6780 streng vertrauliche US-Kongreßdaten im Internet
So sicher sind unsere Daten!
US-amerikanische Ermittlungsbehörden versuchen seit vorgestern, die Quelle für die über 6780 auf der Whistleblowing Website «Wikileaks» veröffentlichten Dokumente des Congressional Research Service (CRS) zu finden. Das jedoch erweist sich als äußerst schwierig.
Drei Monate nach dem Leak gibt es noch immer keine Anhaltspunkte, wer die Dokumente zukommen ließ. Nach Angaben der Ermittlungsbehörden könnte es so ziemlich jedes Kongreßmitglied oder auch ein Mitglied des Personals gewesen sein. Experten gehen davon aus, daß die Ermittlungen deswegen demnächst eingestellt werden. Die der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemachten Dokumente sind noch immer online, allerdings sind seit Februar keine neuen Dokumente hinzugekommen. Es heißt, die Sicherheit der internen Dokumente sei seit dem Vorfall erhöht worden. Einzelheiten wollen die Verantwortlichen aber «aus Sicherheitsgründen» nicht nennen.
Der CRS berät die Kongreßmitglieder seit etwa 100 Jahren insbesondere in politischen und juristischen Fragen. Seine Empfehlungen sind eigentlich streng vertraulich. Das jedoch ist im 21. Jahrhundert zunehmend schwieriger aufrecht zu erhalten.
Mittlerweile gibt es auch Stimmen, die sich dafür aussprechen, derartige Dokumente prinzipiell zu veröffentlichen. So erhofft man sich mehr Transparenz und somit eine bessere Kontrolle der Bevölkerung über die Regierung. So könnten die Kongreßabgeordneten unliebsame Dokumente nicht einfach totschweigen.
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Laut Bundesinnenminister Schäuble (CDU) nehmen diese Angriffe stetig zu. «Durchschnittlich wird jeden Tag ein Trojaner auf einen Computer der Bundesbehörden platziert,» kritisierte der Bundesinnenminister. Bei der Bekämpfung dieses Mißstandes will er sich nicht mehr auf herkömmliche, auch von Heimanwendern praktizierte Sicherheitsmaßnahmen verlassen: «Ein einfacher Virenscanner richte nichts mehr aus. Man müsse deshalb in den Firewalls
die Verbindungsdaten nach Angreifern durchsuchen dürfen, um sie zurückverfolgen zu können. Bislang sei dies aus rechtlichen Gründen nicht möglich.»
Zudem soll das Gesetz es dem BSI ermöglichen, für öffentliche Einrichtungen zentral IT-Sicherheitsprodukte bereitzustellen und vor Lücken in IT-Produkten warnen zu können.
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Der elektronische Polizeistaat
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