Das Langlebigkeitsrisiko

Ein seltsames Wort: «Langlebigkeitsrisiko». Eine Erfindung der Pensionskassen. Gemeint ist, daß das Vorsorgekapital nicht ausreicht, wenn die Menschen länger leben als geplant.

Dieses Risiko ist deutlich gestiegen und scheint auch künftig weiter anzusteigen. Trotz Rauchen, Passivrauchen, Trinken, Passivtrinken und Übergewicht oder Fettleibigkeit. Trotz Kaffee, Tee, Marihuana, Haschisch, Salvia Divinorum, McDonalds, Döner, Curry-Wurst, Schokolade, Magic Mushrooms oder Absinth-Konsum. Allein in den letzten 10 Jahren ist die Lebenserwartung der Männer in Deutschland um 2,2 Jahre gestiegen, die der Frauen um 1,8 Jahre. übrigens ist noch ein Wert angestiegen: die behinderungsfreie Zeit nach dem Erreichen des 65. Lebensjahrs. Es gibt immer mehr Rentner, die rüstig sind und das Leben noch lange Jahre aktiv genießen wollen. Auch das erhöht den individuellen Finanzbedarf im Alter.

Ein weiterer Punkt, der zu effektiverer Geldanlage zwingt, ist jedem bekannt, aber nur wenigen wirklich bewusst: die Inflation. Wer länger lebt und kein Arbeitseinkommen mehr hat, spürt es am deutlichsten – das Geld wird immer weniger wert. Viele alte Menschen verarmen allein durch die Geldentwertung, denn weder die staatliche Rente noch die private Vorsorge sind darauf vorbereitet, daß Heizölkosten inkl. CO2-Abgabe, Brot, Milch und Butter plötzlich steil im Preis anziehen.

Inflation gibt es immer! In nur 25 Jahren zwischen 1975 und 2000 haben sich viele Preise etwa verfünffacht. Zur wehmütigen Erinnerung: 1975 bekamen Sie für 0,75 € ein Kännchen Kaffee, für 35 € ein Zimmer im Luxushotel (kostet heute etwa achtmal so viel), für rund 100 € Miete eine 2-Zimmer-Wohnung und für 5.700 € einen nagelneuen Mercedes 200 D (heute ab 30.600 €).

Wenn Sie nach Rentenbeginn noch muntere 25 Jahre leben, frißt die Geldentwertung unvermeidlich Ihren Lebensstandard auf. Schon nach 5 Jahren haben Sie bei 2,5% bis 3% Inflation etwa 15% weniger Wert im Portmonnaie. Schon nach 10 Jahren sind Ihre Ersparnisse ein Drittel weniger wert.

Sie benötigen ein größeres Vermögenspolster, als Sie glauben. Der amerikanische Vermögensverwalter Ken Fisher hat sich erst unlängst über die Deutschen gewundert. «Die Deutschen fühlen sich mit Bargeld, Festgeldkonten und Rentenpapieren sicher. Falsch! Riskant ist es, Aktien komplett zu meiden. Warum? Was kann riskanter als Altersarmut sein?» (Handelsblatt, 6.5.2008)

Er empfiehlt den Deutschen deshalb, viel stärker die Aktienmärkte zu nutzen – auch im höheren Alter. Wer noch gut und gerne mit 20 Jahren Lebenszeit rechnen darf, ist mit Aktien wesentlich inflationssicherer versorgt als mit festverzinslichen Anlagen. Fisher stellt fest: «Im Durchschnitt warfen Aktien in 20 Jahren jeweils 1125 Prozent ab, während Obligationen lediglich 389 Prozent einbrachten.» Dabei gab es seit den 1970er Jahren keine einzige 20-Jahres-Periode, in der Aktien nicht deutlich gestiegen wären. Wer Aktien meidet, «betrügt sich um einen besseren Ruhestand.»

Mit dem Langlebigkeitsrisiko umgehen

Langlebigkeitsrisiko – Aber sicher!

Weltweit erste Langlebigkeitsrisikoübernahme durch die Swiss Re

Alterskala1

Quelle: Swiss Re

Zahlen der Swiss Re für die Schweiz (Die Schweizer stehen weltweit an zweithöchster Stelle, gemäß WHO gleich nach Japan, der Lebenserwartung)

EN_WHS09_Tables

Einige Parameter welche die Lebenserwartung beeinflussen

* Hygiene
* Ernährung
* Medizinische Versorgung
* Mordrate bzw. soziale Umstände
* Essgewohnheiten
* Suchtverhalten
* Krankheiten
* Besitz
* Risikoverhalten
* Beruf
* …

Die Mortalitätsrate ist bei Männern unter anderem durch folgende Faktoren erhöht ist:

* viermal häufigerer Suizid
* zwöfmal häufiger tödliche Arbeitsunfälle
* wesentlich mehr Verkehrsunfälle
* bedeutend häufigere Arbeit in gesundheitsbelastenden Berufen.

Carolus Magnus

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4 thoughts on “Das Langlebigkeitsrisiko

  1. Wo liegt das Problem?
    Alles, was die Lebenszeit verkürzen und Lebensqualität versprechen KÖNNTE (Rauchen, Alkohol, Übergewicht……) wird verteufelt und wird teurer gemacht.

    Kann die AHV die Rechnung ans BAG schicken?
    OK, spielt auch keine Rolle, in welchen Topf unsere Steuergelder gehen.

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