«Placebo forte»
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Zu Ostern gibts Geschenke, nicht so viele wie zu Weihnachten, man hofft aber, keine faulen Eier zu erhalten. Wegen einer neuen Publikation könnten im übertragenen Sinn vermehrt faule Eier in den Verkauf geraten. Die Homöopathen werden möglicherweise die Preise für ihre Wässerchen und Kügelchen erhöhen. Der Grund dafür ist die erwähnte Studie im amerikanischen Ärzteblatt («Journal of the American Medical Association» [JAMA]). Die beteiligten Forscher stammen von angesehenen Institutionen, wie etwa dem Massachusetts Institute of Technology [MIT] und der Stanford Universität. Sie haben herausgefunden, daß ein Placebo besser wirkt, wenn die Probanden glaubten, daß es zwei Dollar fünfzig statt zehn Cent kostet.
Das erstaunt nicht. Wir sind alle Opfer von irrationalen Verhaltensweisen. In meinem Kleiderschrank hängen auch Designerkleidung und Luxusgegenstände, obwohl ich weiß, ein T-Shirt mit einem Krokodil drauf ist weder besser noch schöner. Eigentlich sind die Krokodile sogar häßlich.
Es hat sich hoffentlich in der Zwischenzeit herumgesprochen, daß ein homöopathisches Wässerchen auf dem «C30» draufsteht, x Milliarden Mal weniger als nichts drin hat. Das Erstaunliche ist, daß solche «Medikamente» mit weniger als nichts drin verkauft werden dürfen. Wenn ein Krokodil auf meiner Brust mir ein besseres Gefühl gibt, kann es sein, daß Leute, die homöopathische Kügelchen schlucken, sich auch besser fühlen. Solche «Medikamente», die keine Wirkstoffe enthalten, nennt man Placebos. Normalerweise sind Placebos auch nicht teuer. Beim Homöopathen kosten die die Kügelchen ziemlich viel. Umgerechnet auf den Zuckergehalt macht dies immerhin einen Kilopreis von fast 3000 Franken für den Zucker. Ein Liter Hahnenwasser beim Homöopathen kommt ebenfalls auf 500 bis 3000 Franken. Ein lukratives Business also.
Die wissenschaftliche Studie zeigt somit, daß die «Placebowirkung» verstärkt werden kann, indem man den Preis anhebt. Es stellt sich nun die Frage, ob zuerst die Pharmamultis oder die Alternativmediziner zu einer Preiserhöhung schreiten werden. Wer möchte schließlich nicht Medikamente, die noch stärker wirken? Tatsache ist, die Pharmaindustrie spielt schon lange mit dem Placeboeffekt. Weiße Tabletten sind am unteren Ende der Wirksamkeitsskala, farbige Pillen suggerieren spezifischere Wirkungsweisen. Grüne Placebos helfen besonders bei Angstzuständen, blaue mehr bei Erregungszuständen, gelbe mehr bei Depressionen, rote bei jeder Art von Schmerzen und Entzündungen. Neben diesen normalen Placebos könnte nun also «Placebo forte» auftauchen.
Was haben faule Eier zu Ostern mit den Alternativmedizinern zu tun? Es macht Spaß, Feste zu feiern, auch wenn Leute in meinem Alter nicht mehr an den Osterhasen glauben. Jeder, der sich ein wenig Wellness gönnt, etwa ein Bierchen zu viel zu den Ostereiern oder einen Schokoladeosterhasen als Fruchtbarkeitssymbol, bewegt sich am Rande der Irrationalität. Aber wehe, ich kriege zu Ostern einen Schokohasen ohne Schokolade oder ein faules Ei mit einer gesalzenen Rechnung.
Mit freundlicher und ausdrücklicher Genehmigung des Copyright-Inhabers Beda M. Stadler, Professor an der Universität Bern und Direktor des Instituts für Immunologie.
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Man könnte den Hebel aber auch praktisch ansetzen: Heute schneidet uns der Metzger nicht mehr das gewünschte Stück Fleisch von einem gut «abgehangenen» Torso. Wir erhalten es in Plastik, abgepackt auf Normgrösse. Öffnet man das Paket, stellt man fest, dass das Fleisch fast aus dem Wasser gezogen wird, Wasser, welches vor dem Abpacken zum Fleischpreis (60- bis 70 Fr. pro kg ( =Liter)auf die Waage geworfen wurde.
Und gibt man ein Stück Fleisch auf den Grill, dämpft es wie ein Stück nasses Holz. Am Ende des Grillprozesses bleibt ein Stück, welches nur noch halb so gross, wie ursprünglich übrig – völlig trocken und zäh… Soviel zum Wasser.
…Die Existenz psychosomatischer Krankheiten wird wohl nicht in Abrede gestellt. Also wird die Einheit von Körper und Seele anerkannt. Psychisches und Somatisches als Einheit zu begreifen macht trotzdem nicht einfach. Nimmt man an, dass unter «das Psychische» die Steuerung der Energie und unter «das Körperliche» der Zustand der Energie zu verstehen sind, wird es übersichtlicher.
Der Zustand der Energie erscheint als Struktur, als objektives Bild, als Körper, dessen Gewicht und Form gemessen werden kann. Die Steuerung der Energie oder «psychische» Information hat kein Gewicht. Wenn eine CD mit einem Programm oder mit einer Musik «beschrieben» wird, bleibt sie gleich schwer und auch gleich gross, wie vor der Beschriftung.
Weil die «Psyche» die Energie steuert, haben Suggestion, Hypnose, Amulett- oder Placebotherapie (man kann sie alle als Geistheilung abtun)ihre oft eindrucksvolle Wirkung.
Falsch gesteuerte Energie führt zu funtioneller Erkrankung, zu Immunschwäche infolge von Stress, zu Haltungsschäden und letztlich als physikalisch messbare oder sichtbare organische Erkrankungen.
Der Brückenschlag zwischen «Leib und Seele» für eine psychosomatische Medizin ist seit längerem vollzogen. Trotzdem ist die Schulmedizin bei banalen Feststellungen wie z.B.»psychosozialer Stress» stecken geblieben.
Das hat damit zu tun, dass die verbalen Methoden der psychoanalytischen und der tiefenpsychologischen Konstrukte an Tauglichkeit vermissen lassen.
Unter diesen Aspekten, scheint mir der Preis für ein paar Globuli oder Tröpfli sekundäre Bedeutung zu haben. Wer das bezahlen will soll. Jeder kann überlegen wieviel er für ein bisschen Wasser, umgerechnet auf einen Liter bezahlen will.
Was aber zu beachten ist: Die Geistheiler bedienen sich der gleichen Methoden für die Preisbildung, wie die Pharmaindustrie. Nicht der kalkulatorische Preis unter dem Aspekt, gegenüber der Konkurrenz bestehen zu müssen, sondern ein politischer Preis ist das Ziel. So lebt es sich unter der Scheinheiligkeit der Selbständigkeit gut unter dem Deckmantel des Srtaates und an dessen Futtertrog.
«…Wasser, welches vor dem Abpacken zum Fleischpreis … auf die Waage geworfen wurde.»
Säugetiere und Menschen bestehen zum grössten Teil aus Wasser, ergo gibt es kein Fleisch ohne Wasser. Dass in betrügerischer Weise dem Fleisch vor dem Abpacken Wasser zugegeben wird, halte ich, mangels Beweis, für eine urbane Legende. Selbst luftgetrocknetes (Bündner-)Fleisch enthält noch Wasser.
Es steht natürlich theoretisch jedem Konsumenten frei, sein Fleisch direkt beim Produzenten einzukaufen oder sogar selbst aufzuziehen. Wie man nach damit allerdings die Bedürfnisse der Menschen, vor allem in grösseren Agglomerationen, befriedigen will, ist mir nicht klar.
Soviel zum Wasser und zum Fleisch.
Zum Preis der Wunderheilmittel:
«Wer das bezahlen will soll. Jeder kann überlegen wieviel er für ein bisschen Wasser, umgerechnet auf einen Liter bezahlen will.»
Solange das nicht über die allgemeine Krankenkasse abgerechnet wird, bin ich damit einverstanden. Dass man sich Hahnenwasser, das u.a. auch Arsen beinhaltet, von der Krankenkasse bezahlen lassen soll, übersteigt mein Verständnis für Sozialhilfe.
Obwohl Arsen wirklich ein wunderbares, vielseitiges und effizientes Heilmittel sein soll:
«Arsen hat ein sehr breites Anwendungsspektrum von mehr oder weniger gewöhnlichen Beschwerden bis hin zu den schrecklichsten Leiden. Es kommt bei Kinderkrankheiten ebenso in Betracht wie bei schwersten Erkrankungen. Ebenso lindert es körperlichen wie seelischen Schmerzen und Leiden bei unheilbaren Krankheiten. Bei diesen Erkrankungen (oder auch bei Sterbenden) ist jeder Aspekt vom Tod gezeichnet. Die Augen sind eingesunken und glasig, das Gesicht aschfahl oder gelblich und kalt bei Berührung. Die Lippen, der Mund und die Zunge fast unbeweglich und ausgedörrt. Der Patient möchte ständig einen kleinen Schluck kalten Wassers nippen. Im Magen und den Gedärmen wird ein Brennen empfunden. Der Durchfall ist spärlich, ätzend, wässerig mit fürchterlichem Geruch, der das ganze Zimmer erfüllt. Dunkles, dünnflüssiges Blut sickert aus den Körperöffnungen. Es besteht kalter Schweiß, oder stechende Hitze und Trockenheit der Haut, die sich wie Pergament anfühlt. Er sieht Geister und Verstorbene. Das Delirium geht in Stumpfsinn über, mit unwillkürlichem Stuhl- und Harnabgang, und führt zu einer totalen Bewußtlosigkeit. Als letzte Arznei, für Menschen die am Ende ihres Lebens stehen, ist Arsen (in homöopathischer Form als Arsen D 30 selbstverständlich) hilfreich.
Nachzulesen bei Dr. Enders in der Homöopathischen Hausapotheke Kapitel Nr. 26 unter «Herz»!
http://snipurl.com/heknx
@ Ben Palmer
– Die Menge macht das Gift – Paracelsus
– Es würde mir nicht einfallen, Dörrfleisch grillieren zu wollen!
– Ich habe zugeschaut, wie bei einem Fleischverarbeiter Salzwasser ins Fleisch gespritzt wurde…
– Schüssler bietet mit Nr. 24 Arsenum jodatum an
«(…)Arsen wird in der Medizin gegen bestimmte Parasiten eingesetzt, zum Beispiel gegen Trypanosomen (Erreger der Schlafkrankheit) und Treponemen (Treponema pallidum pallidum, Erreger der Syphilis). Heute wird im fortgeschrittenen Stadium der Schlafkrankheit teilweise noch die arsenhaltige Substanz Melarsoprol verwendet. Paul Ehrlich entwickelte im Jahr 1910 das arsenhaltige Salvarsan, das als eines der ersten Antibiotika gilt und unter anderem gegen die Syphilis eingesetzt wurde. Auch bei der Therapie der Promyelozytenleukämie werden Arsenverbindungen verwendet. …) Quelle: ONMEDA
@ Herbie:
Ich hätte dazu auch noch einen Beitrag. Die Steuerung körperlicher Funktionen durch das Vegetativum wird m.E. tatsächlich weithin unterschätzt.
@Franz Roth. Beitrag gelesen. Kann sein, dass Stress dick macht. Ich kenne dicke Leute, die vergleichsweise nie Stress hatten – oder waren sie deswegen gestresst? In meiner Familie sind mutterseits alle kräftig und gute Futterverwerter. Auf der anderen Seite war es das Gegenteil. Ich gehöre zur ersten Gruppe. Die guten Futterverwerter waren doch jene, die Krisen (Futterknappheit) besser überdauerten…
Was noch zu beachten wäre:
«(…) Placebo kann Krankheit des pathalogischen Gewissens heilen.
Als chronischer Zustand schädigt das pathalogisch schlechte Gewissen die Selbstachtung und das Selbstvertrauen. Das geschwächte oder fehlende Selbstvertrauen erzeugt den Drang, das fehlende Vertrauen zu kompensieren.
Glaubt man an die heilende Wirkung einer magischen Handlung oder irgend eines Objekts (Talismann, Irgend ein Mittel, Ort (Kraftort), Idol), dann schenkt man diesem Placebo Vertrauen.
das verlorene Vertrauen zu sich selber wird damit ersetzt und kompensiert. Jedes Vertrauen, auch das kompensierte, erzeugt Zufriedenheit. In der erfüllten Zufriedenheit besteht das Heil. Darum kann ein Placebo oft die psycho-vegetative Ursache der Krankheit heilen. Weil das Placebo den Verlust des Vertrauens zu sich selber jedoch nur kompensiert, wird man meist von ihm abhängig.)» Quelle: Max Lüscher, «Das Harmoniegesetz in uns», Ullstein, 4. Auflage 2005, S. 299
Alternativmedizin: Nachdem die Abstimmung nun positiv verlaufen ist, wird die «Wissenschaftlichkeit» geprüft, dann wird definiert wer diese Medizin anwenden darf und dann werden Lehrgänge, Diplome etc. kreiert und am Schluss handelt es sich um einen Papiertiger, der viel, sehr viel Geld kosten wird, denn gleichwertige Diplome verlangen nach vergleichbaren Einkommen….!
1.1 Mio verdünnt und gut geschüttelt ist der Ausgangsstoff – gut verdient das Abfallprodukt… oder «Apotheker : Kapuziner = Helserum : Seil herum»