H1N1 – Bundesrat hat Impfindustrie ausgerottet

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WHO: Passivrauch, thirdhand smoke und Übergewicht als Ursache für den Klimawandel

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Es lauert die Pandemie. Das Szenario, das sich bei der Vogelgrippe abzeichnete, ist Realität geworden. Mit dem in Mexiko aufgetretenen Schweinegrippevirus liegt eine neue Mutation vor, deren Tragweite man noch nicht abschätzen kann. Hat der Erreger dank seiner neuen Genabschnitte das Potenzial zum echten Pandemievirus, das sich schnell von Mensch zu Mensch verbreitet?

Sollen wir jetzt wie die Maus vor der Schlange in Furcht erstarren oder die Pandemiegefahr als Alarmismus der WHO und anderer Hysteriker abtun? Aus der Ecke der Weltgesundheitsorganisation stammen schließlich so handfeste Bedrohungen wie Passivrauch, thirdhand smoke und Übergewicht als Ursache für den Klimawandel. Nein, diesmal geht es um Biologie pur, ein Paradebeispiel für evolutionäre Selektionsprinzipien.

Ich fürchte mich weder vor dem Teufel noch vor Passivrauch. Bloß, jetzt Furcht aufkommen zu lassen, das wäre kindisch. Die besondere Gefahr, die sich über uns zusammenbraut, kann bekämpft werden. Influenzaviren verhalten sich ähnlich und doch ganz anders als Erdbeben, die ebenfalls in Zyklen auftreten.

Wohnt jemand in Visp im Wallis, muß er wissen, alle 50 Jahre droht ein Beben. Ohne Experte zu sein, kann man den 30-Jahre-Zyklus der Influenza-Pandemien erkennen. Die Vogelgrippe war ein Vorbote, und dank ihr gibt es einen Pandemieplan. Mit der Schweinegrippe nähert sich das Virus phylogenetisch dem Menschen. Die Gefahr einer Rekombination mit Influenzaviren, die Menschen krank machen, ist damit größer als bei der Vogelgrippe. Werden wir nochmals Schwein haben? Gegen Erdbeben kann man, wie in Italien, billigen Beton benutzen und hat dann den Schaden. Aber ein Erdbeben verhindern können wir nicht.

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Veraltetes Produktionsverfahren

Könnte man denn ein Pandemievirus verhindern? Im Moment nicht, die Möglichkeit aber besteht. Leider sind wir Schweizer dazu nicht mehr in der Lage, weil seit Anbeginn der Vogelgrippe der Bundesrat die Impfindustrie in der Schweiz ausgerottet hat. Die Influenzaviren haben überlebt, nicht so die Impfstoffproduzenten. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat damals argumentiert, wir würden schließlich die Impfstoffproduktion nur auslagern: Amerika werde die Impfstoffe für uns produzieren. Jetzt kann man lesen, das CDC (Centers for Disease Control and Prevention) in Atlanta habe eine Impfstoffproduktion gegen das neue Virus in Auftrag gegeben, aber in Hühnereiern! Das ist die veraltete Methode, die man bei uns nicht mehr wollte.

Fest steht, die Amerikaner haben noch keine rekombinanten, also gentechnisch veränderten Impfstoffe gegen Influenza hervorgebracht. Auch weltweit liegt die Impfforschung im Argen, weil die kommerziellen Erträge zu gering erscheinen, als dass man vermehrt in die Forschung investierte. Ein Impfstoff für die Dritte Welt darf höchstens 50 Cent kosten.

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Hysterie scheint gerechtfertigt

Diesmal scheint die Hysterie gerechtfertigt. Es gibt wenig vergleichbare Bedrohungen für die Menschheit. Sollte sich trotzdem herausstellen, daß es bloß ein Hype war, war er gerechtfertigt: Springt ein neues Virus, wie jetzt bei der Schweinegrippe, von Mensch zu Mensch, hat es in einem Land eine 10-prozentige Mortalität und schafft den Sprung über den Atlantik, muß Alarm geschlagen werden. Denn eine Pandemie ist ein exponentieller Vorgang. Was man ganz am Anfang verhindern kann, hat massive Auswirkungen auf den weiteren Fortgang. Jeder Flugpassagier, der dank Wärmekamera oder Thermometer aus dem Verkehr gezogen wird, bremst die Vermehrung des Virus.

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Dezentrale Impfstoffversorgung

… wir sollten uns daran gewöhnen, wie an das Lawinenbulletin. Ist es diesmal ein Pandemievirus, war der Alarmismus gerechtfertigt. Ist es eine etwas gravierendere Grippe als die saisonale Grippe, haben wir nochmals Zeit zum Reagieren. Da die Pharmaindustrie zu wenig unternimmt, sollten nicht nur philanthropische Organisationen, sondern für einmal der Staat die Impfforschung unterstützen. Es geht sprichwörtlich um die Volksgesundheit. Wir brauchen globale Anstrengungen, damit weltweit an diesem Problem gearbeitet wird, aber wir sollten dezentral in jedem Land eine eigene Impfstoffversorgung aufbauen. In der Schweiz sind das Wunschträume. Wir exportieren derzeit die Masern, und die Impfgegner wiegeln ungeschoren die Bauern gegen die Blauzungenkrankheit-Impfung auf. Unsere größte Sorge scheint die Berücksichtigung der Komplementärmedizin zu sein; wir bauen ein Gesundheitssystem mit billigem Beton.

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Tamiflu rezeptfrei im Apothekerkästchen

tamifluUmso mehr ist jetzt das BAG gefordert. Sein Direktor, Thomas Zeltner, soll den verängstigten Müttern mit Kindern erklären, wie sie an Tamiflu kommen, ohne sich beim Schlangestehen anzustecken. Das Virus wird wahrscheinlich relativ rasch Resistenzen entwickeln. Aber das Virus wird nicht schon allein dadurch resistent, daß jemand bei einer belanglosen Erkältung Tamiflu schluckt. Wo kein Influenzavirus ist, entsteht keine Resistenz. Ich verstehe nicht, warum man stur an der Rezeptpflicht für Tamiflu festhält. Aus Erfahrung weiss ich: Eine Packung Tamiflu, im Apothekerkästchen neben den Jodtabletten, wirkt psychologisch wesentlich stärker als ein paar homöopathische Chügeli.

Mit freundlicher und ausdrücklicher Genehmigung des Copyright-Inhabers Beda M. Stadler, Professor für Immunologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Bern.

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Carolus Magnus

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3 thoughts on “H1N1 – Bundesrat hat Impfindustrie ausgerottet

  1. Heute im Gratisblatt «news»
    Schweinegrippe kommt wie eine Ohrfeige

    Das BAG verzapft:
    «Gesunde Personen schützen sich laut BAG am besten vor einer Ansteckung, indem sie sich regelmässig und gründlich die Hände einseifen und auf Händeschütteln, Küsschen und Umarmungen verzichten.»

    WAS, nicht mehr küssen, keine Umarmung..
    Überhaupt keine Berührungen von anderen Menschen.
    Soll die Schweiz definitiv aussterben?

    Wenn sich wenigstens der BAG-Boss an seine Empfehlungen halten würde.

  2. TTZ (Thomas ‹Taliban› Zeltner) ist ein veritabler Clown und macht sich nur noch lächerlich. Wer nur das Wesentlichste versteht, kann ihn nicht mehr ernst nehmen.

    Patrick Mathis mit seinen hirnrissigen Vorschlägen in der Vernehmlassung zum Passivrauchschutzgesetz hat sich, kaum im Amt, bereits auch disqualifiziert.

    Das BAG ist nicht dem Bundesrat unterstellt, wie man annehmen sollte, sondern direkt der WHO, wie man meinen könnte. Mehr dazu am Sonntag!

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