Resurektierender Faschismus in Aspenwall, PA

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Startling News from The Land of The Free

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Das Montgomery College (Brainwashington) hat seinen 60 000 Studenten sowie dem Personal das Rauchen auf dem gesamten Campus verboten. Aber nicht nur das. Auch der Gebrauch von Kau- oder Schnupftabak ist untersagt. Wer mit dem Teufelszeug erwischt wird, und sei’s ein seinem auf dem Campus parkenden Auto, kann auf der Stelle gefeuert werden. Zur Zeit jedoch gibt es kulanterweise noch eigens zum Zwecke der Umerziehung trainierte «Healthy Campus Advocates», die alle Studierenden und Angestellten «with a sense of humour» dazu auffordern, den Verboten Folge zu leisten.

In fünf Jahren, so jubelt John Banzhaf bereits heute hellseherisch, seien sämtliche US-Colleges «smoke-free». Gleichzeitig beweisen wiederum diverse «Statistiken», daß die Zahl der Raucher in allen rauchfreien Colleges dramatisch gesunken sei. Und Kim, ein rauchender Student und wohl nicht gerade der Hellste in der Klasse meint u.a. allen Ernstes: «As a culture we’re becoming more healthy… When I go to other parts of the world, sit in a cafe with a lot of people smoking, it affects me. I just take for granted that I can sit outside and eat smoke-free.»

Dies alles zeigt, daß die amerikanische Kultur tatsächlich immer mehr kränkelt. Um das freiste Land der Welt nicht wieder ins Elend zu stürzen, sollte schon der reisenden Amerikaner wegen, das Rauchen weltweit bei Todesstrafe verboten werden.

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Im Kaff Aspinwall bei Pittsburgh, Pennsylvania mit ca. 3000 Einwohner hat der Kampf gegen den Rauchteufel zu einer ganz besonders originellen und vorbildlichen Form bürgerschaftlichen Engagements geführt. Neuerdings, so berichtet Newsweek, werden dort die von auswärts kommenden Raucher, darunter Patienten eines nahegelegenen Krankenhauses, von den mutigsten Menschen fotografiert, alleine zum Zweck ihre Bilder auf der Seite hier zu veröffentlichen. Sämtliche Einwohner sind dazu aufgerufen, die «smoke invaders» an den virtuellen Pranger («customer testimonials«) zu stellen; denn:

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Zitat: We want to hear from the residents of Aspinwall who, like us, want to do something about the smokers from St. Margaret’s Hospital who are affecting our quality of life (and property values!).

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Was hier passiert und in wenigen Jahren auch in Europa üblich sein wird, ist bereits eklatanter Faschismus. Und keiner, aber wirklich keiner von denen, die uns von Jahr zu Jahr gebetsmühlenartig über 1933 ff. aufklären, wird sagen können, er hätte nichts davon gewußt. Keiner wird behaupten können, es werde nicht mit Stürmer-Methoden gegen Raucher vorgegangen. Keiner unserer ach so demokratischen Gesundheitspolitiker und Amerikafreunde wird fassungsloses Entsetzen und dergleichen mehr heucheln können, wenn in irgendeiner blitzsauberen amerikanischen Kleinstadt der erste Raucher gelyncht wird oder das erste Pogrom stattfinden wird.

Was unternimmt die amerikanische Jugend gegen diesen größten Irrsinn seit der Abschaffung der Apartheid in den USA? Ich höre nichts aus dem Underground. Ich habe vor ca. 2 Stunden einzig ein kurzes Video gesehen, das eine junge Punkband aus Texas während ihres Auftritts im rauchfreien New York zeigt. Dieses Video-Dokument sollte sich keiner entgehen lassen, der wissen will, wie provinziell es mittlerweile in den Etablissements der einst bedeutendsten Kulturmetropole der westlichen Welt zugeht. Mehr über das ungeheure kreative Potential der rauchfreien jungen Wilden in den USA können alle Musikinteressierten hier erfahren.

Und zum Schluß noch eine Bitte. Wer eine junge Band aus den USA oder Großbritannien oder auch aus anderen Ländern kennt, die auf all den Irrsinn so reagiert, wie stinknormale, unverkorkste Teens & Twens früher einmal auf ihre spießige Umgebung reagiert haben, der lasse es mich wissen. Ich kenne nämlich keine einzige junge westliche Band, auch keine aus Schwarzen oder sonstigen Nichtweißen bestehende, die musikalisch und textlich mit einer gesunden Wut im Bauch das auf den Punkt bringen, was seit Anbeginn dieses Jahrtausends geschieht. Sollte mich noch jemals eine junge Band vom Hocker reißen, wird es wohl eine aus dem nahen oder fernen Osten sein – beispielsweise «Ping Ping Hei Fu Nei» des längst verstobenen Hongkonger Barden Chen Bai Qiang.

Der Westen ist tot.

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Quirinius

Das Buch «Tabak und Organismus» sowie diverse Aufsätze von Fritz Lickint wurden dankend angenommen und weiterverarbeitet. Unter anderen hat sich hier besonders der «deutsche Rassenforscher» Karl Astel hervorgetan. Als Rektor der Friedrich-Schiller-Universität Jena war er bekannt dafür, daß er Studenten die Zigaretten aus dem Mund schlug (Der Spiegel 24/2006, Seite 73). Er soll einem Studenten dabei gar den Kiefer gebrochen haben. (Forum Politik) – Hierzu gibt es leider keine Quelle, außer die dieses Forums).

Karl Astel war außerdem 1941 Gründungsdirektor des neuen Wissenschaftlichen Instituts zur Erforschung der Tabakgefahren, welchem Adolf Hitler mit eine Spende von damals exorbitanten 100.000 Reichsmark unter die Arme griff. (Der Spiegel 24/2006, Seite 73).

1943 entstand dann an Astel’s Institut die erste Studie, die die bekannte Verbindung zwischen Tabak und Lungenkrebs herstellte. (Der Spiegel 24/2006, Seite 73)

Prince

Carolus Magnus

Freidenker, Rebell und Nonkonformist schreibt provokativ, konzis, unkonventionell und unmißverständlich über/gegen das grassierende, genußfeindliche, puritanische Weltbild in unserer Gesellschaft. Stilmittel: Satire, Provokation, Humor, Karikatur und knallharte Facts. Ein MultiMediaMagazin für Jeden.

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