Die weltweit vorherrschende Verbotsmanie treibt bereits kuriose Blüten
London: Eine 16-Jährige Britin ist gegen das Verbot ihrer Schule vor Gericht gezogen, im Klassenzimmer einen silbernen Keuschheitsring zu tragen. Für die Schülerin ist der Ring ein religiöses Bekenntnis zur sexuellen Enthaltsamkeit vor der Ehe. Die Millais-Schule in Horsham südlich von London dagegen verbietet jede Art von Schmuck. Kopftücher für Muslime, Metallarmbänder für Sikhs und kleine Ohrstecker sind allerdings erlaubt. Das Verbot des Ringes mit einer Gravur ermahnender Bibelzitate verstoße deshalb gegen die Religionsfreiheit, argumentiert die Schülerin Lydia Playfoot.
«Weltliche Autoritäten und Institutionen können keine Gebieter über den religiösen Glauben sein», betonte ihr Anwalt Paul Diamond am Freitag vor dem obersten Zivilgericht. Ihr Vater kritisierte, christliche Ansichten und Werte würden in Großbritannien zunehmend verdrängt. «Im Prinzip sagt man dir: Du kannst glauben, was du willst, aber lasse es nicht die Öffentlichkeit beeinflussen», erklärte er.
Ursprung der Keuschheitsringe, die vor allem in den USA von vielen Jugendlichen getragen werden, ist eine Enthaltsamkeitskampagne der US-Regierung aus dem Jahr 1996. Bis 2006 hat sie über eine Millionen Dollar in Kampagnen gegen vorehelichen Geschlechtsverkehr investiert.
Bleibt nur noch die Frage offen, wo eigentlich dieser Keuschheitsring getragen wird.
Carolus Magnus