Von der Demokratur zur Diktatur?
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Es scheint so. Insbesondere, wenn man bedenkt, wie jung und somit sehr gefährdet, fragil, die Demokratie ist, und wie sie jederzeit mit einer ärgerlichen Handbewegung eines Idioten hinweggefegt werden kann.
Die Demokratie ist ein Pflänzchen, das sehr penibel in einer Rechtsstaatlichkeit, die diesen Namen auch verdient, gehegt, gepflegt und eingebettet sein will – ansonsten wird es bald bloß zu einer künstlerischen Stil-Epoche verkommen, dessen Wissen darum zukünftig nur noch den ‹Eliten› zugänglich sein wird, wie beispielsweise die «Helvetik» oder der «Jungendstil» nur noch in Architektur und Möbel zu erkennen sind, verdammt, bloß noch durch eigene Phantasien nachvollzogen, in einem verstaubten Museum Zeugnis ablegend, indem man sich künftig seufzend und nostalgisch an die guten alten Zeiten erinnern kann; immer vorausgesetzt, dass Museen bis dahin nicht verboten werden, indem Exponate als subversiv eingestuft werden.
Wir sind bereits dabei, unsere Demokratie in galoppierendem Tempo zu demontieren und uns davon zu verabschieden. Sie ist für die Polit-Führer zu anstrengend, zu langsam – Einziger Mangel, die der Preis für die individuelle Freiheit eines jeden Einzelnen ist und nur mittels einer Diktatur behoben werden kann, auf Kosten der individuellen Freiheit. Das Tempo der Globalisierung und ihrer Wirtschaft, wo Grossmogule die Geduld verlieren in ihrem Bestreben nach noch mehr Geld, statt sich auf das Tempo des demokratischen Systems rückzubesinnen um es aufrecht zu erhalten, ist ein gefährlicher Gegner der Demokratie.
Die Politik ist zu einem Sozialdarwinismus und staatlichem Chauvinismus verkommen. Machtzwang und ‹Time is money› – diese Maximen scheinen nun auch den Staat und die Politiker erreicht zu haben, nicht wissend, dass sie schlafend, im Koma liegend, Schatten und Gespenstern wie etwa den ‹Passivrauchtoten› hinterher jagen (Des Kaisers neue Kleider) und sie werden sich in einigen Jahren, brutal geweckt durch Kanonendonner wundern, wie und was alles daraus entstanden ist, wenn das Lumpenproletariat sich wieder erheben wird, wie einst vor etwa 70 Jahren. Es fehlt nur noch der charismatische Führer, der sich ihrer annimmt. In vielen europäischen Ländern regieren bereits Populisten, eine politische Spezie, die dafür wie geschaffen ist. Wir sitzen auf einem Pulverfass – mitten in Europa. Die Schüler von Morgen werden im Geschichtsunterricht lernen müssen, dass es mit dem Rauchverbot und dem Bemutterungsstaat begonnen hat und dass beunruhigend viele Parallelen zum WWII bestehen. Doch dann wird alles larmoyante Lamentieren zu spät sein.
Heutzutage scheint die Demokratie nicht mehr gefragt. Zu wenig Action wird der neuen Generation geboten und zu hohe Kosten für die Bildung werden von Politikern ausgemacht, zu Gunsten der Finanzierung eines Bevormundungstaates, das lieber den Bürger abhängig am Tropf der Nation und somit unter Kontrolle halten will, statt eigenständige, mündige, kreative, ausgeglichene und fröhliche Bürger aus guten deutschen Schulen hervorzubringen. Deutschland rutschte von Platz 10 (2003) auf Platz 22 (2006) bei den PISA-Studien und die einzige Konsequenz, die daraus politisch gezogen wird ist, keine solchen Studien in Deutschland mehr zuzulassen und den Wettbewerb zwischen den Bundesländern zu verbieten. Mündige, gebildete Bürger waren schon immer eine Gefahr für die politisch Mächtigen.
Wenn schon eine unterbelichtete, dämlich gutgläubige Pötschke-Langer beim Hochangeln der Karriereleiter sich von so genannten Wissenschaftlern ermuntert fühlt, sich deren Falschstudien zu bedienen, Wissenschaftler, die heute, durch die übermäßige Flut von Pseudogutachten, produziert von einer Berufsgattung, dessen Ansehen in Zukunft aufgrund ihrer Unglaubwürdigkeit einem Klempner oder Staatsbeamten gleichen wird, im Auftrage des Kunden professionell, einem Ghostwriter gleich, alles beweisen können, egal was es ist, dann gehen in den Millionen von ‹Studien› aus der Ecke der Junk Science und der Usanz des verpönten Cherry-Picking, zugemüllt wie ein vom Spam geplagter E-Mail Account, die tatsächlich wertvollen Studien in der Quantität – auf Kosten der Qualität und des menschlichen, als auch wissenschaftlichen Fortschritts unter. Der Fortschritt ist gestoppt und der BWL-Satz, dass «Stagnation = Rückgang» bedeutet, bekommt auch hier eine ganz neue, erschreckende Bedeutung und ist somit heute ohne weiteres auch auf die Wissenschaft anzuwenden und steigende Falschresultate sind unabwendbar.
Wie stoppt und eliminiert man die 95% Pseudostudien, die die Zahl aller Studien auf über eine Million jährlich ansteigen liess? Wie stoppt und eliminiert man die «Wissenschaftler», die die Perlen der wichtigen und seriösen Studien unter einem Haufen Papier in voller Absicht begraben, und diese dadurch ins Nirwana des Nichtbeachtens befördern? Meiner Ansicht nach nur durch gebildete, mündige und klar denkende Bürger, die bereits im Kindergarten zum Hinterfragen ermuntert, statt weiter in blinder Obrigkeitsgläubigkeit bestärkt, geschaffen werden. In der Wirtschaft wurden vor noch nicht allzu langer Zeit Schmiergeldzahlungen vom Bund (CH) finanziert, sind aber inzwischen verboten. Das Resultat ist, dass sich dieser Straftatbestand auf die «Wissenschaft» verlagert hat!
Wissenschaft und Wirtschaft tönen im Wortlaut nicht nur ähnlich, nein, sie sind heute unzertrennbar miteinander verbunden: «Vertrauen Sie auf «Garnier Laboratoire» – dem Schampun, das den Koppfhautkrebs bremst» – gemeint ist natürlich der Alterungsprozess, man will ja das Produkt verkaufen und nicht die Kunden erschrecken. Nur weil es ein Labor mit angeblichen oder tatsächlichen «Wissenschaftlern» ist, das von Garnier, oder von sonstigen Interessengruppen der Manipulation durch, von Wirtschaftsmächten in irgendeinem Büro eines Konglomerates oder der völlig unglaubwürdig gewordenen WHO (UNO-Unterorganisation, ehemals eine NGO, heute parteilicher und machtbesessener denn je) bezahlt wird, glauben es die Naiven und Dummen, die nicht Hinterfragenden oder einfach Desinteressierten unter uns auch. Wer würde schon die Wissenschaft in Zweifel ziehen? Schließlich ist Denken Schwerstarbeit!
Dem Manipulieren und Erstellen von Gefälligkeitsstudien zu begegnen kann man nur durch ein weltweites Verbot von Drittgeldern in der Wissenschaft. Nur so kann diese ihre Glaubwürdigkeit wieder herstellen.
Carolus Magnus
3 thoughts on “Ist die Demokratie ein Auslaufmodell?”