Der Fanatiker-Test

Bayern: Die Posse um das Rauchverbot

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Genau 3301 Passivtabakrauchtote jährlich alleine in Deutschland. Mit dieser "Studie" fand das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg überall Gehör - und machte sich in der Folge unglaubwürdig und lächerlich.

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1. April 2009

Noch ist Rauchen in Deutschland erlaubt. Verboten wird es mehr und mehr an Orten, die aufzusuchen oder zu meiden nicht jedermann frei steht – öffentliche Gebäude beispielsweise, oder Büros. Aber die Raucher per Gesetz, wie zur Zeit diskutiert und vom DKFZ gefordert, aus Bars und Restaurants auszusperren, müßte konsequenterweise ein Alkoholverbot nach sich ziehen, denn der Alkoholmißbrauch schädigt Dritte noch weitaus mehr als das Passivrauchen. Eine andere Sache ist es natürlich, wenn sich jemand entschließt, eine Nichtraucherbar oder ein rauchfreies Restaurant zu eröffnen. Auch das ist erlaubt. Dem DKFZ wäre sogar zuzubilligen, solche Orte öffentlich zu begrüßen. Doch auf dünner Datenbasis aggressive Kampagnen zu führen, mögen sie auch noch so gut gemeint sein, das ist nicht Sache der Wissenschaft. Lesen Sie bitte weiter: Die seltsamen Methoden des DKFZ

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Der Fanatiker-Test

10 Fragen, die Sie sich beantworten sollten, wenn Sie sich gerade überlegen, ob Sie «eigentlich für Nichtraucherschutz» sind und deshalb vielleicht die Volksinitiative der Lungenliga Schweiz oder die, nächstes Jahr in Bayern stattfinde Volksabstimmung mit JA unterstützen wollen. Denn, Vorsicht, Falle! Es wird Ihnen längst nicht alles gesagt, was Sie damit unterstützen. Anhand dieser Fragen können Sie klären, ob Ihre Einstellung zu der Geisteshaltung paßt, die dahintersteckt.

Kreis_zum_AnkreuzenJa, das ist in Ordnung, daß die Bürger gegeneinander aufgehetzt werden. Das vereinfacht es den Großkopferten, uns zu regieren (”Teile und herrsche!»).

Kreis_zum_AnkreuzenJa, das Motto «Leben und leben lassen» darf ruhig mißbraucht werden. Es ist bei denen, die Ausgrenzung und Hass vorantreiben, in besten Händen.

Kreis_zum_AnkreuzenJa, die Politik darf sich gern über Privat- und Hausrechte hinwegsetzen. Auch ich lasse mir gern vorschreiben, was ich in meinen 4 Wänden tun und lassen soll.

Kreis_zum_AnkreuzenJa, bayerische Wirte dürfen ruhig Pleite gehen. Die traditionsreichen amerikanischen Fast-Food-Ketten brauchen auch mal eine Chance auf billige Immobilien.

Kreis_zum_AnkreuzenJa, ich glaube an die tödliche Gefahr des Passivrauchs. Es ist ein Wunder, daß es heute, nach 500 Jahren Tabak in Europa, überhaupt noch Menschen gibt. Daß das alles nur ein Rechentrick ist und die «Opfer» großteils ein höheres Alter erreichten als der Bevölkerungsdurchschnitt, erschüttert meinen Glauben nicht.

Kreis_zum_AnkreuzenJa, die Raucher gehören finanziell ruiniert und gesellschaftlich ausgegrenzt. Damit sie endlich das werden, was wir behaupten, daß sie seien: Dem Lumpenproletariat zugehörig.

Kreis_zum_AnkreuzenJa, ich weiß, daß es darum geht, die Raucher auch von dort zu verjagen, wo sie niemanden stören. Ein Raucher stört allein schon durch seine Existenz und muß überall vertrieben werden. Zunächst aus allen Lokalen, aber das ist erst der Anfang.

Kreis_zum_AnkreuzenJa, die Pharmaindustrie soll mit Raucherentwöhnungsmittelchen noch ein paar Milliarden mehr verdienen. Die Schweinegrippe-Hysterie war ja ein Riesenflop und hat sich kaum rentiert.

Kreis_zum_AnkreuzenJa, ich glaube, daß im Ausland Rauchverbote doch auch begeistert akzeptiert werden. Denn Lügen werden wahr, sobald sie in der Zeitung stehen.

Kreis_zum_AnkreuzenJa, ich glaube, daß es die “Nichtraucherschützer” gut mit uns allen meinen. Je lauter das Geschrei nach Verbot und Strafe, je herabwürdigender der Umgang mit anders lebenden Mitbürgern, desto glaubwürdiger die guten Absichten.

Wenn Sie mehr als die Hälfte der obigen Fragen mit “Ja” beantwortet haben, können Sie das Volksbegehren getrost unterschreiben. Wenn nicht, lassen Sie es lieber bleiben. Denn Sie könnten eines Tages heftig darüber erschrecken, wozu Sie mit Ihrer Unterschrift die Initiatoren noch alles ermutigt haben. Quelle

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28. November 2009

Blaß sieht er aus, der Sebastian Frankenberger – Stadtführer und Nichtraucheraktivist. Und bezeichnenderweise ist er als Nachtwächter aufs Tollwood gekommen. Es könnte sein, daß er bald das Licht ausmachen wird. Sein Problem: mal wieder die Mathematik! Sie zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben. «Mit der Addition», so gibt er freimütig zu, «hat das immer ganz gut geklappt. Aber Prozentrechnen war halt noch nie meine Stärke. Deshalb hab ich ja auch auf Theologie gewechselt.» Doch was ist passiert? Antiflummenbasti, wie in seine Freunde auch nennen, hat sich einfach verrechnet. Statt der hochgerechneten 700.000 Unterschriften werden es bis heute Abend doch nur 70.000 sein. Und das ist einfach zu wenig.

Doch je deutlicher wird, daß die Aktion zum Scheitern verurteilt ist, umso aggressiver werden ihre Aktivisten. 6,19% in München sind dem Initiator Sebastian Frankenberger einfach zuwenig. Deshalb sein Aufruf auf Twitter: «Schleppt heute wirklich jeden vom Christkindlmarkt ins Rathaus!! Ob der nun will oder nicht interessiert hier niemand.»

Noch unverblümter äußern sich die Nichtraucher im Blog der Nürnberger Nachrichten. Hier sind sie unter sich, anonym und müssen aus ihren Herzen keine Mördergrube machen. Da mutet ein selbsternannter Professor Düsentrieb mit seinem Wikipedia Halbwissen geradezu noch harmlos an, wenn er Mahatma Gandhi als Beleg für seinen abstrusen Freiheitsbegriff anführt. Auch «Sabbel» bringt es auf den Punkt: «Ja, ich geb’s ja zu, ich habe einen ziemlichen Hass auf die Raucher» und fragt wenig später «Hab ich deshalb einen psychologischen Knacks».

«Eindeutig Ja» sagt der Psychologe Heinz Rückroth. «Sehn sie sich doch in den elektronischen sozialen Netzwerken einfach mal die Menschen näher an, die hinter dieser Kampagne stecken.» Und tatsächlich. Gerade mal 329 Followers zählt der Nichtraucher-Tweet auf Twitter, und der Initiator Sebastian Frankenberger, dessen krankhafter Narzißmus jeder Hobbypsychologe vom Schiff ausmachen kann, hat auf Myspace gerademal 23, meist weibliche Freunde.

Richtig problematisch wird es aber dann, wenn die kleine Gemeinde über ihr Demokratieverständnis diskutiert. Da gibt es den Martin, der am liebsten alle Raucher in einen Schrank stecken möchte und auch nicht davor zurückschreckt anzudeuten, daß er die 76-jährige Kneipenbesitzerin Hedi, die in ihrer Eckkneipe das Rauchen gestattet, am liebsten vergewaltigen würde. Und ein aufgebrachter Gurgelpurks schlägt vor die Raucher alle in die Psychiatrie zu stecken.

Das wundert den Demokratie-Experten Fritz Blechmann überhaupt nicht. «Sehen Sie sich allein mal die Gründungsmitglieder der Kampagne an. Neben ÖDP und Grünen sind hier auch reichlich Mitglieder der DVU vertreten. Da wird es niemand verwundern, wenn zwei fette Skinheads die Omas vom Christkindlsmarkt ins Rathaus schleppen.» Und der Basti – na der klebt sich halt ein Bärtchen an. Quelle

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3. Dezember 2009

Im Freistaat Bayern haben Nichtraucher einen Volksentscheid über ein absolutes Rauchverbot in der Gastronomie erzwungen. Ein dahingehendes Volksbegehren, das mindestens 10 Prozent der Bevölkerung Bayerns unterzeichnen mußten, war erfolgreich, so das Verdikt des Statistischen Landesamtes. 13.9 Prozent der bayerischen Wahlberechtigten votierten demzufolge gegen den von der Landesregierung im August beschlossenen Kompromiß in Sachen Rauchverbot, der noch einen Rest an Vernunft beinhaltete. Somit ist der Weg frei für einen Volksentscheid im nächsten Jahr.

Ziel ist ein generelles Rauchverbot in Gaststätten, Bars, Kneipen, Diskotheken sowie in Bier- und Festzelten ohne irgendwelche Ausnahmen. Der Landtag hatte erst im Juli mit der Mehrheit von CSU und FDP eine Lockerung des Rauchverbots in Bayern beschlossen. Damit darf unter anderem in Nebenräumen von Gaststätten geraucht werden. Die Rauchverbote in der Gastronomie fallen in Deutschland in die Kompetenz der Länder. Das Bundesland Bayern ist eines der wenigen deutschen Bundesländer, in dem die Bürger Landesgesetze per Volksentscheid beeinflussen können. Quelle: BAZ

Bayern hatte das radikalste Rauchverbot in ganz Deutschland. Als die Bürger deshalb bei den Landtagswahlen vom 28. September 2008 die CSU dermaßen massiv abstrafte und dadurch zur heutigen schwarz-gelben Bundesregierung nicht unerheblich beitrug, wurde das Nichtraucherschutzgesetz wieder gelockert. Das Resultat sah damals niederschmetternd aus: CSU minus 17 % erstmals seit 42 Jahren keine absolute Mehrheit mehr in Bayern. Von dieser Lockerung profitierten alle andren Bundesländer mit. Seitdem herrscht Ruhe in Bayern. Bis zum Volksentscheid… 2010.

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Carolus Magnus

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2 thoughts on “Der Fanatiker-Test

  1. 1. Ich glaube nicht, dass diese Initiative angenommen wird, denn im Sommer 2010, wenn diese zur Abstimmung kommt, wird die Wirtschaftskrise den meisten so richtig um die Ohren fliegen. Und dann geht es v.a. darum Arbeitsplätze zu erhalten, nicht zu vernichten, wie die Grünen das nun wollen.
    2. Nachdem nun die Politik in Bayern ein «vernünftiges» Rauchverbot erlassen hat, wären jetzt die Gastronomen gefragt, einen sinnvollen Input zu leisten. Bekanntlich haben die Bayern die sog. Innovationsklausel eingeführt. Danach können Gastronomiebetriebe Raucherbeizen sein, wenn die Luftqualität der EU Luftreinhalteverordnung in Gastrobetrieben entspricht. Die technischen Möglichkeiten made in Germany sind vorhanden, z.B. Casadron Air Clean Luftreiniger von Gutmann. Aber die doofen Beizer machen halt lieber auf Rauchfrei.
    Das Problem in Deutschland sind mittlerweile nicht mehr die Politiker, sondern die Gastronomen, welche sich gegen neue technische Möglichkeiten der Luftreinhaltung verwehren.

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