Nichtraucher-Wahn am Abklingen begriffen

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Gedanken zur Volksabstimmung der Lungenliga ZH

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Es ist schon eigenartig: Im Berufsleben beispielsweise streben fast alle nach Verantwortung, wollen mitreden, möglichst viel selbst entscheiden können. Aber ausgerechnet bei einer so privaten Frage wie derjenigen, ob man sich lieber in ein Raucher- oder ein Nichtraucherlokal begibt, soll Schluss sein mit der Selbstverantwortung? Es soll in Zürich und Basel seit Sonntag: In Zürcher und Basler Gaststätten darf künftig überhaupt nicht mehr geraucht werden, auch dort nicht, wo dies Gäste, Wirte und das mehrheitlich rauchende Personal wollen. Ein anderer Ausgang der Zürcher Volksabstimmung zum Schutz der Passivraucher wäre allerdings eine große Überraschung gewesen. Das hatte der »Blick« mit seiner Hatz manupulativ schon sehr früh klargemacht.

Seit dem 28. September 2008 muss in unserem nasskalten Klima vor der Tür geraucht geraucht werden.
Seit dem 28. September 2008 muß im naßkalten Schweizer Klima des Winterhalbjahres von Zürich und Basel vor der Tür geraucht geraucht werden. Das Nachsehen werden die Wirte, das Personal, Arbeitgeber und Krankenkassen durch Arbeitsausfälle, Grippe, Erkältungen und Lungenentzündungen haben. Gewinner ist wiederum die Gesundheitsindustrie. Verlierer, die Schweizer Prämienzahler. Pacal Couchepin hat sich vollends disqualifiziert. Trotzdem will er die Tabakstrafsteuer erhöhen! Gut, daß dieser inkompetente Pfau endlich zurücktreten wird.

Trotzdem markiert das Zürcher Ergebnis möglicherweise eine Art Wendepunkt. In diesem Klima einer recht eigentlichen Verbots-Euphorie haben sich 49,5 Prozent der Stimmenden, in der Stadt Zürich sogar eine Mehrheit, für eine gemäßigte Lösung ausgesprochen, die den Wirten und ihren Kunden eine gewisse Wahlfreiheit zugestanden hätte. Im kleinen Kanton Nidwalden war diese Haltung sogar mehrheitsfähig.

Dieses Abklingen der Verbots-Euphorie ist darum bemerkenswert, weil kommende Woche die Einigungskonferenz der Bundesversammlung die genau gleiche Frage zu entscheiden hat – Totalverbot oder Einschränkung mit Ausnahmen. Verbots-Fans können jetzt nicht mehr einfach auf «den Volkswillen» verweisen, da dieses Volk in Zürich deutlich gemacht hat, daß es auch an maßvollen Lösungen interessiert ist. Wenn sich in Bern also der gemäßigte Nationalrat durchsetzen sollte, hätte das durchaus eine Basis im Volkswillen: Schutz vor Passivrauchen ja, aber nicht um jeden Preis. Denn noch etwas ist an der Zürcher Diskussion zum Thema Passivrauchen bemerkenswert:

Erstmals überhaupt ist in einem Kanton ein ernstzunehmendes Komitee gegen eine Verbots-Initiative angetreten und hat aufgezeigt, daß der wohlklingende Schutz der Nichtraucher einen sehr hohen Preis hat: die Einschränkung der Freiheit. Und da kann man nicht skeptisch genug sein.

Letzten Montag war in meiner Stammbeiz wieder das große Wehklagen darüber, «was für’n «Scheiß»» beschlossen wurde. Es ist immer dasselbe: Auf Nachfrage stellte sich heraus, daß viele gar nicht abstimmen waren. Die haben nun wirklich kein Recht, sich zu beklagen, diese Hohlköpfe. Mir scheint, die tun das mit Absicht, damit sie wieder was zum Meckern haben.

Das Ergebnis zeigt aber auch, daß, entgegen der Behauptungen der Lungenliga, nicht alle Nichtraucher mit Ja gestimmt haben, sondern daß auch vielen Nichtraucher die Freiheit doch noch etwas wert zu sein scheint. Sonst hätten 70 Prozent der Initiative zugestimmt. Das läßt hoffen.

Carolus Magnus

Freidenker, Rebell und Nonkonformist schreibt provokativ, konzis, unkonventionell und unmißverständlich über/gegen das grassierende, genußfeindliche, puritanische Weltbild in unserer Gesellschaft. Stilmittel: Satire, Provokation, Humor, Karikatur und knallharte Facts. Ein MultiMediaMagazin für Jeden.

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2 thoughts on “Nichtraucher-Wahn am Abklingen begriffen

  1. Die EU konnte auf Anfrage des britischen Abgeordneten Godfrey Bloom keinen einzigen Namen nennen, der an Passivrauch gestorben ist. Wie sagte es noch am 23.09.2008 im Zistigs-Club der Oberste Champix-Aussendienstler Dr. Karl Klingler und Rothenbühler von «le matin»: «Wir machen einen «Zivilisationssprung» und es findet ein «Paradigmawechsel» statt. – Das tönt und riecht mir stark nach Übermensch, Rassen- und Gesinnungshygiene.

    Darum geht es einzig, die Schädlichkeit von Passivrauch für die Gesundheit konnte bisher noch keiner beweisen, aber auch nicht das Gegenteil.

    Warum wird nicht einfach abgewartet, bis man gesicherte Erkenntnisse hat? Weil es gar nicht um Gesundheitsschutz geht. Als nicht Autobenutzer fordere ich schliesslich auch nicht abgasfreie Luft für alle oder die Tieferlegung aller Strassen unter den Boden mit den besten High-Tech-Filtern, die es zu Zeit gibt! Soweit geht meine Intoleranz nicht. Im Gegensatz zum Passivrauch ist die Schädlichkeit der Abgase eindeutig als kanzerogen (Benzol) bewiesen.

    In etwa 70-80 Prozent der Angestellten im Service rauchen selbst und wollen das so beibehalten. Ihnen ein staatliches Umerziehungsprogramm in Form eines Rauchverbotes aufzudrängen, grenzt schon an Diktatur des Staates.

    Jeder Mensch ist irgendwo einer Minderheit zugehörig. Wenn wir die Diktatur der Mehrheit propagieren und mit diesem Argument Verbote fordern, dann wird bald jeder ausgegrenzt, als Mörder diffamiert und von der Gesellschaft ausgestossen sein, so wie nach der Machtergreifung Hitlers.

  2. Das gesamte Geldwesen sollte Zug um Zug abgestellt werden, genau wie man heute dem weitverbreiteten, gesundheitsschädlichem Laster des Rauchens zu Leibe rücken will

    Genauso wie man heute mit allen möglichen örtlichen Eingrenzungen durch verwaltungstechnische Reglungen in den größeren Städten und Örtlichllichkeiten der Menschen ihnen gerne das schädliche Laster des gewohnheitsmäßigen Rauchens austreiben will, genauso wird man eines baldigen Tages sich daranmachen müssen, dem im Zuge der immer undurchsichtiger und unentwirrbarer sich verfitzenden Machtstränge der mit urwaldgleichem Wildwuchs sich ausbreitenden Globalisierung der Finanzwelt der so großmännisch abgehoben, jedoch gegenüber den Noten der kleinen Manns so rücksichtslos sich oft gebärdenden Macher der Welt, die mehr Macher sind in dem Sinn, daß sie «sich selber machen», als daß sie das was sie schaffen, für die anderen machten – obwohl zur Beschwichtung aller Mitmenschen natürlich genau das Gegenteil davon behauptet wird – sämtliche wahren persönlichen Wünsche unserer Knechte der hochverehrten Knete psychologisch eigentlich überfahrendem Geld der lieben Mitmenschen auf die Pelle zu rücken und es aufs wohlverdiente Altenteil derer zu entlassen, deren Zeit ein für allemal abgelaufen ist, da dieses gottverfluchte Geld längst aufs Abstellgleis ausrangiert gehört, zumal es doch bei allzu vielen Menschen alle wesentlich wichtigen Lebensbereiche, bei vielen darüber hinaus sogar deren schieres Überleben als solches selber, über das ruchlose Druckmittel der Preise und über die die Tages-Geldpolitik bestimmenden Wogen und Wellen des kapitalistischen Meers des Daseins, das immer mehr einem großen Tohuwabohu gleicht, das nun auch noch durch wusteste, nach hinten wie schon auch direkt nach vorne losgebrochene Vernichtungssalven der verbittert eigensinnigen Feldzüge der gigantischen, unheimlichen Bilanzenanführer, strategisch also entworfen von diesen so hochgelobten, schlauen Ökosophisten unserer Zeit, zu allem Verdruß jetzt auch noch flankiert vom tödlichen Grölen der mit bleibenden Auswirkungen nun obendrein auch klimatologisch aufs schwerste durcheinandergeratenen Großwetterlagen über dieser großen kosmopolitischen Kleinkrämerseelen- Dorfgemeinde der Welt der freien Marktwirtschaftler sehr ungemütlich aufpeitscht, und es wird, wenn sich nicht bald an der ganzen Gangart des menschlichen Miteinanders gewaltig etwas ändern sollte, wie es sich jetzt schon laut und deutlich abzeichnet, das menschliche Dasein durch völlig unerwartet daherkommende, alle bisher noch als gesichert geltenden Lebensumstände durcheinanderwirbelnden Freak-Wellen der Unbilden der Teufelspfühlen der feinen Blüten zu mehr gemeinsinniger Vernunftausrichtung des menschlichen Handelns einpeitschen werden.

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