Es ist noch immer der Mensch der tötet,
nicht die Schußwaffe.
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Noch halten sich die allermeisten an die demokratischen Regeln. Doch die Balance der Schweizer Demokratie stimmt schon lange nicht mehr. In regelmäßiger Abfolge werden irgendwelche Minderheiten, von Muslimen über Asylbewerber bis hin zu den Rauchern per Gesetz ausgegrenzt und als nicht erwünscht abgestempelt. Mit der 4. IV-Revision wurde eine Phase eingeleitet, die mit der 5. IV-Revision ihren Höhepunkt bereits überschritten hat. Dies erfolgt zuerst mittels griffig-abwertenden Etikettierungen und Plakatierungen wie Scheininvalide oder Asyltourist. Der Mann der Straße glaubt den Gerüchten und schiebt seinen Alltagsfrust auf eben jene von Polit-Agitateuren aus dem Nationalrat auf dem Silberteller präsentierten ‹Sau-Ausländer›, ‹Sau-Scheininvalide›, ‹Sau-Asylanten›. Nach ein bis zwei Jahren kommt dann die Populistische Partei der Schweiz (PPS=FDP+SVP) mit Gesetzesvorstößen und der Mann der Straße findet diese plötzlich gut. So werden wir heute, seit der Gründung der AUNS 1986 mit System manipuliert und wer es sich beim Denken zu einfach macht, fällt voll drauf rein. Inzwischen hat sich auch die FDP der SVP angeschlossen und bildet eine unheilige Allianz von gefährlichen Paranoikern.
Um die unzufriedene Bevölkerung in Schach zu halten und um die sich anbahnende Gegenrevolution der Verlierer der Globalisierung, die auf der einen Seite ultraliberal über Tote gehend ihren internationalen Geschäften, die Kinderarbeit und Zwangs-Prostitution noch so gerne in Kauf nehmen, nachgehen will, andererseits aber ‹ihre› (leider nicht mehr unsere) mickrigen 42’000 km2 gegenüber dem Ausland wie kein anderes Land der westlichen Hemisphäre preislich völlig abschottet, wird vom Bundesrat in einer 180 Kehrtwendung plötzlich verfügt, daß die Ordonnanz-Munition im Zeughaus zu bleiben habe.
Wendehälse? – Oder wissen die Bundesräte mehr als wir?
Noch Im letzten September hielt der Bundesrat das Lagern der Armeemunition zu Hause für einen staatstragenden Akt! Damit werde der Wehrwille demonstriert. Und: «In einer Demokratie, die von einer mannigfaltigen Mitwirkung ihrer Bürgerinnen und Bürger lebt, ist die Abgabe der Taschenmunition zudem aus staats-politischer Sicht von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Sie manifestiert und fördert das Vertrauensverhältnis, das zwischen Bürger und Staat besteht und ohne das unser Staatssystem nicht auskommt.»
Der Bundesrat lehnte daher eine Motion der Basler SP-Ständerätin Anita Fetz ab, welche die Taschenmunition ins Zeughaus verbannen wollte. Ganz anders klingt nun nach nur neun Monaten, was die Landesregierung am letzten Mittwoch beschloß, aber nicht aktiv kommuniziert hat. Inzwischen ist der neuste Entscheid im Internet nachzulesen: «Der Bundesrat ist bereit, die Heimabgabe der Taschenmunition an aktive Armeeangehörige künftig von der sicherheitspolitischen Lage abhängig zu machen. Die Munition soll deshalb den Armeeangehörigen bis auf weiteres nicht mehr nach Hause mitgegeben werden.»
Als im Bundeshaus die Eingangskontrolle eingeführt wurde, lachte man über diese Maßnahmen. Bis heute sind bereits mehrere Waffen beschlagnahmt worden. Die «Ereignismeldungen» dokumentieren, auf welche potentiellen Gefahren der Sicherheitsdienst in den letzten Jahren gestoßen ist. Kostproben gefällig? Am 23. März 2004 wurde eine Pistole, geladen, sichergestellt; am 10. Dezember 2004 ein Revolver mit Platzpatronen, ebenfalls geladen. Ferner Munition: 1 Schachtel à 25 Patronen Kaliber 9 mm, 3 Patronen Kaliber 44 Magnum plus, 1 Patrone Kaliber 7,5 GP 11. Ganze zwei Fälle und völlig normal.
1918 wurde in der Schweiz der Generalstreik ausgerufen und in Grenchen schoß unsere eigene Armee auf die streikenden Arbeitnehmer und drei junge Männer fanden den Tod im Kugelhagel.
Dazu der Lausanner Professor H. U. Jost:
DerGeneralstreik von 1918 stellt einen der großen Wendepunkte der Schweizer Geschichte dar. Es gibt für die moderne Schweiz nur zwei solche Ereignisse, das eine haben wir eben ein Jahr lang gefeiert – nämlich 1848 und die Gründung des Bundesstaates -, das zweite ist der Landesstreik. Es handelt sich sozusagen um ein negatives Pendant zu 1848: 1848 setzten sich die progressiven Kräfte durch, 1918 dagegen wurde der Fortschritt abgeblockt. Damit ist auch gesagt, was heute kein Historiker mehr bestreitet: Der Landesstreik war kein bolschewistischer Revolutionsversuch, sondern eine soziale Bewegung, die politische Veränderungen forderte und gegen große Not protestierte.
Auch damals herrschte die Paranoia und auch heute herrscht große Not in breiten Kreisen der Bevölkerung.
Realisiert das Parlament langsam, daß die in den 90er Jahren gestreute Saat eines gewaltsamen Aufstands in Zukunft aufgehen könnte? Vergeßt nicht, das Kriegshandwerk liegt in unseren Genen! Noch hoffen wir auf Vor- und Einsicht und erwarten bei den Wahlen im Oktober entsprechende Weichenstellungen.
Die zunehmende Gewalt unter den Jugendlichen ist kein Phänomen von Ausländern. Es ist vielmehr Ausdruck der von den Eltern nonverbal auf die Kinder übertragenen, negativ und streßbesetzt vorherrschenden Gefühlswelt, welche, im Gegensatz zu Kindern und Jugendlichen, ein einigermaßen stabiler Erwachsener noch unter Kontrolle zu halten vermag.
Wie sonst können solche Gewalttaten von jungen Menschen entstehen?
Ein zwölfjähriges Mädchen aus Deutschland wurde vor den Augen ihrer Eltern kaltblütig und ohne Anlaß niedergestochen, meldet ein Sprecher der Polizei dem Blatt «Evening Standard». Ein etwa 30-jähriger Unbekannter, laut Zeugenaussagen etwa 1,80 Meter groß, hat dem Mädchen in Anwesenheit ihrer Eltern völlig grundlos mit einem Messer den Nacken aufgeschlitzt. «Das war ein unprovozierter Angriff ohne erkennbares Motiv», teilte die Polizei mit. «Wir können von Glück sagen, daß wir es hier nicht mit einer Mordermittlung zu tun haben.» Eine Operation im Krankenhaus St. Mary’s rettete der Kleinen das Leben.
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Stimmbürger und Parlamentarier, ihr seid gefordert und habt es in der Hand, was aus eurem Land wird. Rumoren hingegen tut es schon längst und wenn die Gesetzeswut nicht bald ein Ende nimmt, wird daraus bald ein Brodeln. Wir von Sackstark, stets bürgernah, spüren das zunehmende Unbehagen in der Bevölkerung tagtäglich.