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Die Welle
Der pädagogische Tsunami
Wie war es möglich, dass ein ganzes Land den Massenmord an den Juden einfach hinnahm? Warum wehrte sich niemand dagegen, wie gelang es Hitler, ein ganzes Volk zu Komplizen im Holocaust zu machen? Eine mögliche Antwort gab ein Experiment, das der Geschichtslehrer Ron Jones 1967 in einer Schule im kalifornischen Palo Alto unternahm.
Um seinen Schülern die Faszination des Faschismus zu demonstrieren, rief Jones eine Bewegung – «The Third Wave» – ins Leben, die Disziplin und Gemeinschaft über alles stellte und bei der jede Form von Individualität verpönt war. Der Erfolg war durchschlagend: Die Schüler machten begeistert mit; überall an der Schule tauchten Welle-Embleme auf, Nicht-Welle-Mitglieder wurden drangsaliert, und Jones selbst hatte zu seiner Überraschung plötzlich einen Bodyguard an seiner Seite. Als das Experiment völlig ausser Kontrolle zu geraten drohte, brach Jones es ab.
Die Geschichte von Jones› Experiment ist – in Form eines kurzen Romans und eines Fernsehfilms – mittlerweile zum Standard-Schulstoff geworden: Besonders in Deutschland gehört das Buch von Todd Strasser zur Pflichtlektüre.
Zum Trailer
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Aus Pro Hirnfrei
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Gethron hat geschrieben:
Rauchen in gegenwart anderer Menschen (und das sogar ungefragt) wird in der Gesellschaft immer noch viel zu sehr akzeptiert. Diese Akzeptanz der Droge lässt sich (leider!) nicht von heute auf morgen in eine Abscheu gleich jener, die gegenüber bereits jetzt illegalen Drogen gezeigt wird umwandeln. Ein meiner Meinung nach absoluter Schlüsselfaktor für das erforderliche Umdenken ist das ausnahmenfreie Rauchverbot in der Gastronomie.Die gegenwärtige Situation sieht so aus, dass sich ein großteil der in unserem Land lebenden Nichtraucher häufig Tabakrauch aussetzt und dabei angenommen wird sie würden dies freiwillig tun. Tatsache ist jedoch: Auzfgrund gesellschaftlicher Verpflichtungen und/oder Grundbedürfnissen bezüglich sozialer Kontakte bedeutete der Verzicht auf Zwangsberauchung vor der Einführung der Rauchverbote in jedem Fall (und nach der Einführung der durchlöcherten Gesetze in vielen Fällen) Nachteile in anderen Bereichen für den Nichtraucher. Da liegt der Hund begraben. Erst wenn sich praktisch niemand mehr genötigt fühlen wird sich berauchen zu lassen oder seine grundlegenden Bedürfnisse bezüglich sozialer Kontakte etc. einzuschränken kann man davon ausgehen, dass es auch in der breiten Masse der Bevölkerung als unvertretbar angesehen wird jemandem einen solchen Zwang aufzuerlegen.
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Dazu schreibt «kritischer Betrachter»:Da hilft nur eines. Druck aufbauen – wie auch immer, wo auch immer. Dafür sind alle Gelegenheiten und Mittel zu nutzen.
Der Raucher muß gesellschaftlich isoliert und auch deutlich als isoliert dargestellt werden. Erst dann wird sich in der Öffentlichkeit das Bild durchsetzen, daß ihm zusteht. Der erste Schritt ist mit dem Rauchverbot in der Gastronomie schon geschehen. Aber damit wurde nur die Tür geöffnet. Jetzt heißt es nachsetzen und das Rauchverbot auf weitere Bereiche ausdehnen. Privatwohnungen, Kfz, Außenbereiche der Gastronomie, öffentliche Plätze ( Parkanlagen, Straße, usw ) sind die nächsten Ziele. Erst wenn der Raucher keine Bereiche mehr findet, in denen er seinem Laster nachgehen kann ist die Gesellschaft reif und bereit für ein absolutes Tabakverbot.Bis dahin muss der Raucher sozusagen eingekengt werden, wo es nur geht.
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Reaktionen der Gegenseite
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Christoph Suter fragt:In der Schweiz haben wir in der Schule bereits in den Fünfzigerjahren vom Geschichtslehrer erfahren dürfen, dass sich so etwas nie mehr zutragen werde. Die Erfahrungen seien zu schrecklich gewesen.
Unser Lehrer hat sich geirrt. Bei Pro Rauchfrei e.V. wiederholt sich die Geschichte soeben wieder.
Werden die Deutschen diesmal wieder dazu schweigen?
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Coma_Black meint dazu:Eine solche Gesellschaft will mich dann wohl nicht, darum ausdrücklich und zum Mitschreiben: Eine solche Gesellschaft will auch ich nicht!
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Muna-Sat-Ananda schreibt:Hallo Christoph,
in der Tat, ein beängstigender und bedrohlicher Jargon. Pro-Rauchfrei ist jedoch die militanteste Antiraucher-Gruppe in ganz Deutschland. Aber immerhin sollte nicht ins Vergessen geraten, daß bei uns in Deutschland – und noch in Österreich, am meisten Widerstand gegen die Tabak-Prohibition zu verzeichnen ist. Schau Dich mal um in Frankreich, England, Irland (gut, Irland hat wenigstens gegen die Lissaboner Verträge votiert, sie hatten ja auch das Wahlrecht) und weiteren europäischen Ländern, die der Prohibition zum Opfer fielen. Und Du solltest nicht vergessen, daß Basel nicht die gesamte Schweiz umfaßt, wobei in einigen Kantonen (obwohl KEIN Mitglied der EU) gar noch für Tabakverbote votiert wurde.
Eigentlich wollte ich mich zu diesem Verein NICHT mehr äußern und tue das hiermit auch das letzte Mal. Allgemein gesehen, ist Pro-Rauchfrei schon ein leidiges Kapitel.
Ich war diejenige, die jene Tendenzen dort bereits schon viel früher rechtlich angehen wollte, denn für dieses Kapitel bin ich sensibilisiert (mein Vater war damals in seiner Jugend schon Widerstandskämpfer gegen das dritte Reich) – jedoch war die Resonanz sehr spärlich und alleine schaffe ich es auch nicht. Ich hätte sogar ein Schreiben aufgesetzt, das ich als Vorlage gerne weitergereicht hätte, denn wenn hier mal 2.000-3.000 Verfassungsanzeigen wegen Wiederbetätigung bei verschiedenen Polizeirevieren eingegangen wären, hätten sie sich dieser Brüder auch annehmen müssen.
Immer wieder vernahm ich die Kommentare, die in etwa lauteten ‹ach, denen sollte man überhaupt keine Beachtung schenken› oder ‹die sind doch nicht die Ursache für solche Entgleisungen, sondern nur Mitläufer› usw. Obwohl kaum Jemand mit diesem faschistischen Gedankengut einverstanden ist, wird eben nichts unternommen.
Aber, wie es so schön heißt, «wo kein Kläger, da kein Richter» – und es war doch logisch, daß dieser Verein immer militanter in Erscheinung tritt, insofern ihm kein Einhalt geboten wird.
Hm, von der Perspektive gesehen, hast Du Christopher, vielleicht doch nicht ganz unrecht mit Deinem Vorwurf:
Werden die Deutschen diesmal wieder dazu schweigen?
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Christoph Suter antwortet zur Lage in der Schweiz:Liebe Muna,
da hast Du nicht Unrecht. Ich muss jedoch zu bedenken geben, dass die Schweizerische Eidgenossenschaft ein sehr kompliziertes Konstrukt ist.
Kommentar zu den «Jasagern»
Tessin (italienischsprachige Schweiz)
Die Wähler haben sich vor 2 Jahren am „italienischen Modell“ orientiert. Glücklich ist man heute jedoch nicht damit.
Solothurn (deutschsprachige Schweiz)
Miserable Stimmbeteiligung. Der Bezirk Thierstein (in der Nähe von Basel) hat das Verbot beispielsweise abgelehnt. Der Bezirk Dorneck (auch in der Nähe von Basel, aber sehr anthroposophisch angehaucht) hat angenommen.
Appenzell-Ausserrhoden (deutschsprachige Schweiz)
Ganz miserable Stimmbeteiligung. Viele gingen nicht zur Abstimmung. Kommentar: „So ein Schwachsinn kommt doch nicht durch!“ (Wie man sich irren kann.). Appenzell-Ausserrhoden ist ein Halbkanton. In Appenzell-Innerrhoden ist das Rauchverbot kein Thema.
Graubünden (deutsch-, rätoromanisch- und italienischsprachige Schweiz)
War auch für mich eine Überraschung. Einer des höheren Kaders des Gastronomieverbandes ist jedoch ein bekennender Antiraucher.
Genf (französischsprachige Schweiz)
Keine Überraschung für mich. Zwei Organisationen, welche auch Steuergelder erhalten, hatten über ein Jahr lang eine Hetzkampagne der übelsten Art geführt.
Wir in Basel-Stadt versuchen nun, die Abstimmung vom 28. September 2008 mit dem „Basler Weg“ zu gewinnen:
Und was meinst Du?
related Links
der «kritsche Betrachter» schrieb:
«Jetzt heißt es nachsetzen und das Rauchverbot auf weitere Bereiche ausdehnen. Privatwohnungen, Kfz, Außenbereiche der Gastronomie, öffentliche Plätze ( Parkanlagen, Straße, usw ) sind die nächsten Ziele. Erst wenn der Raucher keine Bereiche mehr findet, in denen er seinem Laster nachgehen kann ist die Gesellschaft reif und bereit für ein absolutes Tabakverbot.»
Aha, zuerst Rauchen erlaubt alssen, aber überall verbieten und erst dann ein tabakverbot fordern.
Warum nicht gleich ein Tabakverbot?
Es könnte ja durchschaut werden, wass wirklich ablaufen soll.
Was hat ein Rauchverbot in meiner Wohnung mit «Nichtraucherschutz» zu tun.
So ist es, leider. Wer nicht verarscht werden will, sollte endlich aufstehen und seine Stimme erheben.