BAYERN – Rolle rückwärts
Nachdem die CSU in Bayern deutschweit das rigoroseste Rauchverbot ganz Deutschlands verbrochen hatte, erhält sie nun die Quittung. In Weiden verloren sie gar 25 Prozent an Stimmen! Recht so! Die schönste Freude ist nun mal die Schadenfreude, zumal sie hier völlig berechtigt ist. Man glaubte sich dort bisweilen in Seldwyla.
Im CSU-Vorstand wurde das strenge bayerische Rauchverbot zu den Hauptursachen der Einbußen bei der Kommunalwahl gezählt. «Das hat viele unserer Leute zur Wahlenthaltung gebracht», sagte ein CSU-Präsidiumsmitglied zur Süddeutschen Zeitung. Mit der strikten Regelung sei das bayerische Lebensgefühl vom «Leben und leben lassen» verletzt worden. Das Wehklagen von Wirten und Rauchern gegen den strengen Nichtraucherschutz scheint Erfolg zu haben. Beim Rauchverbot deutet sich eine Rolle rückwärts an, zumindest eine kleine. Es spricht einiges dafür, dass Bayern den strikten Nichtraucherschutz aufweichen und Sonderregelungen beschließen wird, zum Beispiel für Bierzelte und kleine Kneipen.
Die Bayern fühlen sich in ihrem Lebensgefühl von «Leben und leben lassen» verletzt.
Der bayerische SPD-Fraktionschef Franz Maget sagte, die Christsozialen hätten mit ihrer Zweidrittelmehrheit im Landtag eine Reihe von Beschlüssen gegen den Willen der Bürger „durchgedrückt“, darunter das Rauchverbot. Die Kommunalwahlen hätten nun aber gezeigt, daß es mit der CSU bergab gehe. Jetzt sei diese „im Zweifel über ihre eigene Politik gestolpert“.
Bayerische Stammtische werden zunehmend ins Tirol verlagert und Einraumkneipen erleiden Umsatzverluste um bis zu 30 Prozent.
Anwaltsbrief der VEBWK an den Ministerpräsidenten Beckstein. Sehr lesenswert:
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident
Zitat des Tages