – Psychopharmaka (Song)

 

Was ist der Unterschied zwischen Drogenhändlern auf der Straße und den Pharma-Konglomeraten?

Sackstark’s Antwort: Absolut keine, außer man ziehe in Betracht, daß die einen staatlich legale, die andren staatlich illegale Drogenbarone sind – und zwar auf Druck der UNO und ihrer Unterorganisation WHO – dies seit bald 100 Jahren. Es bestimmen also noch immer Richard Nixon, die UNO, der Staat, die Drogenbehörden, das FDA, das DKFZ, das BAG oder irgend ein seniler US-Richter, wer Drogen verkaufen darf und wer nicht.

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No Drugs, no Future

«Das Buch selbst ist schon bewusstseinserweiternd» Schümer & Dorn, Südwestrundfunk. Ob Anabolika im Fitnessstudio, Amphetamine zur Leistungssteigerung im Beruf, Sedativa in der Kindererziehung oder Ecstasy als Stimmungsmacher auf Partys – unser Alltag ist längst durchdrungen von Drogen, selbst wenn man die gesellschaftlich akzeptierten psychoaktiven Substanzen Alkohol und Nikotin nicht mitzählt. 1,5 Millionen Menschen sind nach offiziellen Schätzungen allein in Deutschland von Psychopharmaka abhängig (die Dunkelziffer ist wesentlich höher), während nur 150.000 (kaum höhere Dunkelziffer) süchtig nach harten Drogen wie Heroin sind. Trotzdem verhalten sich Politiker noch immer so, als sei Drogenkonsum ein Problem von Randgruppen.

Amendt weist die Verlogenheit offizieller Drogenpolitik nach.

«Die Neuausgabe zeigt, daß Amendt, im Unterschied zu den dämonisierenden oder euphorischen Drogenpropheten, ein erfreulich kompetenter und eigenwilliger Experte ist. Amendt Einwände sind zutreffend. Sie weisen nach, daß die offiziellen Begründungen der prohibitiven Drogenpolitik verlogen sind: Im Krieg, im Sport, am Arbeitsplatz oder in der Schule kennt und akzeptiert die moderne Leistungsgesellschaft massenhaft den Bedarf einer Verhaltenssteuerung durch geeignete Chemikalien, von der Volksdroge Alkohol ganz zu schweigen. Die westlichen Geheimdienste, allen voran de CIA, kooperieren seit Jahren mit der Drogenmafia und benützen sie in ihren strategischen Kalkülen, während sie an anderer Stelle gnadenlos gegen störende (produktive oder konsumtive) Kleinexistenzen vorgehen.»

Vinzenz Bosse, Erwachsenenbildung, 1/2005

International zählen Drogen nicht nur zu den Gütern mit den höchsten Profitraten, sondern werden von den USA zur Durchsetzung der eigenen machtpolitischen Interessen eingesetzt.

Seit die Bundeswehr in Kundus für Ruhe und Ordnung sorgen soll, ist sie Teil des internationalen Drogengeschäfts, ob sie will oder nicht. Nach 30 Jahren Drogenforschung stellt Günter Amendt fest: Die auf Verbote und Repressionen aufbauende Drogenpolitik ist gescheitert, ein Kurswechsel überfällig. Der kompromisslose Kampf gegen Drogen ist nicht zu gewinnen und richtet sowohl international als auch in unserer Gesellschaft große Schäden an, ohne dass dauerhafte Erfolge sichtbar würden. Von den bestehenden Restriktionen profitiert nur die Drogenmafia.

Das Modell einer kontrollierten Freigabe von psychoaktiven Substanzen ist langfristig der einzig realistische Weg zu einer Gesellschaft, die sich nicht von Drogen terrorisieren lässt. Nur mit einer Drogenpolitik, die sich von der Illusion einer drogenfreien Gesellschaft verabschiedet, lässt sich eine Lösung des Drogenproblems erreichen – dass sie möglich ist, beweist der Erfolg politischer Modellversuche in den Niederlanden und der Schweiz. Ein Buch, «das in bisher selten gekannter Klarheit das Thema zusammenfasst und sagt, wie wir es anpacken können» (Hessischer Rundfunk).

«Klar, unterhaltsam und wohltuend unhysterisch» (Wochenzeitung).

Günter Amendt «No Drugs. No Future». Aktualisierte Neuausgabe. 207 Seiten plus 47-seitige Beilage. Fester Einband.

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Die Legende vom LSD

Aufstieg und Fall einer Droge. Günter Amendt, «Deutschlands renommiertester Drogenexperte» (Frankfurter Rundschau), über Heilsversprechungen, Mythen und vertane Chancen der zentralen Droge der sechziger Jahre. «Was wir die sechziger Jahre nennen, hätte sich nicht ereignet, wenn es nicht die psychedelischen Sakramente gegeben hätte» (Tom Robbins, Bestsellerautor). Während in Europa der Zweite Weltkrieg wütet, experimentiert in der neutralen Schweiz der Chemiker Albert Hofmann im Frühling 1943 mit Lysergsäure, einem Alkaloid des Mutterkorns. Plötzlich fühlt er sich «merkwürdig berauscht»

Während in Europa der Zweite Weltkrieg wütet, experimentiert in der neutralen Schweiz der Chemiker Albert Hofmann im Frühling 1943 mit Lysergsäure, einem Alkaloid des Mutterkorns. Plötzlich fühlt er sich «merkwürdig berauscht». Die Außenwelt, schreibt er später, «verwandelte sich wie in einem Traum. Die Gegenstände nahmen ungewöhnliche Ausmaße an; und die Farben wurden leuchtender. Sogar die Selbstwahrnehmung und das Zeitgefühl waren verändert.» Hofmann hatte eine neue Droge gefunden: LSD.

Rasch gilt sie als vielversprechendes Medikament zur Behandlung von Alkoholismus und traumatischer Störungen. Soziologen und Psychiater spekulieren über ihren therapeutischen Einsatz bei der Re-education von Nazi-Deutschland. Auch US-Army und CIA sind interessiert: Sie suchen nach einer wirkungsvollen Verhördroge. In Experimenten an Soldaten und Studenten wird die Tauglichkeit von LSD als chemische Waffe erprobt.

Als wirkungsvollste psychoaktive Substanz, die je entdeckt wurde, stimuliert LSD auch die Kultur: Bis zu seinem Verbot 1966 beeinflußt es Literatur, Musik und Malerei. Cary Grant pries seine Wirkung ebenso wie John Lennon, und Steve Jobs, der Apple-Gründer, zählt es zu «den drei wichtigsten Erfahrungen meines Lebens». In den USA nimmt die Verehrung der Droge quasi-religiöse Züge an. Der Mediziner und Psychiater Timothy Leary weckt wider besseren Wissens – beraten von Medientheoretiker Marschall McLuhan – unerfüllbare Hoffnungen. LSD soll die Menschheit bessern, LSD wird Partydroge.

Was ist davon geblieben? Die Droge ist heute nicht mehr die Hostie eines neuen, bewussteren Zeitalters, sondern ein kostengünstiges Therapeutikum, z.B. für traumatisierte US-Soldaten aus dem Irak und aus Afghanistan.

Drogenforscher und Aufklärer Günter Amendt erzählt die Geschichte riesiger Erwartungen und der realen Bedeutung von LSD. Und fragt: Wie viel Substanz hat die verbotene Substanz tatsächlich? Amendt «Die Legende vom LSD». Originalausgabe. 144 Seiten. Fester Einband.

Nur zu beziehen bei «zweitausendeins.de»

Carolus Magnus

Freidenker, Rebell und Nonkonformist schreibt provokativ, konzis, unkonventionell und unmißverständlich über/gegen das grassierende, genußfeindliche, puritanische Weltbild in unserer Gesellschaft. Stilmittel: Satire, Provokation, Humor, Karikatur und knallharte Facts. Ein MultiMediaMagazin für Jeden.

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13 thoughts on “War on Drugs – Prohibition bedingt stets Extra-Profit!

  1. Hi,
    ich war anwesend in Basel am ertsen LSD- Kongress. Ich glaube es war 2006. Herr Hofmann wurde gerade einhundert Jahre alt. Auch Herr G. Amendt war anwesend und ich konnte mit ihm einige Worte wechseln über sein Buch, das ich gelesen habe.

    Aber eigentlich möchte ich folgendes sagen: Herr Hofmann erzählte auf der Bühne, dass es sich bei LSD-25 NICHT um eine Säure handelt, sondern um eine Lauge.

    Kein Witz!

  2. Danke für den Hinweis. Es fällt mir schwer, Lysergsäure nach 50 Jahren nun plötzlich als Lyserglauge zu lesen. In welchem Kontext machte er diese Aussage? Und inwiefern ist sie relevant? Hat er korrigierend darauf hingewiesen, oder könnte es auch bloß ein sprachlicher Fehler beim Erzählen einer Anekdote gewesen sein?
    Aber ein Chemiker kann diese Aussage leicht auf ihre Korrektheit prüfen… Lysergsäurediethylamid

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